Ron Hubbard

Das Weltbild von Scientology

Sie gilt als eine der umstrittensten weltanschaulichen Gruppierungen weltweit. Vor allem in Deutschland steht die vom amerikanischen Science-Fiction-Schriftsteller L. Ron Hubbard 1954 ins Leben gerufene Scientology-Organisation immer wieder in der öffentlichen Debatte. Ein Verbot fordert die Leiterin der Hamburger Arbeitsgruppe Scientology, Ursula Caberta, die am Dienstag, 7. August, in Hamburg ihr «Schwarzbuch Scientology» präsentierte.

Theoretische Grundlage von Scientology ist das von Hubbard 1950 veröffentlichte Buch «Dianetik – Die moderne Wissenschaft der geistigen Gesundheit». Danach versteht sich die Organisation als «Wissenschaft vom menschlichen Geist», die den Menschen über mehrere Stufen zu seiner eigentlichen Geist-Identität hinführen könne. Scientology bezeichnet sich selber als «Kirche» und gibt vor, den einzigen Weg für das Überleben des einzelnen Menschen und der gesamten Menschheit zu wissen.

Laut Scientology hat jeder Mensch eine unsterbliche Geist-Seele, die auch als «Thetan» bezeichnet wird. Jeder Thetan wandere von Mensch zu Mensch und mache dabei negative Erfahrungen, die Spuren hinterlassen. Diese sogenannten Engramme sind verantwortlich für Krankheiten, Sucht und Verbrechen. Die Organisation verspricht, mit Hilfe bestimmter Methoden die Engramme löschen zu können, damit jeder Einzelne und die ganze Menschheit «clear» werde.

«Gehirnwäsche und Ausbeutung»

Kritiker werfen Scientology demgegenüber vor, Gehirnwäsche zu betreiben, sie aus ihren sozialen Bindungen herauszulösen und finanziell auszubeuten. Sektenexperten halten das Menschenbild der Scientologen für gefährlich, weil es in jeder Seele nur eine zu optimierende Maschine sieht.

Gerade Menschen in Krisensituation könnten mit vollmundigen Erfolgsversprechen gelockt und in das kostspielige Kurssystem eingeschleust werden, mahnen auch kirchliche Experten wie der Sektenbeauftragte der Evangelischen Kirche in Berlin, Thomas Gandow. Eine Reihe ehemaliger Mitglieder beschreibt die Vorgehensweise der Vereinigung als Terror; sie leben nach dem Austritt in Angst.

Auch in der Schweiz

Nach Eigenangaben von 2005 ist Scientology, dessen Hauptquartier seit 1976 in Clearwater in Florida liegt, in 130 Ländern vertreten. Auch in der Schweiz ist Scientology aktiv und umstritten. Für eine Beobachtung durch die Staatsschutzorgane gebe es aber keinen Grund, so das Bundesamt für Polizei (BAP) im Situationsbericht «Scientology und Sekten in der Schweiz» zuhanden des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartementes (EJPD). Die Mitgliederzahlen in der Schweiz liegen nach Auffassung von Sektenexperten unter 1.000 Personen.

Zum Thema: Hamburger Vorstoss für Scientology-Verbot in Deutschland

Datum: 13.08.2007
Autor: Christoph Arens
Quelle: Kipa

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