Hunderte fliehen in die Wälder

Indien: Antichristliche Ausschreitungen in 20 Dörfern

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Antichristliche Ausschreitungen in 20 Dörfern (Bild: persecution.org)
Christen in 20 Dörfern der Bezirke Narayanpur und Kondagaon im indischen Bundesstaat Chhattisgarh wurden kurz vor Weihnachten angegriffen, weil sie sich weigerten, vom Christentum zum Hinduismus zu konvertieren.

Die progromartigen Angriffe fanden am Sonntag, den 18. Dezember statt, als sich die Christen zum Gottesdienst versammelten. Die Angreifer plünderten und zerstörten die Häuser von Dutzenden von Christen und schändeten drei Kirchen.

Wie die Menschenrechtsorganisation International Christian Concern (ICC) berichtete, griffen die Hindu-Nationalisten die Christen mit Bambusstöcken an. Mehrere Menschen wurden schwer verletzt und ins Krankenhaus eingeliefert, während andere in den Dschungel oder zu nahe gelegenen Polizeistationen flohen. Als die Christen den Behörden die Angriffe meldeten, wurden sie von der Polizei aufgefordert, sich selbst zu verteidigen.

«Kleine Kinder und Frauen sassen mit ihren Familien auf offenen Plätzen in klirrender Kälte, ohne Essen oder Wasser, und wärmten ihre Hände mit ihrem Atem», berichtete ein Augenzeuge dem ICC.

Erinnerungen an Kandharmal

Der Leiter einer Kirche erklärte: «Diese gross angelegten gewalttätigen Angriffe wecken traumatische Erinnerungen an die antichristlichen Unruhen in Kandhamal.» In Kandhamal im benachbarten Bundesstaat Orissa waren im August 2008 durch radikale Hindu-Nationalisten 39 Christen getötet und 3'906 Häuser und fast 400 Kirchen zerstört worden. «Diese Vorfälle haben die gesamte christliche Gemeinschaft schockiert, und das Traurige ist, dass die Verantwortlichen sich nicht darum gekümmert haben, zu helfen.»

Zunehmend gefährliches Klima für Christen

«Seit Premierminister Narendra Modi und seine BJP (Bharatiya Janta Party) 2014 die Macht übernommen haben, sind Verfolgung und Druck auf Christen in Indien sprunghaft angestiegen», sagte ICC-Präsident Jeff King. «Mit dem Ziel, Indien zu einer Hindu-Nation zu machen, haben sie Gesetze erlassen und eine Politik durchgesetzt, die sich gegen Christen und kleinere religiöse Minderheiten richtet. Die Angriffe in dieser Woche sind das Ergebnis dieser generellen Feindseligkeit gegenüber Nachfolgern Christi. Sie hat ein zunehmend gefährliches Klima für indische Gläubige geschaffen.»

Zum Thema:
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Datum: 07.01.2023
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / persecution.org

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