Ryan George (ganz rechts) mit seiner Frau (links) und ihrer gemeinsamen Adoptivtochter (Bild: Instagram)
Ryan George ist Abenteurer. Missbräuchlich aufgewachsen und in der Schule gemobbt,
suchte er zunächst nach Bestätigung und fand nur Leere. Inzwischen ist er zum
Ermutiger für viele geworden…
Sonntags leitet Ryan George das Team der
Parkplatzeinweiser in der christlichen Gemeinde, die er besucht. Ansonsten ist
er oft als Abenteuer-Blogger unterwegs. «Ich
war schon auf allen sieben Kontinenten und auf beiden Polarkreisen. Ich habe
auf fünf Kontinenten Bungee-Sprünge gemacht. Ich bin in sieben Ländern mit dem
Gleitschirm geflogen. Ich bin im Eis geklettert und habe in der Antarktis im
Schnee gezeltet und in der Arktis gesurft.»
Seine Aufzählung geht weiter: «Ich bin drei Arten
von Rennwagen gefahren. Ich habe auf beiden Seiten des Äquators
Fallschirmsprünge gemacht. Ich habe Berge bestiegen und bin auf den Tragflächen
alter Doppeldecker gesessen, während sie Loopings, Überschläge, Stalls und so
weiter gemacht haben. Ich jage das Abenteuer, wo immer ich es finden kann.»
Einst nach Anerkennung gesucht
«Als ich aufwuchs, kämpfte ich mit meinen Geschwistern
um die Aufmerksamkeit eines missbrauchenden Vaters.» In der Schule wurde er
schikaniert, herumgeschubst und verspottet. Deshalb wurde er mit der Zeit zuhause unterrichtet. «Als
ich ans College kam, war ich sozial unbeholfen. Ich passte nicht hinein. Ich
gehörte nicht zu den coolen Kids.»
Gerade nach seinem Abschluss kamen die sozialen Medien
auf. Er suchte nach verrückten Orten in der Welt, um etwas zu unternehmen. «Und
so habe ich die sozialen Medien zu einer Plattform gemacht, um die Anerkennung
zu suchen, die ich als Kind nicht bekommen hatte, um zu versuchen, Bestätigung
zu bekommen. Und meine Arbeitstheorie war: Wenn ich interessant bin, werden
sich die Leute für mich interessieren.» Doch innerlich war Ryan leer.
Erfüllung gefunden
«Zum Glück habe ich auf diesem Weg Jesus getroffen.
Ich habe mich einer Gemeinde angeschlossen, die von Abenteurern geleitet wird.
Einer meiner Pastoren ist Wildnisführer und Eiskletterer, einer ist
Wildwasserpaddler, einer fuhr Motorradrennen und einer flog
Experimentalflugzeuge. Ich war von Menschen umgeben, die ihre Spiritualität und
ihren Körper nutzen, um beides in ein Abenteuer zu verwandeln.»
Abenteuer sehen für jeden Menschen anders aus,
beobachtet Ryan George. «Es gibt viele verschiedene Formen von Abenteuern. Ich
bin nicht sehr abenteuerlustig, wenn es um das Essen, den Beruf oder die
Finanzen geht. Ich habe Freunde, die unglaubliche Unternehmer sind und grosse
Risiken eingehen und dafür belohnt werden. Meine Frau ist bei Dingen mutig, bei
denen ich es nicht bin. Alle sind auf ihre Weise mutig.»
Abenteuer im Alltag
«Wir sind alle dazu berufen, ein aussergewöhnliches
Leben zu führen», bilanziert Ryan George. Teil seiner Aufgabe sei es, Menschen
zu ihrem alltäglichen Abenteuer zu ermutigen. Zum Beispiel ein Leben als
Adoptiveltern, so wie er gemeinsam mit seiner Frau. «Oder sei es, den Mut zu
haben mit dem Chef zu sprechen oder etwas über Jesus weiterzugeben.»
Weiter hält Ryan George fest: «Ich möchte die Menschen
dazu inspirieren, sich ihren Zweifeln und Ängsten zu stellen und ihre
Komfortzone zu verlassen, um Jesus zu folgen.»