Der Ruf zur Umkehr

Der Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag wurde vom Staat eingesetzt im Bewusstsein, dass an Gottes Segen alles gelegen ist und dass auch «Schicksalsschläge» aller Art, inklusive Krankheitsepidemien und Naturkatastrophen, nicht zufällig geschehen.

Jesus kritisierte das Volk, dass es die Zeichen der Zeit nicht richtig beurteilen konnte (siehe Lukas 12,54–56), nur um anschliessend klarzumachen, dass die von Katastrophen direkt Betroffenen nicht sündiger sind als die anderen Menschen: «Meint ihr, diese Galiläer seien mehr als alle anderen Galiläer Sünder gewesen, weil sie dies erlitten haben? Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Busse tut, werdet ihr alle auf gleiche Weise umkommen» (Lukas 13,2).

Katastrophen sind immer auch ein Ruf zur Umkehr. Kürzlich rief in unserer Nachbarschaft eine Mutter mitten in der Nacht nach ihrem Kind, das davongelaufen war. Zuerst rief sie ganz leise, dann aber immer eindringlicher. Schliesslich rief sie so laut, dass niemand mehr schlafen konnte. Gott möchte einzelne Menschen, aber auch ganze Völker durch Krisen und Katastrophen aufwecken. Gericht und Gnade schliessen sich nicht aus. Durch Gerichte ruft uns Gott, seine Gnade anzunehmen und seine Prioritäten wieder zu den unseren zu machen.

Busse tun heisst für uns Schweizerinnen und Schweizer nicht zuletzt, den einzig wahren Gott wieder über den Götzen «Mammon» zu stellen. Die Selbstsucht und die materielle Gier sind beileibe nicht nur auf die Reichen im engeren Sinne beschränkt. Wie steht es bei mir? Bin ich befreit vom Jagen nach materiellen Gütern? Gebe ich grosszügig an die Minderbemittelten, und zwar nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Know–how? Wir Schweizer haben in besonderer Weise den Auftrag, unseren Reichtum mit den Ärmeren der Welt zu teilen, oder wie es Jesus in Matthäus 24,45ff sagt, als Knechte des Herrn die Bedürftigen zu speisen. Ist es nicht interessant, dass Jesus direkt anschliessend an das endzeitliche Katastrophenkapitel Matthäus 24 die Gleichnisse von den zehn Jungfrauen und den anvertrauten Talenten erzählt?

Katastrophen – ein Ruf, sich vom Heiligen Geist neu erfüllen zu lassen und zu handeln!

Autor: Hanspeter Nüesch, Leiter der Evangelisations- und Schulungsbewegung Campus für Christus Schweiz.

Datum: 18.09.2005
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

Glaubensfragen & Lebenshilfe

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Bereit für das, was kommt?
Neue Dinge mag eigentlich jeder. Nur beim neuen Jahr sind manche zögerlich. Weil man nicht so genau weiss, was auf einen zukommt. Wie man das neue...
Silvester feiern
Ganz selbstverständlich feiert die ganze Welt Ende Dezember Silvester. Ursprung und wahre Bedeutung sind dabei allerdings nur wenigen bekannt: Woher...
Komme, was wolle
Silvester steht an und damit all die Emotionen, die der Jahreswechsel auslöst. Hoffnung, Angst, Ungewissheit, Freude, Trauer... Doch ganz gleich, was...
Exklusiv bei Livenet
Kaiser Augustus will alle Leute im Reich zählen lassen. Das mündet in ein Chaos: Überfüllte Herbergen, endlose Staus, da kann wohl nur noch Gott...

Information

Anzeige