Macht das Sterben alles anders?

Nach dem Tod ist vor dem Tod

Heute Abend fängt die neue Staffel der Schweizer Serie «Der Bestatter» an. Tausende Schweizer werden sich wieder - etwas makaber - mit dem Sterben beschäftigen. Wie ist das eigentlich, kann man überhaupt nicht sagen, wie es nach dem Sterben aussieht? Stimmt es wirklich, dass mit dem Tod alles aus ist? Hier eine Story, die Hintergründe aufdeckt... 

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Die neue Staffel «Der Bestatter»
Es sieht zuerst wie eine soziale Geschichte aus – da ist ein Reicher und da ist ein Armer. Der eine lebt fröhlich und in Saus und Braus, der andere ist arm und hat einen Namen: Lazarus. Pikanterweise lebt Lazarus nicht in Übersee, sondern direkt vor der Tür des Reichen – «bettelarm und schwer krank. Sein Körper war über und über mit Geschwüren bedeckt». Wie das weitergeht – das ist eine der spannendsten Geschichten, die Jesus erzählt hat (nachzulesen in der Bibel, Lukas-Evangelium Kapitel 16, ab Vers 19).

Der Tod – nicht Endpunkt, sondern Doppelpunkt

Beide sterben. Der Reiche kommt ins Grab, während Lazarus einen Ehrenplatz im Himmel «in Abrahams Schoss» bekommt. Als der Reiche erwacht – jawohl, erwacht! – leidet er Pein, während es Lazarus gut geht. Ohne über Details zu streiten: Das Sterben ist nicht das Ende! Wer das meint, wird sich grausam täuschen. Beide Gestorbenen leben bewusst und wach weiter – nur hat sich das Blatt jetzt gewendet. Zwei Bereiche werden angedeutet: Der Himmel ist «ewiges Geborgensein bei Gott», die Hölle ist Qual in unüberbrückbarer Gottesferne.

Ausgleichende Gerechtigkeit?

Oberflächlich gesehen scheint es nach dem Tod eine Art Sozialismus zu geben – die Armen werden reich und die Reichen sind arm dran. So einfach ist es aber nicht. Reichtum ist nicht automatisch Sünde, und Armut an sich qualifiziert nicht für den Himmel. Was macht denn den Unterschied aus?

Der Schlüssel ist der Name. Der Reiche hatte keinen – er war bei Gott nicht bekannt. Alles, was er hatte, war sein Reichtum. Er lebte herrlich und in Freuden – das war alles. Den Mann, der da vor seiner Türe lag, nahm er wahrscheinlich nicht wahr.

Lazarus hingegen hatte einen Namen, der bedeutet «Gott hat geholfen». Er muss in seinem armen Leben seine Hoffnung auf Gott gesetzt haben – und diese Beziehung zu Gott wird nach seinem Sterben zur körperlichen Wirklichkeit. Der Reiche dagegen lebt nach dem Sterben auch physisch in der Gottesferne, die schon sein irdisches Leben gekennzeichnet hat.

Das Sterben ändert alles – und ändert nichts

Mit dem Sterben fallen also einerseits äussere Faktoren weg – dazu gehören Wohlstand, Gesundheit, Armut oder Krankheit. Das alles vergeht. Was bleibt, ist die Beziehung oder die Distanz zu Gott. Wenn wir sterben, ändert sich hier nichts. Wer hier in Beziehung und in Hoffnung auf Gott lebte, wird nach dem Sterben diese Beziehung auch real erleben. Wer hier Gott gegenüber auf Distanz gelebt hat, wird diesen Zustand nach dem Sterben verewigt finden. Lazarus darf schauen, was er geglaubt hat. Der Reiche muss schauen, was er nicht geglaubt hat.

Wir wissen, was nötig wäre

Die Ironie in der Geschichte: Nach dem Sterben entwickelt der Reiche soziale Gefühle und will seine Brüder gewarnt sehen, die genauso leben, wie er gelebt hat. Aber es wird ihm verweigert, einen Botschafter aus dem Jenseits zu schicken. Gott will nicht übersinnliche Botschaften – was wir brauchen, um in Ewigkeit bei ihm zu sein, ist in der Bibel aufgeschrieben und jedermann zugänglich.

Was ist meine grösste Triebkraft?

Es geht also nicht darum, dass der Reiche für seinen Reichtum bestraft und Lazarus für seine Armut belohnt wird. Sondern mit dieser eindringlichen Geschichte hält Jesus fest: Eigentlich bekommt jeder das zu schauen, was hier im Leben seine grösste Triebkraft war. Wer Gott von ganzem Herzen geliebt hat, wird ihn sehen. Wer sich selbst von ganzem Herzen geliebt hat, wird ewig mit sich allein sein.

Der Bestatter wird spannend werden! Aber er erinnert uns auch wieder daran: Eines Tages werden wir alle unsere letzte Reise antreten. Gut, wenn wir sie nicht «Last Minute» buchen!

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Datum: 06.01.2015
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet

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