Weihnachten ist für viele Menschen alles andere als ein Fest der Freude. Vorbereitungen führen zu Stress. Für manche stehen gefürchtete Familienzusammenkünfte an: Man versteht sich als Familie nicht (mehr). Oder man trifft mit dem neuen Partner seiner Ex-Frau zusammen. Die eigenen Kinder scheinen einem unendlich fern zu sein. Oder es stehen wieder einsame Weihnachten vor der Tür. Kann Weihnachten trotz alledem ein frohes Fest werden? Sechs Tipps von Berater Marcus Weiand.
1. Klären Sie die Erwartungen
Als Familie oder im Freundeskreis: Setzen Sie sich an einem Abend zusammen und erzählen Sie sich gegenseitig, was Ihnen an Weihnachten wichtig ist. Wichtig: Klären Sie auch, wer welche Aufgaben übernehmen will. Es funktioniert kaum, wenn nur eine Person für alle Wunscherfüllungen zuständig ist.
2. Nehmen Sie Pannen mit Humor
Rechnen Sie mit Pannen und nehmen Sie diese mit Humor. Unser Leben ist nicht perfekt. Wenn Weihnachten ein Fest sein soll, an dem man miteinander feiert und die Menschen um sich herum geniessen will, dann rechnen Sie mit den nur allzu menschlichen Fehlern. Seien Sie grosszügig mit Ihren Mitmenschen und mit sich selbst!
3. Hören Sie auf zu grübeln
Marcus Weiand
Wenn Sie sich vor Weihnachten fürchten, weil Sie an Ihre zerbrochenen Beziehungen erinnert werden oder weil Ihnen deutlich wird, wie einsam Sie sind: Stoppen Sie Grübeleien. Grübeln ist wie eine Treppe in den tiefsten Keller. Akzeptieren Sie, was Sie nicht ändern können. Ändern Sie, was Sie ändern können. Aber akzeptieren Sie, dass Ihr Leben momentan so ist, wie es ist. Sie werden in der Vorweihnachtszeit wahrscheinlich nicht die schwierigsten Probleme Ihres Lebens lösen. Für die Dinge, die Sie ändern können: Besprechen Sie sich mit einem guten Freund oder Berater und erarbeiten Sie einen klaren Plan. Grübeleien dagegen kosten Schlaf und schaden der Gesundheit!
4. Machen Sie etwas, was Freude macht
Überlegen Sie sich, was Sie brauchen, damit Weihnachten für Sie ein fröhliches Fest wird. Denken Sie dabei an Dinge, die für Sie tatsächlich umsetzbar sind. Drehen Sie sich einen Moment weg von den grossen Problemen des Alltags und schauen Sie auf das, was Ihnen gut tut. Was macht Sie lebendig und fröhlich? Was zaubert Ihnen ein Lächeln
aufs Gesicht?
5. Suchen Sie Kontakt zu Menschen, die Ihnen gut tun
Suchen Sie sich Menschen, mit denen Sie gerne zusammen sind. Planen Sie Weihnachten mit Menschen, von denen Sie wertgeschätzt werden
und die Sie wertschätzen. Das muss nicht die eigene Verwandtschaft sein. Springen Sie über Ihren Schatten und bitten Sie bei Freunden
um eine Einladung oder laden Sie selbst ein!
6. Schaffen Sie sich Klarheit über den Sinn von Weihnachten
Wenn Sie Klarheit über den Sinn von Weihnachten haben, dann ist Ihnen auch klarer, was an Weihnachten wirklich wichtig für Sie ist. Ist es Familie? Geschenke? Freie Arbeitstage? Mit Freunden zusammen sein? Das mag alles wichtig sein. Aber eigentlich will Weihnachten nicht nur
ein einziger Tag sein. Weihnachten will zu einem komplett neuen Leben einladen. An Weihnachten feiern wir, dass Gott zu uns kam, um uns Frieden zu geben. Er zeigt uns, wie wir uns selbst und andere annehmen können. Wer weiss, dass er geliebt ist, der kann auch andere liebevoll behandeln. Lesen Sie in der Bibel – zum Beispiel in den ersten Kapiteln des Matthäus-Evangeliums – nach, wie das war mit der Geburt von Jesus.
Zum Autor
Marcus Weiand ist systemischer Berater und Trainer beim Institut für Konflikttransformation ComPax am Theologischen Seminar Bienenberg.
Dieser Text wurde uns von «Viertelstunde für den Glauben», der Weihnachtszeitung der Schweizerischen Evangelischen Allianz, zur Verfügung gestellt. Die Zeitung kann unter www.viertelstunde.ch bestellt werden. Übrigens: Die «Viertelstunde für den Glauben» eignet sich auch zum Weiterverschenken auf Weihnachten.