Brand auf der Peloponnes, Griechenland, im August 2021 (Bild: Bigstock)
Corona-Pandemie,
Hochwasser, Hitzewellen, Dürren und Waldbrände. All das passiert gerade in
vielen Regionen der Welt. Sind das nicht handfeste Zeichen vom Ende der Welt?
Nach
biblischem Verständnis hat die Endzeit genau an dem Tag begonnen, als Jesus die
Erde verliess und in den Himmel aufgenommen wurde. Das war vor fast 2000 Jahren;
seitdem ist Endzeit, die Zeit, bis Jesus ein zweites Mal auf die Erde kommt. Doch
meist reden wir nur dann von Endzeit, wenn wir uns bedroht fühlen, wenn wir
glauben, dass die Welt aus den Fugen gerät.
Endzeit,
Kirche und Heiliger Geist
Kurz
bevor Jesus ging, versprach er seinen Freunden, dass der Heilige Geist kommen
würde; auf diesen Geist sollten sie warten. Der Geist, der erstmals an
Pfingsten, wenige Woche nachdem Jesus weg war, viele Menschen erfüllte.
So
gehören nach dem Verständnis der Bibel Endzeit, die Kirche und das
Leben mit dem Heiligen Geist untrennbar zusammen. Seitdem es die Kirche gibt,
ist sie eine Kirche, die in der Endzeit und mit dem Heiligen Geist lebt. Das
gehört zum Kern und Wesen der Kirche und des Christseins.
Es
steht uns nicht zu, den Zeitpunkt des Weltendes zu wissen
Kurz bevor Jesus in den
Himmel zurück ging, fragten ihn seine engsten Mitstreiter, ob er ein
neues Reich in Israel aufrichten würde. Doch Jesus antwortete anders, als sie es
erwarteten: «Die Zeit dafür hat allein Gott, der Vater, in seiner Macht
bestimmt. Euch steht es nicht zu, das zu wissen. Aber ihr werdet den Heiligen
Geist empfangen…» Nachdem er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen in den
Himmel emporgehoben. (Apostelgeschichte, Kapitel 1, Verse 7
bis 9)
Der
Fokus der Offenbarung
Wenn
es um die Endzeit geht, versuchen manche Christen, im Buch der Offenbarung herauszulesen,
wo die Menschheit im Blick auf die Endzeit steht, so als sei die Offenbarung
ein Fahrplan des Weltendes. Doch wie sollte ein Buch hier konkrete Antworten geben,
wenn es voll von Symbolen und Zeichen ist? Zumal Jesus unmissverständlich sagte,
dass es uns nicht zusteht den Zeitpunkt seiner Rückkehr zu wissen.
Aus
meiner Sicht hat das Buch der Offenbarung einen ganz anderen Fokus: Es zeigt
eine himmlische Perspektive der Endzeit. Die Hauptbotschaft sind nicht die
Kämpfe und Widrigkeiten, sondern das Handeln Gottes (auch gegen Widerstände) und
der Sieg von Jesus, der eine neue Welt schaffen wird, die ganz unter seiner
guten Herrschaft stehen wird.
Im
Sturm auf Jesus schauen
Wie
aber können wir in der Endzeit leben, mitten in Problemen und Bedrohungen? Petrus
hatte ein Erlebnis, das diese Frage beantworten kann: Gemeint ist eine
Begebenheit, in der er mit anderen (aber ohne Jesus) in einem Boot sitzt und
angesichts eines heftigen Sturms mitten in der Nacht Angst um sein Leben hat. Plötzlich
kommt Jesus, auf dem Wasser laufend, auf das Boot zu.
Matthäus beschreibt den weiteren
Gang der Begebenheit so: «Er sagte zu ihnen: 'Habt
keine Angst! Ich bin es doch, fürchtet euch nicht!' Da rief Petrus: 'Herr,
wenn du es wirklich bist, dann befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen.' 'Komm her!', antwortete Jesus. Petrus stieg aus dem Boot und ging Jesus auf dem
Wasser entgegen. Kaum war er bei ihm, da merkte Petrus, wie heftig der Sturm um
sie tobte. Er erschrak, und im selben Augenblick begann er zu sinken. 'Herr,
hilf mir!', schrie er. Sofort streckte Jesus ihm die Hand entgegen, hielt ihn
fest und sagte: 'Vertraust du mir so wenig, Petrus? Warum hast du gezweifelt?'
Sie stiegen ins Boot, und der Sturm legte sich. Da fielen sie alle vor Jesus
nieder und riefen: 'Du bist wirklich der Sohn Gottes!'. (Matthäus-Evangelium,
Kapitel 14, Verse 27-33).
Was zeigt diese Begebenheit?
Jesus ist da,
mitten im Sturm, mitten in der Nacht.
Wir dürfen
jederzeit zu Jesus und seinem Heiligen Geist sagen: «Hilf
mir!»
Jesus streckt uns
seine Hand hin, wenn wir sinken.
Dass wir unsere
Hand in die von Jesus legen, ist ein Bild für unser Vertrauen, für den Glauben.
Jeder,
der auf Jesus schaut, kann erleben, dass Jesus ihm hilft. Alles, was wir tun
können ist, zu Jesus zu rufen und die eigene Hand in die von Jesus zu legen.
Jesus lässt uns im Sturm nicht allein.