Heilung von Innen

Jesus und die verkrümmte Frau

Viele Menschen sind krank und hoffen auf Heilung. Viele haben aufgegeben. – Behandeln wir nur die Symptome oder auch die Ursachen? Jesus tut beides.

In der Synagoge, wo Jesus am Schabbat, dem jüdischen Feiertag predigt, trifft er auf eine kranke Frau. Ihr Rücken ist stark verkrümmt; sie kann sich nicht mehr aufrichten. Er hört, dass die Krankheit vor achtzehn Jahren einsetzte und die Frau seither ununterbrochen leidet.

Jesus sieht nicht bloss das Krankheitsbild; er blickt dahinter und erkennt einen krank machenden Geist, einen Dämon der Schwachheit (Lukas, der dies beschreibt, ist Arzt). Dies zeichnet den Mann aus Nazareth aus: dass er nicht bloss über die Kraft zu heilen verfügt, sondern auch in die Menschen hineinblickt und Unsichtbares identifizieren kann.

Die Wiederherstellung

Das Leiden der Frau ist eine körperliche Schwäche, vielleicht aufgrund einer psychischen Belastung oder Störung. Doch den Ausschlag gibt in diesem Fall der Geist, der sie verkrümmt hat und niederhält. Jesus identifiziert ihn als Gehilfen des Satans, des Teufels. Mit ihm, sagt er, hat der Satan die Frau „volle achtzehn Jahre in Fesseln gehalten".

Jesus ruft die Frau zu sich und heilt sie. Er sagt zu ihr: „Frau, du bist von deiner Schwäche erlöst" und legt ihr die Hände auf. Gleich richtet sie sich auf und preist Gott, der Jesus diese Vollmacht gegeben hat.

Der Einwand

Der Vorsteher der Synagoge ärgert sich, weil die Heilung am Schabbat geschieht, dem Tag, an dem gar keine Arbeit getan werden soll. Jesus nimmt kein Blatt vor den Mund und bezeichnet ihn als Heuchler. Er erwähnt, dass Ochsen und Esel auch am Ruhetag losgebunden und zur Tränke geführt werden. „Diese aber, eine Tochter Abrahams - musste sie nicht am Schabbat von dieser Fessel losgebunden werden?" Mit der Frage beschämt er seine Gegner.

Der Durchblick

Mindestens so bemerkenswert wie die Kraft zu heilen ist der Durchblick von Jesus. Was ist bald 2000 Jahre später vom Bericht des Lukas zu halten? In der westlichen akademischen Theologie wird die unsichtbare Welt der Geister seit der Aufklärung im 18. Jahrhundert ausgeblendet, manchmal ganz geleugnet. Die meisten Kulturen weltweit nehmen sie jedoch ernst. Christen dieser Kulturen erkennen und verehren Jesus als den, der als Sohn Gottes und Retter der Menschen hoch über dem unübersehbaren Heer der Geister steht und ihnen gebieten kann.

Die Erlösung

Der Mann aus Nazareth hat das ganzheitliche Wohl der verkrümmten Frau im Blick. Es genügt ihm nicht, sie zu trösten, er lindert ihre Schmerzen nicht nur - er löst die unsichtbare Fessel, die hinter der schmerzhaften Krankheit steht, und heilt sie in der Weise von innen heraus.

Differenzieren

Dies bedeutet nicht, dass jeder Erkrankung eine geistliche - oder auch psychische - Störung zugrunde liegt. Aber Jesus hilft uns, Zusammenhänge zu erahnen, auf welche die Schulmedizin, so fein ihr Instrumentarium sein mag, oft nicht eingeht.

Manche Christinnen und Christen erfahren, wenn sie Jesus von ganzem Herzen nachfolgen und ihm ihre Schmerzen hinhalten, selbst Heilung - und darüber hinaus eine Zurüstung zum Dienen, welche ihnen ermöglicht, bei Mitmenschen diese Zusammenhänge zu entdecken und mit Gebet der Seele wohl zu tun, lösend und manchmal auch körperlich heilend zu wirken.

Die Geschichte von der verkrümmten Frau findet sich in der Bibel im Evangelium des Lukas, Kapitel 13.

Weitere Infos:
Jesus - Die Tour


Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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