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Die fade Suppe löffelt keiner gern. Salz verleiht ihr die Würze, die uns mundet. Auch wenn wir zahlreiche Gewürze kennen: Am Salz kommt kein Koch vorbei.
Für Jesus und seine Zeit ist das Salz noch wichtiger. Es würzt Speisen. Es erhält Lebensmittel – von chemischen Konservierungsmitteln, Kühl- und Gefrierschränken träumt man noch nicht einmal. Diese traditionelle Bedeutung des Salzes kommt heute noch in osteuropäischen Begrüssungszeremonien zum Ausdruck, wenn dem Gast Brot und Salz gereicht wird.
Traditionell beziehen die Juden Salz aus der tiefen Senke am Toten Meer, wo Wasser unablässig verdunstet. Neben dem Salz selbst kristallisiert auch das Kalisalz Carnallit. Überwiegt Carnallit oder ist ihm das eigentliche Salz entzogen, wird es fade. Darauf spielt Jesus wohl an, wenn er im Gespräch mit Anhängern und interessiert-skeptischen Besuchern bemerkt: „Salz ist etwas Gutes. Wenn aber auch das Salz fade wird, womit soll es wieder salzig gemacht werden? Es ist weder für den Acker noch für den Misthaufen zu gebrauchen; man wirft es fort“ (Die Bibel, Lukas, Kapitel 14, Verse 34-35). Und er fügt an: „Wer Ohren hat zu hören, der höre!“
Was soll Salz, das nicht mehr würzt? Es hat keinen Zweck, ist völlig nutzlos. Nicht einmal für den Misthaufen, sagt Jesus, ist es zu gebrauchen, auch nicht für den Acker, schon gar nicht im Teller. Salz ohne Würzkraft – ein Widerspruch in sich selbst.
Jesus bespricht sich mit Leuten, die ihm folgen möchten. Sie sind von ihm fasziniert, hören letzte Wahrheit in seinen Worten. Tagelang ziehen sie mit ihm herum. Er fordert sie heraus: Sind sie bereit, alles auf eine Karte zu setzen, aus ihrem Umfeld herauszutreten und Kritik und Verachtung von Familie und Freunden in Kauf zu nehmen? „Wer nicht … sein eigenes Leben hasst, kann nicht mein Jünger sein“, betont er spitz (14,26).
‚Nachfolge light‘ gibt es nicht: ein Leben mit Jesus, bei dem ich die Rosinen (Liebe, Annahme, Power, Menschlichkeit…) herauspicke und zugleich die Dornen meide (Verzicht, Disziplin, Verlust von Freunden, Armut). Wer mit Jesus unterwegs will, ist bereit, die Komfortzone zu verlassen.
Halbbatzige und reservierte Mitläufer lehnt Jesus ab. Wer sich die Nachfolge überlegt, soll die Kosten überschlagen und sich erst dann entscheiden, wenn er sie auf sich nehmen will. Alles andere bringt nichts. Wer ein Hochhaus errichten will und das Geld nicht hat, produziert bloss eine wüste Bauruine, die seine Reputation zerstört (14,30). Ein solches Projekt ist so wertlos und unsinnig wie fades Salz.
Die Christen bilden eine Gemeinschaft, in der es ‚menschelet‘, die aber doch mit der Anwesenheit von Jesus im Heiligen Geist eine einzigartige Würze hat – haben sollte. Fehlt dieser Geschmack, weil die Menschen sich nicht wirklich zum Leben mit Jesus verpflichtet und ihm hingegeben haben, ist die Gemeinschaft fad. Mehr Salz bitte, würde er wohl hie und da sagen. „Wer Ohren hat zu hören, der höre!“
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