Dank winzigen Luftkissen kann der Wasserläufer auf Pfützen und anderen Wasserflächen laufen. Seine Fuss-Oberfläche ist so komplex, dass sie eher nach einem gut überlegten Plan geschaffen wurde, als in einem evolutionären Vorgang ohne Zielvorgabe.
Ein Wasserläufer der Gattung «Gerris lacustris»
Trotz seiner dünnen Beinchen, sinkt der Wasserläufer auf Wasserflächen wie zum Beispiel Pfützen nicht ein. Wie gelingt es den Tierchen, trotz ihrer geringen Fuss-Oberflächen auf dem Wasser zu gehen? «Das Geheiminis liegt in der detaillierten Feinarbeit», bilanziert der Biologe Reinhard Junker, Mitarbeiter der Studiengemeinschaft «Wort und Wissen». «An der Unterseite seiner winzigen Füsschen befinden sich zahlreiche feine Härchen. Sie sind rund fünfzig Mikrometer lang und etwa ein tausendstel Millimeter dick. Diese Härchen sind an ihrer Spitze zudem nach innen ausgehöhlt. So bilden sich zahlreiche winzige Luftkissen.»
Pro Fuss verfügt der Wasserläufer über viele hundert Härchen, also viele kleine Luftkissen. Diese werden nicht nass und das Tierchen kann so über das Wasser springen. «Das ist detaillierte Feinarbeit.»
Nur als Ganzes möglich
Dieses ausgeklügelte System sei mit Evolution nicht erklärbar. «Hier gilt, alles oder nichts.» Ohne Zielvorgabe funktioniere dies nicht. Reinhard Junker: «Eine solche Fähigkeit kann nur fertig da sein, es geht nicht über eine Auslese, die mit 'Versuch und Irrtum' abgewickelt wird. Zwischenstufen funktionieren nicht, sondern nur ein geplantes Ganzes.»