Archäologen waren seit
Jahrhunderten überzeugt, den Ort, an dem Jesus sein erstes in der Bibel
erwähntes Wunder vollbrachte, gefunden zu haben. Basierend auf neuen
Forschungen, rückt nun eine andere Lokation als tatsächlicher Ort – Khirbet
Qana – in den Vordergrund für das Wunder von Kana.
Gemäss neuen Forschungen ist es wahrscheinlich, dass Jesus hier das Wein-Wunder vollbrachte.
Laut dem zweiten Kapitel des Johannesevangeliums
vollbrachte Jesus das Wunder während einer Hochzeit in Kana. Als der Wein
während der Feier ausging, verwandelte der Sohn Gottes das Wasser in Wein, was
nach dem biblischen Bericht sein erstes Wunder war.
Nachdem mehrere Jahrhunderte klar schien, wo dieser Ort
war, wird nun laut der Zeitung «Daily Mail» ein anderer Ort als noch
wahrscheinlicher dargestellt. Er liegt auf einem Hügel, rund sieben Kilometer
vom bisher vermuteten Ort.
Wurde der Wein hier
gelagert?
Altar in einem Tunnel
An diesem Ort wurde ein Altar gefunden und ein Regal,
zusammen mit den Überresten eines steinernen Gefässes, ähnlich denen, die Jesus
benutzt hätte, um den Wein an dem neu entdeckten Ort zu lagern.
Tom McCollough, der die Ausgrabungen an diesem Ort leitet, erklärte, dass es drei weitere glaubwürdige potentielle Orte für das biblische Kana
gibt, aber «keiner verfügt über Indizien, die so überzeugend sind wie im Fall von
Khirbet Qana». Andere Standorte könnten auf einen «Verehrungskomplex»
früherer Pilger zurückgehen.
«Khirbet Qana erfüllt
Kriterien»
Der neu in Frage kommende Ort geht laut McCollough auf
Flavius Josephus zurück, den ersten jüdischen Historiker des ersten Jahrhunderts.
Der Archäologe sagte, dass Josephus' Arbeit Hinweise auf Kana enthält, die «sich
geografisch mit dem Standort von Khirbet Qana und logisch mit seinen Reisen übereinstimmen».
«Der Hinweis auf Kana durch Josephus, im Neuen Testament
und in den rabbinischen Texten würde argumentieren, dass das Dorf ein jüdisches
Dorf in der Nähe des Sees von Galiläa und in der Region des unteren Galiläa
war», fügte er hinzu. «Khirbet Qana erfüllt alle diese Kriterien.»
Starkes Argument für
das Johannesevangelium
Die Entdeckung könnte auch erhebliche Auswirkungen auf das
Christentum haben, so McCollough, weil der kürzlich gefundene Ort ein starkes
Argument für die Echtheit des Johannesevangeliums sein könnte.
McCollough sagte, dass ihre Entdeckungen «zumindest eine
Überprüfung des historischen Wertes der Verweise von Johannes auf Kana und Jesus
rechtfertigen».