«Generation maybe»

Wenn Entscheidungen schwer fallen

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«Vielleicht» ist das Lieblingswort von Menschen, die Mühe haben, sich zu entscheiden oder auf einen Standpunkt festzulegen. In den Medien macht das Wort von der «Generation maybe» die Runde. Gemeint ist, dass viele der heute 20-30jährigen Entscheidungen aus dem Weg gehen.
 
«Don’t be a maybe.» – So lautet die Aufforderung einer Zigarettenwerbung. Übersetzt heisst das: «Seien Sie kein Unentschlossener.» Die Reklame fordert dazu auf, eine bestimmte Zigarette zu kaufen. Der Raucher erscheint so als jemand, der nicht zaudert, sondern sich mutig entscheidet und sich damit von der gesichtslosen Masse abhebt. Dass es sich dabei um eine Entscheidung gegen die eigene Gesundheit handelt, bleibt in der Werbung - selbstredend - aussen vor.

Kein echtes Leben ohne Entscheidung

Vor 2000 Jahren schrieb Johannes, ein Mitarbeiter von Jesus, einen Brief an Leute in Sardes, einer Stadt in der heutigen Osttürkei. Darin warnt er heftig vor Unentschlossenheit: «Ich weiss, wie du lebst und was du tust; ich weiss, dass du weder kalt noch warm bist. Wenn du doch das eine oder das andere wärst! Aber weil du weder warm noch kalt bist, sondern lauwarm, werde ich dich aus meinem Mund ausspucken.» (Die Bibel, Buch der Offenbarung, Kapitel 3, Verse 15, 16)

Das sind krasse Worte! Es geht hier nicht darum, dass Gott keine Schwäche duldet. Die Botschaft dieser Worte ist vielmehr folgende: «Pass auf, dass Du nicht unentschlossen bleibst. Zum Leben gehört der Mut sich zu entscheiden und das gilt besonders für alle, die mit Jesus leben wollen.»

Alle Optionen offen halten

Warum aber tun sich Menschen mit Entscheidungen schwer? Zum einen könnte man Unentschlossenheit als das psychische Pendant zu einem Denken bezeichnen, das zunächst alles für möglich und richtig hält. Es ist die Skepsis gegenüber jeder Form von Festlegung, die als einengend empfunden wird. Sich alle Optionen offen zu halten und nicht festzulegen – das ist für manche geradezu ein Lebensmotto.

Denn: Wer sich nicht entscheidet, der muss auch zu nichts «nein» sagen. Und hier liegt ein weiterer Grund für die Unfähigkeit sich zu entscheiden: Eine Entscheidung für etwas bedeutet fast immer auch ein «Nein» zu etwas anderem. Wer sich nicht entscheidet, so die innere Logik der Entscheidungslosigkeit, muss auf nichts verzichten und hält sich alle Wege offen. Doch das lässt sich nicht wirklich durchhalten. Wer möglichst alles oder zu viel auf einmal will, muss aufpassen, dass er am Ende nicht mit leeren Händen da steht.

Ohne Entscheidungen geht’s nicht

So wollen manche Menschen Essen und Alkohol unbegrenzt geniessen, aber zugleich einen möglichst perfekten und fitten Körper haben. Andere wünschen sich das wundervolle Glück einer Familie, aber zugleich auch die Unabhängigkeit eines Singlelebens. Einige sehnen sich nach einem sicheren Job, wie der eines Beamten, aber zugleich nach einer gestaltenden Aufgabe, die zugleich gut bezahlt ist. – Erst, wenn man sich dies einmal klar macht, wird deutlich, dass eben nicht alles möglich ist, dass man sich entscheiden und Prioritäten setzen muss.

Entscheidungen nimmt einem keiner ab

Manche Menschen suchen vor einer Entscheidung nach Hinweisen, an denen sie sich orientieren können: Sie warten auf Umstände oder Reaktionen von anderen, die ihnen die eigene Entscheidung abnehmen. Doch wer sein Leben selbst verantwortlich und echt leben will, muss sich selbst immer wieder entscheiden.

Nehmen Sie Ihr Leben in die Hand und üben Sie sich darin Entscheidungen zu treffen. Die mit Abstand wichtigste und folgenreichste Entscheidung, die Sie treffen können, ist die für Jesus. Er wird Ihnen nicht alles geben, aber ein Leben, das voll ist und Sie zufrieden macht. Probieren Sie es aus!


Autor: Norbert Abt
Quelle: Jesus.ch

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