Menschen haben unterschiedlichste Lebensinhalte. Doch hilft das, was ihr Leben bestimmt, auch dann, wenn sie in Schwierigkeiten geraten? An wen wenden sie sich, wenn es im Leben bergab geht? Es gibt einen Grund, weshalb Gott in der Bibel fordert, keine anderen Idole neben ihm zu haben.
Die zehn Gebote sind nicht nur in christlichen Kreisen, sondern auch in vielen Gesellschaften ein moralischer Standart: nicht töten, nicht stehlen, respektvoll sein, diese Dinge gelten für die meisten Menschen als Norm. Doch es gibt da auch andere Gebote, die nicht so einfach zu verstehen sind – wie beispielsweise das erste Gebot: «Ich bin der Herr, dein Gott; … Du sollst ausser mir keine anderen Götter verehren!» (2. Mose, Kapitel 20, Vers 2 / Hoffnung für alle) Als Jesus im Neuen Testament gefragt wird, was das wichtigste Gebot sei, sagt er: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit deinem ganzen Verstand!» (Matthäusevangelium, Kapitel 22, Vers 37 NGÜ)
Ein anderer Gott im Leben?
Buddha-Statue
Doch was genau sind denn Götter? Zur Zeit des Alten Testamentes hatten die Menschen Figuren aus Holz, Stein oder auch Gold und Silber, die sie verehrten, denen sie Opfer brachten und von denen sie Hilfe erwarteten. Und auch heute noch gibt es dies ja in diversen Religionen wie im Buddhismus oder im Hinduismus. Verlangt Gott hier also einfach, dass man sich keine Buddhafigur im Wohnzimmer oder draussen im Garten aufstellt?
Das Konzept eines Götzen geht noch etwas weiter: Laut Duden ist ein Götze oder ein Idol auch «eine Person oder Sache, die zu jemandes Lebensinhalt wird, von der sich jemand sklavisch abhängig macht, obwohl sie es nicht wert ist». Dies macht die Sache schon etwas komplizierter.
Wie sieht es aus mit Fussball? Spätestens bei der EM oder WM wird er für viele Menschen weltweit zum Lebensinhalt. Oder die Arbeit? Wie viele versuchen, über ihre Arbeit, Leistung oder Titel Anerkennung zu erhalten und leben nur noch dafür. Manche Eltern leben auch für ihre Kinder: Ihr Wohlergehen, ihr Erfolg, ihre Zufriedenheit wird zum Lebensinhalt der Mütter oder Väter – und so können sogar Kinder zum Götzen werden.
Gott ist eifersüchtig
Fussballfans von Borussia Dortmund.
Doch warum ist es dem Gott der Bibel so wichtig, dass die Menschen keine Götzen verehren? Ist er einfach eifersüchtig? Zum einen ja. Er selbst sagt von sich: «Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott.» (2. Mose, Kapitel 20, Vers 5 Schlachter) Aber Gott weiss auch, dass ein Götze dem Menschen keine Hilfe ist. Nehmen wir den Fussball: Wenn ein Mann, dessen Lebensinhalt über Jahre hinweg der Fussball war, mit einem Mal schwer krank wird, was hilft ihm dann der Sport? Kann sein Lieblingsclub ihn heilen? Kann ihm eine Spielübertragung tiefen, anhaltenden Frieden geben?
Oder die Arbeit: Was passiert, wenn man mit einem Mal doch arbeitslos wird – wer schenkt einem dann die nötige Anerkennung? Verliert man damit seinen Wert? Die meisten Menschen, egal, was sonst ihr Leben bestimmt, wenden sich in der Not an Gott und wundern sich, wenn er ihnen dann nicht antwortet oder hilft… Sogar Atheisten wenden sich am Lebensende an Gott.
Gott ist besorgt um uns
Gott weiss, dass jeder Götze – und es gibt natürlich noch viel mehr davon, als oben aufgezählt – den Menschen früher oder später enttäuschen wird. Selbst die eigenen Kinder werden erwachsen, verlassen die Eltern und beginnen ein unabhängiges Leben. Gott, der Schöpfer, dagegen ist allmächtig, allwissend, allgegenwärtig. Ihm ist nichts unmöglich. Wenn wir ihn in unserem Leben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit ganzem Verstand lieben und ehren, dann dürfen wir wissen, dass er auch in den schweren Zeiten unser Gott ist, uns Frieden schenkt, uns durchträgt und uns hilft. Denn er ist der einzige Gott, der Ohren hat, der uns immer hört und der antwortet.
«Mit ganzer Hingabe» ganz praktisch
Doch wie geht das, Gott mit allem, was ich bin, zu lieben? Nehmen wir noch einmal den Fussball zur Hilfe: Ein Fussball-Fanatiker lebt für den Sport. Er verbringt Zeit damit, Spiele live oder am Fernseher zu verfolgen, spielt vielleicht sogar selbst Fussball, investiert Geld in Trikots und Fussballzeitungen und diskutiert mit Freunden über die letzten Spiele. Wer Gott in seinem Leben an erste Stelle setzen möchte, der kann ebenso Zeit für Gott investieren, sei es mit ihm – durch das Gebet, die Bibel, durch Gottesdienste – oder für ihn, indem man sich für andere einsetzt. Man kann Geld investieren, in die Gemeinde, in Material, um mehr über ihn zu lernen, oder um anderen zu helfen. Und man kann Zeit mit anderen verbringen, im Gottesdienst oder in Kleingruppen und Hauskreisen, um mit ihnen über Gott zu sprechen, sich auszutauschen und sich gegenseitig zu helfen.
Je mehr wir Gott in unser Leben einlassen und integrieren, desto mehr wird er zu unserem Lebensinhalt – und zu unserem einzigen Gott! Bedeutet das, dass man nun kein Fussball mehr spielen, keinen Doktortitel mehr verfolgen oder sich nicht umgehend um die Kinder kümmern soll? Natürlich nicht. Doch Gott schaut das Herz an – und ihn interessiert, was uns am wichtigsten ist, was unser Leben bestimmt. Denn er wünscht sich nichts sehnlicher, als an erster Stelle unseres Lebens zu stehen, so wie es die Bibelübersetzung «Die Gute Nachricht» in 2. Mose, Kapitel 20 ausdrückt: «Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein leidenschaftlich liebender Gott und erwarte auch von dir ungeteilte Liebe.»