Es gibt viele Dinge, die wir über uns selbst
glauben, die aber nicht stimmen und uns daran hindern, das auszuführen, für das
wir bestimmt sind. Deshalbe ist es wichtig, solche Lügen aufzudecken. Hier sind
zehn solcher Beispiele, zusammengefasst von Autorin Alex Seely.
Machmal beginnen
wir, Lügen über uns zu glauben, weil wir Scham, Angst oder ein falsches
Verständnis von Gott haben – es ist wichtig, sie aufzudecken, um zu dem werden
zu können, wozu Gott uns geschaffen hat.
Lüge #1: «Ich schaffe das allein»
Wir glauben oft, dass unsere Probleme für andere nur eine Last sind und
kümmern uns lieber selbst darum. Doch zu viele Menschen tragen ihre Lasten allein
und brechen darunter fast zusammen. Dies führt zu Isolierung und Erschöpfung.
Gott selbst fordert uns auf, ihm unsere Lasten abzugeben (Matthäus, Kapitel 11,
Vers 28). Und er sagt
durch Paulus: «Helft einander, eure Lasten zu tragen!»
Die Mentalität
«Ich schaffe das allein» fesselt uns – wir erfahren dagegen Freiheit, wenn wir
zulassen, dass andere Christen uns in unserer Schwachheit festhalten. Mose
hatte Aaron, David hatte Jonathan, Elia hatte Elisa, Timotheus hatte Paulus,
Jesus hatte seine Jünger – und auch wir brauchen die Ermutigung und das Gebet
unserer Freunde.
Lüge #2: «Ich bin
nicht qualifiziert genug»
Viele Christen
glauben, dass nur Pastoren und Gemeindemitarbeiter ausreichend von Gott
ausgerüstet wurden. Doch Gott hat keine Zehn-Schritte-Liste, durch die er sein
Söhne und Töchter auswählt oder ausrüstet. Er sucht auch nicht nach Menschen, die
besonders wortgewandt beten oder ein erstaunliches Zeugnis aufweisen. Sie sind
qualifiziert, weil Sie ihm gehören.
Petrus schreibt, dass wir «das von Gott erwählte
Volk» sind. Als Gott Gideon und Mose für ihre jeweiligen Missionen berief,
hatten beide Bedenken, ob sie wirklich qualifiziert genug sind – doch sie
entschieden sich, ihm zu gehorchen und «Ja» zu sagen. Genau danach sucht Gott –
nach Menschen, die bereit und gehorsam sind, selbst wenn sie nicht glauben,
fähig zu sein.
Lüge #3: «Verletzlichkeit
ist eine Schwäche»
So viele von uns
sind innerlich verletzt. Enttäuschungen verschliessen das Herz, auch gegenüber
Gott. Ja, Enttäuschungen tun weh, aber wir kommen an einen Punkt, an dem wir
loslassen und allen Schmerz Gott überlassen müssen. Wir müssen ihm vertrauen,
dass er uns die Kraft und den Glauben schenkt, um vorwärtszugehen – und dass er
uns heilen kann.
Alex Seely
Der Feind lässt
uns im Glauben, dass wir, wenn wir uns öffnen und über unser Inneres sprechen,
verurteilt oder beschämt werden. Doch wenn wir uns den richtigen Menschen
gegenüber verletzlich machen, schenkt das Freiheit. Sich zu öffnen ist auch die
Tür zu einer tiefen Intimität mit Gott.
Lüge #4: «Gott kann
niemals jemanden wie mich gebrauchen»
Gott hat keine Leitlinien
dafür, wen er liebt, beauftragt, ausrüstet oder wem er vergibt. Er sagt jedem:
Komm! Er wird niemanden mit seiner Vergangenheit konfrontieren, um damit die
Zukunft zu bestimmen. Natürlich wird er unsere Vergangenheit mit uns aufarbeiten,
aber sie ist kein Faktor, um ihm dienen zu können. Gott wird von unserer Scham
nicht beeinflusst. Er hat uns als Gefässe erschaffen, die ihm zur Verfügung
stehen und ihm nützlich sind, bereit, all das Gute zu tun, das er uns aufträgt
(2. Timotheus, Kapitel 2, Vers 21).
Lüge #5: «Ich muss
etwas leisten, um gesehen zu werden»
Wer sich bei
etwas anstrengt, hofft, dafür anerkannt zu werden. Mit dieser Haltung gehen wir
oft auch an den Dienst für Gott heran – doch wenn wir nicht aufpassen, sorgen
wir uns bald mehr darum, wie viel wir machen, um auch gesehen zu werden,
und nicht darum, warum wir es überhaupt tun. Wir werden zu Darstellern, die in
so vielen Gemeindediensten wie möglich involviert sind, im Lobpreisteam,
Begrüssungsteam, Missionsteam, Jugendteam, etc.
Doch Gott sieht
uns nicht durch das, was wir tun, sondern einfach weil wir ihm gehören. So wie
der Vater den Verlorenen Sohn von weitem sah (Lukas, Kapitel 15, Vers 20b):
«Der Vater sah ihn schon von weitem kommen; voller Mitleid lief er ihm
entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn.» Wir dienen einem Gott, der uns
sieht und auf uns zu kommt, bevor wir überhaupt anfangen, irgendetwas für ihn
zu tun.
Lüge #6: «Ich bin
allein»
Immer wieder
erzählt die Bibel, wie Gott seinen Weg verlässt, um Menschen zu treffen, die
allein sind. Er fand Hagar in der Wüste und schenkte ihr Schatten und Frieden.
Jesus sprach am Brunnen mit der Samariterin. Er traf Paulus im Gefängnis und Hanna
im Tempel. Er traf auch die Leprakranken an der Strasse und den Mann, der von
Dämonen besessen in Höhlen wohnte.
Gott kennt Sie,
seitdem Sie im Mutterleib entstanden sind. Menschen kommen und gehen, aber er
wird Sie nie verlassen. Er geht vor Ihnen, seine Güte und Barmherzigkeit folgen
Ihnen, seine Engel umgeben Sie, sein Heiliger Geist ist
in Ihnen. Jeden Schritt, den wir gehen, jeden Atemzug, den wir machen, alles
geschieht in seiner Gegenwart. Er ist unser erster, bester und ewiger Begleiter.
Lüge #7: «Wenn ich
nur so wäre wie…»
In unserer Kultur
der Sozialen Medien hat der Vergleich Hochkonjunktur. Wir können das Leben der
anderen auf dem Bildschirm verfolgen. Doch es besteht die Gefahr, dass wir
beginnen, mit dem eigenen Leben unzufrieden zu werden. Dabei bewundern wir, was
die anderen haben, ohne zu beachten, was es sie gekostet hat, dahin zu kommen. Wir
sehen nur das Schöne auf dem Bildschirm und bedenken nicht, was für Probleme
und Prüfungen diese Menschen ebenso durchmachen müssen.
Dieser Vergleich
ist gefährlich: Eine Plattform sollte nie bestimmen, wer Sie sind. Sie haben
alles, was Sie wirklich brauchen. Sie müssen nicht irgendetwas vorspielen, Sie
können Sie selbst sein. Lassen Sie nicht zu, dass die Welt durch eine Kopie Sie, das
Original, verpasst. Wir alle sind von Gott berufen und er möchte in
und durch uns wirken, so wie wir sind.
Lüge #8: «Ich werde nicht akzeptiert»
Jeder wünscht
sich, zu etwas zu gehören. Wir wollen in ein Team gewählt werden, wollen
geliebt werden, dazugehören. Die Gesellschaft diktiert, dass wir erst einmal beweisen
müssen, dass wir an einen Ort gehören – dazu müssen Aussehen, Sprache, wir
selbst verändert und angepasst werden.
Doch als Gott die
Welt schuf, «…betrachtete Gott alles, was er geschaffen hatte, und es war sehr
gut» (1. Mose, Kapitel 1, Vers 31). Wir suchen in den falschen Dingen nach
Bestätigung – denn Gott hat uns bereits bestätigt. Wir sind akzeptiert von dem,
dessen Meinung am wichtigsten ist. Unsere grösste Freiheit kommt daraus, dass
er unsere schlimmsten Seiten gesehen hat, unsere geheimsten Sünden kennt und
uns dennoch annimmt.
Lüge #9: «Was ich zu
sagen habe, ist unwichtig»
Unsere grösste
Waffe ist unsere Stimme. In dem, was wir sagen, liegt die Macht über Leben und
Tod (Jakobus, Kapitel 3). Die Macht, etwas aufzubauen oder niederzureissen. Die
Macht, zu segnen oder zu verfluchen. Wenn wir den Namen Jesus aussprechen,
laden wir den Himmel auf die Erde ein. Wer still bleibt, würgt seine Träume ab,
bleibt dort stehen, wo er sich bereits befindet, und wird nie wirklich erfahren,
wer er ist und wem er gehört.
10. «Ich habe
keine Vollmacht»
In jedem Christen
lebt der Heilige Geist – und durch den Heiligen Geist gibt Gott uns Vollmacht. Die
Macht des Namens Jesus wird jedes Mal deutlich, wenn wir diese Vollmacht in
Anspruch nehmen. Satan weiss um diese Vollmacht, die von Gott gegeben wird, und
fühlt sich dadurch bedroht – deshalb versucht er, durch Angst und Ablenkung
diese Vollmacht zu ersticken. Denn er weiss: Wenn wir diese Vollmacht in
Anspruch nehmen, wird Gottes Macht deutlich. Es gibt Heilung, Menschen werden
freigesetzt, Dämonen fliehen und wir werden zu dem, wozu Gott uns geschaffen
hat. Es ist dieselbe Vollmacht, die Jesus auferstehen liess. Und sie steht uns
durch Gottes Geist zur Verfügung.