Gott hat uns Menschen für die Gemeinschaft geschaffen. Egal
wie «geistlich» jemand ist, er wird immer auf gute Beziehungen angewiesen sein.
Eine Frau hat vor einem Jahr
ihren Ehemann verloren. Das schmerzhafte Gefühl von Einsamkeit holt sie immer
wieder ein. «Ist mein Glaube zu schwach?», fragt sie sich. Ein Pastor hatte ihr
gesagt: «Jesus wird all deine Einsamkeit wegnehmen!» Doch dies scheint einfach
nicht zu passieren – was ist nur mit ihr los?
Gott ersetzt nicht zwischenmenschliche Beziehungen
Es ist ein Irrtum zu glauben,
dass Gott zwischenmenschliche Beziehungen ersetzt. Das war nie seine Absicht.
Vielmehr entspricht es Gottes Plan, die Beziehungen von Menschen zu stärken und
mit seiner Liebe zu erfüllen.
In der Gemeinschaft der Gläubigen
wird Gottes Liebe sichtbar und dort kommt sein Plan für diese Welt zur Entfaltung.
Gott setzt auf zwischenmenschliche Beziehungen und hat dabei keinen Plan B. So finden
sich die tiefsten Beziehungen nicht etwa zwischen Liebespaaren, sondern
zwischen Menschen, die von Gottes Geist erfüllt sind. Andererseits können
selbst diese Beziehungen die eheliche Gemeinschaft nicht ersetzen. Beide sind
wichtig.
Für Adam war es nicht gut, alleine zu sein
Als Gott den ersten Menschen,
Adam, erschuf, hatte dieser die perfekte Beziehung zu seinem Schöpfer. Nichts
trübte diese Beziehung. Doch Gott stellte fest, dass es für Adam nicht gut war,
alleine zu sein. Deshalb schuf er die Frau als sein Gegenüber. Erst jetzt war
die Schöpfung vollständig und Gott bezeichnete sein Werk als «sehr gut».
Eine tiefere Gottesbeziehung
als Adam im Paradies hatte, können wir niemals erlangen. Und doch genügte diese
Beziehung nicht. Adam war alleine, einsam und brauchte ein Gegenüber. Er
brauchte einen anderen Menschen, den er ansehen und berühren konnte.
Im Blick auf Adam und Eva wird
klar, dass auch wir ohne zwischenmenschliche Beziehungen niemals ein erfülltes
Leben führen können – ganz egal, wie gut unsere Gottesbeziehung sein mag.
Gott begegnet uns in unserer Einsamkeit
Auch wenn Gott unsere
zwischenmenschlichen Beziehungen nicht ersetzt, begegnet er uns doch in unserer
Einsamkeit. Er schenkt uns Trost und versteht uns, auch wenn kein Mensch es
tut. Immer wieder bezeugen Frauen und Männer, wie sie gerade in ihren einsamsten
Stunden zu einer tieferen Beziehung zu Jesus gefunden haben.
Es ist gut, in einsamen
Stunden mit Gottes Trost zu rechnen und seine Gegenwart zu suchen. Sich im
Vertrauen an Gott zu wenden und seine Hilfe zu suchen, wird nicht vergeblich
sein. Und trotzdem gilt: Gott wird niemals zwischenmenschliche Beziehungen
ersetzen. Er mag unserem Mangel begegnen und uns trösten, aber er wird nie von
seinem Plan abweichen, dass Menschen in gesunden Beziehungen Erfüllung
erfahren.
Einsamkeit nicht verleugnen
Wer glaubt, dass sich ein
reifer, geistlicher Christ niemals einsam fühlt, steht in Gefahr, das eigene
Einsam-Sein zu verleugnen. Sich einzureden «ich bin nicht einsam», hilft aber
niemandem.
Das Gefühl, einsam zu sein,
ist an und für sich nichts, wofür sich jemand schämen sollte. Es bedeutet,
niemanden zur Seite zu haben, von dem man sich verstanden und angenommen fühlt.
In gewissen Lebenssituationen haben unsere Mitmenschen durchaus nicht das
nötige Verständnis und reagieren vielleicht unsensibel. Vielleicht fällt es
jemandem auch schwer, über sein Innenleben zu sprechen, was es anderen Menschen
schwierig macht, sich ihm zu nähern. Wer von Freunden verletzt wurde, zieht sich vielleicht aus
Angst zurück. Aus solchen Gründen kommt es vor, dass sich jemand einsam fühlt –
und das kann schmerzhaft sein.
Gott stellt Beziehungen her
Sich in einsamen Momenten
zuerst einmal an Gott zu wenden, ist sicher das Beste. In seiner Gegenwart kann
Schmerz gelindert und eine neue Perspektive gewonnen werden. Doch dann gilt es,
auch Menschen aufzusuchen. Wir brauchen einander. Oft sind andere Gläubige eine
grosse Hilfe, um Gott zu begegnen.
Gott begegnet uns in der
Gemeinschaft der Gläubigen. Wenn wir uns gemeinsam nach Gott ausstrecken und
seine Nähe suchen, kommt vieles ins Lot. In seiner Gegenwart kommen wir zur
Ruhe, erfahren seinen Trost und erleben, wie er Menschenherzen zusammenführt. Gott
offenbart sich in den Beziehungen seiner Kinder und will die Gemeinschaft von
Christen mit seinem liebevollen Geist durchdringen.
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