Immer noch allein?

Pfarrer gibt Singles «Flirt-Tipps»

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Allein bleiben muss kein Schicksal sein. In seiner Tätigkeit für Singles gibt Pfarrer Jürg Birnstiel Frauen und Männern Tipps für die Partnersuche.

«Trotz dem veränderten Rollenverständnis der Geschlechter, haben Frauen erstaunlicherweise mehr oder weniger dieselben Vorstellungen wie vor 50 Jahren», ist Birnstil überzeugt. Die Vorstellung vieler Frauen sei nach wie vor, dass der Mann aktiv werde. Viele Männer fühlen sich dadurch irritiert und verunsichert. Wie sollen sie sich gegenüber einer Frau verhalten? Als Orientierungshilfe hat Birnstiel einen Leitfaden entwickelt, der aus vier Phasen besteht.

Phase 1: Kontakt knüpfen

Hier geht es darum, mit jemanden in Kontakt zu kommen. Man lernt sich kennen, sei es via Internet, im Geschäft oder wo auch immer. Natürlich sollte man in dieser Phase die Aufmerksamkeit auf sich ziehen: flirten nennt man das. Es geht aber weniger darum, einander zuzuzwinkern und komische Sprüche zu reissen. Es gibt effektivere Wege. Männer ziehen die Aufmerksamkeit einer Frau auf sich, wenn sie ihr zuvorkommend begegnen und sich wie Gentlemen benehmen (Was sie später weiterhin tun sollten!). Frauen ziehen die Aufmerksamkeit eines Mannes auf sich, indem sie diesen Mann «bewundern» und ihm zu verstehen geben, dass er seine Sache gut macht (was auch immer er macht). Sie müssen dem Mann klar signalisieren, dass sie an einem Kontakt interessiert sind.

Phase 2: zum «Angriff» übergehen

Das ist die schwierigste Phase. Hier geht es darum, dass ich meine «Deckung» verlasse und dem Anderen zu verstehen gebe, dass ich an einer Beziehung interessiert bin. Dadurch mache ich mich verletzlich, denn ich könnte einen «Korb» erhalten. Aber die Frage ist nicht: Willst du meine Frau werden oder willst du mein Mann werden? Die Frage ist nur, ob der Andere bereit wäre, Zeit zum besseren Kennenlernen zu investieren. So könnte die Frage lauten: Du bist mir sehr sympathisch und gerne würde ich dich besser kennenlernen. Bist du bereit, dir Zeit zu nehmen, dass wir uns besser kennenlernen können?

Phase 3: sich kennenlernen

Falls die «Angriffsphase» gelungen ist, d.h. der Andere sich auf Phase 3 einlässt, geht es darum, einander über eine Zeit von beispielsweise drei Monaten besser kennenzulernen. Bereits zu Beginn dieser Phase würde ich einen Termin zum Beispiel in einer Pizzeria vereinbaren, wo man am Ende der vereinbarten Kennenlernphase bespricht, wie es weitergehen soll. In dieser Phase steht nicht die Frage im Vordergrund, ob man den Anderen heiraten möchte. Viel wichtiger ist es, den Anderen kennenzulernen: Wie er denkt, was ihn beschäftigt usw. Es ist eine Zeit der platonischen Freundschaft. Wenn nötig, kann diese Zeit verlängert oder gekürzt werden. In dieser Zeit sollte man gegenüber Freunden und Bekannten klar kommunizieren: Besucht man ein Fest von Freunden sollte man seinen Begleiter oder seine Begleiterin vorstellen und sagen: Das ist Ruth, wir sind kein Paar, sondern dabei uns besser kennenzulernen. So lassen sich unangenehme und belastende Gerüchte verhindern.

Phase 4: sich entscheiden

Jetzt muss die Entscheidung getroffen werden, ob es Richtung Hochzeit geht oder ob man den Kontakt beendet. Bleibt man zusammen, wird die Beziehung vertieft und langsam beginnen die Hochzeitsvorbereitungen.

Das ist das Modell kurz und knapp. Für weitere praktische Tipps fehlt der Platz. Doch wer sich an diesem Modell orientiert, wird bestimmt gute Erfahrungen machen. Jedenfalls fördert man dadurch Kontakte und vermeidet, dass sich Kennenlernzeiten unendlich in die Länge ziehen. Wer auf Partnersuche ist, dem kann ich nur sagen: just do it!

Jürg Birnstiel ist Pfarrer der «Kirche im Volkshaus» (FEG Zürich-Helvetiaplatz) und Gründer der Arbeit Treffpunkt Single.

Webseite:
Treffpunkt Single
Kirche im Volkshaus (FEG Zürich-Helvetiaplatz)
Schweizerische Stiftung für die Familie (SSF)

Zum Thema:
Wenn's in den Ferien funkt: «Yourlove.ch» setzt auf Ferienerlebnisse für christliche Singles
Single sein – ein ehrenhafter Stand
Auch als Single die Liebe feiern

Datum: 20.06.2014
Autor: Jürg Birnstil
Quelle: SSF

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