Muttertag als Chance

Wie ist eigentlich die Beziehung zu meiner Mutter?

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Muttertag kann mehr sein als Grusskarten, Blumen und Pralinen. Es ist die Möglichkeit, sich mal ganz realistisch der Beziehung zu seiner Mutter zu stellen. Einer Beziehung, die nicht immer leicht, aber doch sehr prägend ist...

Eine Mutter: immer liebend, gut und gerecht – schön wär's! Es ist sehr wahrscheinlich, dass Ihre Mutter Sie im Laufe Ihres Lebens enttäuscht hat. Es gibt Mütter, die bekommen das besser hin als andere. Aber manche haben bis heute nicht begriffen, dass man erwachsen ist. Andere erwarten zu viel und engen einen ein. Oder man lebt im Streit und hat eigentlich gar keinen Kontakt.

Egal wie es bei Ihnen ist, es lohnt sich, die Beziehung zu seiner Mutter mal genauer anzusehen. Vielleicht ist «Muttertag» eine gute Gelegenheit dazu.

Warum es wichtig ist, sich der Beziehung zu stellen

Wenige Menschen prägen uns so sehr wie unsere Eltern. Sie sind die ersten, mit denen wir eine Beziehung leben. Wir tragen ihr Erbgut in uns. Ob wir wollen oder nicht, Blutsbande sind nicht wegzudiskutieren oder zu leugnen. Wer versöhnt mit seinen Eltern leben kann, wird schöner leben.

Auch in der Bibel gibt es einen Bezug zwischen einem guten Leben und «Eltern ehren». Wer seine Eltern ehrt, dem wird es «wohl ergehen» und er wird «lange leben», so erklären die Zehn Gebote die sozialen Naturgesetze. Aber was bedeutet es, Eltern – im heutigen Fall die eigene Mutter – zu ehren? Hier ein paar Vorschläge:

Vergeben

Menschen machen Fehler. Vergeben Sie Ihrer Mutter, was sie in Ihrer Kindheit versäumt hat. Wo sie Sie enttäuscht hat. Wo sie Ihnen das Leben schwer gemacht hat. Lassen Sie schmerzhafte Erinnerungen los. Schliessen Sie damit ab. Das gehört der Vergangenheit an und darf Sie nicht weiter belasten.

Illusionen aufgeben

Wie geht es Ihnen, wenn Sie an Ihre Mutter denken, wie sie jetzt ist? Was ärgert, zermürbt oder stört Sie? Was belastet Ihre Beziehung im Alltag?

Hören Sie auf zu hoffen, dass Ihre Mutter sich irgendwann grundlegend ändert und so wird, wie Sie sich das wünschen. Verzeihen Sie ihre Schwächen und Eigenarten und üben Sie sich darin, sie so anzunehmen, wie sie wirklich ist. Lassen Sie die Illusionen los und stellen Sie sich der Realität.

Mit der Realität umgehen

Wenn es möglich ist, suchen Sie bei Gelegenheit ein ehrliches Gespräch mit Ihrer Mutter. Sagen Sie ihr, wie es Ihnen mit Ihrer Beziehung geht. Versuchen Sie dabei, nicht anklagend oder verletzend zu werden, sondern zeigen Sie sich versöhnlich.

Nehmen Sie es sich heraus, sich und Ihr Leben von überzogenen Forderungen und Wünschen Ihrer Mutter abzugrenzen. In gewissen Situationen verletzt Sie Ihre Mutter immer wieder? Gehen Sie dem in Frieden aus dem Weg. Niemand erwartet von Ihnen, dass Sie das erdulden müssen.

Überlegen Sie, was es für Ihre besondere Situation heissen kann, Ihre Mutter zu ehren. Setzen Sie sich dabei nicht unter Druck, sondern geben Sie sich Zeit, realistisch und ehrlich in eine neue Rolle hineinzuwachsen.

Zum Thema:
Dossier: Gottes Segen zum Muttertag
Familienbeziehung: «Versöhnt mit den Eltern leben»
Vergebung: Recht behalten oder nachgeben?
Muttertag: «Frauen wünschen sich Wertschätzung und Anerkennung»

Datum: 11.05.2019
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch

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