Genie, Modekaiser, begnadeter Designer, Ikone
– mit diesen Ehrentiteln nahmen Medien und Prominente von Karl Lagerfeld
Abschied. Er wusste nur zu gut, wie zeitlich seine Schöpfungen waren.
Karl Lagerfeld mit seiner Katze
Wie kaum ein anderer prägte Karl Lagerfeld die
Modewelt der letzten 60 Jahre. «Er war Paris.» Mit diesen Worten
würdigte die Pariser Bürgermeisterin den
Deutschen: Seit 1983 arbeitete er als Kreativdirektor des französischen Modehauses Chanel, das ihm eine lebenslange Position als Chefdesigner zusicherte. Mit
seinen Entwürfen erlebte das Unternehmen einen Wiederaufstieg, wurde zu einem Milliardenkonzern und zur bekanntesten Luxusmarke.
Ein Repräsentant der Reichen und Schönen
Modezar Balmain holte Lagerfeld
im Alter von 17 Jahren in den 1950er Jahren nach Paris, nachdem er einen Preis
für den Entwurf eines Mantels gewann. Der Sohn eines Kondensmilch-Produzenten
wurde in Hamburg geboren und wuchs dort auch auf. Schon Jahre vorher lernte er aus
eigenem Antrieb Französisch.
Seine
Erscheinung und Selbstinszenierung war auffällig: Meist schwarze Kleidung, grosse
Silberringe an der rechten Hand, oft Handschuhe, Hemden mit Stehkragen, weiss
gepuderter Haarzopf und Sonnenbrille. Er bezeichnete sich selbst als «lebendes
Label».
So war er ein Repräsentant der Schönen und Reichen.
Karl Lagerfeld: «Schönheit
vergeht»
Lagerfeld
lebte für die Mode und sagte über sich selbst, dass die Oberfläche sein Beruf
sei. Wie schnell etwas aus der Mode kommt, wusste er nur zu gut: «Wer heute als schön gilt, wird morgen kaum noch zum
Putzen bestellt.» Er lebte für das Äussere, aber zugleich mokierte
er sich auch darüber. Es ist diese Ambivalenz, die ihn ausmachte: Ein Leben für
die Mode, der er alles unterordnete, und zugleich wusste er um deren
Vergänglichkeit. «Das Leben ist kein
Schönheitswettbewerb. Die Intelligenz dauert an, die Schönheit vergeht.»
Mode
versus blühende Lilien?
Sweatshirt mit Ikon by Karl Lagerfeld
Über Mode sprach Jesus nicht, das war kein
Thema für das Volk seiner Zeit. Ein Wort über Kleidung ist allerdings auch von Jesus
überliefert: «Macht euch keine Sorgen um euren Lebensunterhalt, um
Nahrung und Kleidung! Bedeutet das Leben nicht mehr als Essen und Trinken, und
ist der Mensch nicht wichtiger als seine Kleidung? (…) Seht euch an, wie die
Lilien auf den Wiesen blühen! (…) Ich sage euch, selbst König Salomo war in seiner ganzen Herrlichkeit nicht
so prächtig gekleidet wie eine von ihnen. (Die Bibel, Matthäus-Evangelium,
Kapitel 6, Vers 25 sowie die Verse 28-29).
War das ein Wort von Jesus gegen den Glitzer
und Glamour der heutigen Modebranche, wie ihn Karl Lagerfeld verkörperte?
Lilien als Antwort auf die Edelkleidung der weltbesten Designer? Wohl nicht
wirklich. Jesus spricht hier im Kern nicht über Kleidung, es geht ihm um das
Leben und den Menschen.
Auch
Wohlhabende sorgen sich
Jesus richtet sich an Menschen mit Sorgen und
Ängsten, vor allem an diejenigen, die sich um das Lebensnotwendige sorgen. Doch
Sorgen sind nicht das Privileg der Ärmeren, auch wenn sie objektiv betrachtet
dazu mehr Grund haben.
Auch wohlhabende Menschen sorgen sich und
kommen nicht zur Ruhe. Ihnen sagt Jesus, dass Sorgen zu nichts führen. Er
spricht stattdessen über die Natur sowie deren Gelassenheit und Schönheit.
Das
Vertrauen zum Schöpfer
Doch
so ein Wort kann für jemanden erst dann wirklich Bedeutung bekommen, wenn er
sich selbst als Geschöpf versteht und Gott als seinen Schöpfer. Zu ihnen sagt
Jesus: «Wenn
Gott die Feldblumen so herrlich kleidet, wird er sich dann nicht erst recht um
euch kümmern?»
Sie dürfen wissen,
dass Sie mit Ihrer Not und Ihren Sorgen nicht alleine sind. Und dass Gott Sie
als so wertvoll erachtet, dass er sich um sie sorgt und Ihrem Leben Halt und
Sinn geben will. Gott nimmt Ihrem Leben damit die Unruhe und die
Vergänglichkeit.
Als
Karl Lagerfeld auf seine eigene Vergänglichkeit und seinen Tod angesprochen
wurde, antwortete er denkbar kurz: «Verbrennen, Asche und ab in die
Mülltonne.» Beerdigt werden wollte er nicht, so
Lagerfeld, dann wolle er doch lieber sterben. Wer aber Jesus in sein Leben aufnimmt, der darf wissen, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern vielmehr der Anfang für eine unvorstellbar schöne Ewigkeit.