Die ehemalige französische Ministerin Georgina Dufoix war eine der Hauptrednerinnen am diesjährigen Kongress «Christ und Jurist» in Stuttgart. Sie betonte, wie wichtig es sei, dass Christen bei der Wahrheit bleiben. Die Lüge führe von Gott weg und raube uns letztlich die wunderbare Gegenwart Gottes.
Georgina Dufoix
«Das Anliegen ist es, christlichen Glauben und juristische Arbeit so zu verbinden, dass der Einsatz für das Recht zum Dienst am Menschen wird.» So formuliert der Verein «Christ und Jurist» seinen entscheidenden Fokus auf seiner Homepage www.christ-jurist.de. Zu der Bundesvereinigung gehören Christen aus den verschiedensten Kirchen.
Von Jesus befreit
Dr. Patrick Menges am Kongress von «Christ und Jurist»
Dr. Patrick Menges, Vorsitzender von «Christ und Jurist», ermutigte die Teilnehmer des Kongresses vom 29. April bis 1. Mai in Stuttgart dazu, sich im Beruf zum christlichen Glauben zu bekennen. Mit Blick auf das Kongressthema «Wahrheit» sagte Dr. Menges, in dem er aus der Bibel zitierte: «Christen sind von Jesus zur Freiheit befreit.» Diese Freiheit gelte es zu nutzen, zum Beispiel auch dadurch, sich im Berufsleben als Christ zu bekennen: «Wenn ich es dagegen wieder einmal nicht wage, einem Kollegen von meinem Glauben zu erzählen, will ich mir bewusst machen, dass dies eine vertane Chance der Orientierung für den Kollegen bedeutet.»
Nationaler Blutkonservenskandal
Selbst bei ungerechtfertigten und bösartigen Vorwürfen seien Christen dazu aufgerufen, sich ohne Abstriche an die Wahrheit zu halten. Diese Einschätzung vertrat Georgina Dufoix, frühere Politikerin der Sozialistischen Partei, auf dem Kongress. Unter der Präsidentschaft François Mitterands war sie Familienministerin, Regierungssprecherin und Sozialministerin. 1991 sah sie sich dem Vorwurf der fahrlässigen Tötung ausgesetzt, weil Blutkonserven mit Aidsviren verseucht wurden und sie als politisch mitverantwortlich galt.
In ihrem sehr persönlichen Vortrag, berichtete sie, wie wichtig es gewesen sei, dass sie in den Jahren der öffentlichen Verurteilung sowie der Vorbereitung auf den Prozess sich in jeder Hinsicht und auch in Details um Wahrheit bemüht habe. Im Dezember 1991 äusserte sie, dass sie sich im Blick auf den Blutkonservenskandal als «verantwortlich, aber nicht schuldig» sehe, und dies, obwohl der Staatsgerichtshof auch ihre Verantwortlichkeit verneint hatte.
«Lüge raubt uns die wunderbare Gegenwart Gottes»
«Der Heilige Geist ist ein Geist der Wahrheit», so Georgina Dufoix. «Er möchte, dass wir auch in den ganz kleinen Dingen in der Wahrheit bleiben. Das ist die Lektion, die ich dabei gelernt habe.» Für die Gesellschaft heute sei demgegenüber Lüge normal. «Wir sollten uns aber als diejenigen, die Jesus lieben, vor Augen halten, dass uns Lüge von Gott weg führt. Die Lüge raubt uns letztlich die wunderbare Gegenwart Gottes. Und diese Gegenwart Gottes kommt erst dann wieder, wenn wir Jesus um Vergebung bitten.»
Georgina Dufoix berichtete, wie sie, aus einer protestantischen Familie stammend, 1990 zu einem persönlichen Glauben an Jesus fand und ihr Mann, von den Ärzten bereits aufgegeben, Heilung von einer Krebserkrankung erlebte und auch Christ wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt machte sie aus ihrer protestantischen Konfession zwar keinen Hehl, war jedoch nach eigenen Angaben Atheistin und sah sich lediglich kulturell als Protestantin.
17 Regionalgruppen in Deutschland
Der Verein «Christ und Jurist» versteht sich als Netzwerk von
Christen, die in verschiedenen juristischen Berufen arbeiten. Auf dem
Kongress waren vor allem jüngere und ältere Teilnehmende vertreten. Eine
grössere Resonanz erreichte der Verein mit einem neuen Angebot, dem
Sommerkolleg, für Jura-Studenten und Referendare, das erstmals im
letzten Jahr angeboten wurde. Neben Tagungen gehören regionale Treffen
zur Arbeit des Vereins. In siebzehn Regionen und Städten ist der Verein
mit Regionalgruppen vertreten.
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