Mehr Gerechtigkeit

Forum Christ-Net befürwortet «Erbschaftssteuer-Initiative»

Das Christ-Net-Forum hat an seiner Tagung am Samstag in Bern das Thema «Ein Jubeljahr für die Schweiz? – Armut, Erbschaft und Umverteilung» behandelt. Eine kleine Zuhörerschaft, so das Communiqué von Sonntag, folgte drei Referaten zum biblischen Jubeljahr, zur sozialen Lage der Schweiz und zur AHV-Erbschaftsinitiative.

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Christ-Net-Forum in Bern mit Peter Schäppi, Mitglied der Arbeitsgruppe für die Volksinitiative «Millionen-Erbschaften besteuern für unsere AHV» am Reden
Christ-Net unterstützt die Initiative als «kleines Schrittlein Richtung Jubeljahr». Christ-Net ist ein Forum von Christen, das sich für mehr Nächstenliebe in den Bereichen Soziales, Wirtschaft, Umwelt, Kultur und Entwicklung einsetzt.

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Lukas Amstutz
Lukas Amstutz, Dozent am theologischen Seminar Bienenberg in Liestal BL, bedauerte, dass das biblische Jubeljahr (auch Erlass- oder Halljahr) in der Kirchengeschichte «leider vermehrt geistlich ausgelegt» wurde und somit seine «gesellschaftsverändernde Kraft» eingebüsst habe. Amstutz erachtet die Erbschaftsinitiative als wichtigen Beitrag hin zu einem Jubeljahr.

Samuel Ninck-Lehmann, Koordinator von Christ-Net, merkte an, dass sich in der Schweiz die Lohnschere trotz insgesamt steigenden Löhnen seit den 1990-er Jahren weiter öffne. Gemäss einer Studie von Pro Senectute gebe es in der Schweiz trotz Dreisäulensystem immer noch Altersarmut. Die zahlreichen Steuersenkungen der letzten Jahrzehnte hätten zudem zu bedeutendem Abbau gerade bei der Chancengleichheit geführt.

Wiederherstellung der Chancengleichheit

So sei in den meisten Kantonen die Erbschaftssteuer abgebaut worden, und heute werde oft bei der Bildung gespart. So würden etwa Stipendien durch Darlehen ersetzt, weil «das Geld halt fehle». Die AHV-Erbschaftsinitiative, so Ninck, biete einen interessanten Beitrag zur Wiederherstellung der Chancengleichheit. Diesen Zweck verfolge auch das biblische Jubeljahr.

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Peter Schäppi
Peter Schäppi, Mitglied der Arbeitsgruppe für die Volksinitiative «Millionen-Erbschaften besteuern für unsere AHV», betonte den Reformbedarf im Bereich der Erbschaftssteuer. Nachdem die meisten Kantone wegen dem Steuerwettbewerb eine solche abgeschafft hätten, sei es am Bund, diese faire Steuer schweizweit einheitlich einzuführen.

AHV-Erbschaftsinitiative

Unter dem Titel «Millionen-Erbschaften besteuern für unsere AHV» wurde am 16. August 2011 von einem überparteilichen Komitee eine Volksinitiative zur Einführung einer eidgenössischen Schenkungs- und Erbschaftssteuer mit einem einheitlichen Steuersatz von 20 Prozent lanciert. Die Initiative, die von der EVP lanciert wurde, fordert unter anderem auch die Besteuerung von Erbschaften und Schenkungen, die 2 Mio. Franken übersteigen, an direkte Nachkommen, welche mit ganz wenigen Ausnahmen abgeschafft worden ist. Ablauf der Sammelfrist ist am 16. Februar 2013.

Webseite:
ChristNet

Datum: 25.06.2012
Quelle: Livenet / Kipa

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