Vom Nil bis an den Niger hat islamistische Gewalt in Afrika erschreckend zugenommen. Beobachter sehen darin eine Reaktion darauf, dass mehr afrikanische Moslems Christen werden.
In Afrika sind viele Menschen für das Christentum offen.
Auch in Ländern, die als ruhig und stabil galten, greifen Islamisten zu terroristischen Mitteln. Der Soziologe Massimo Introvigne, 2011 OSZE-Repräsentant gegen Verfolgung und Diskriminierung von Christen, sieht hinter der Gewalt eine Strategie. «Die Islamisten sind überzeugt, dass die entscheidende Schlacht darum, ob die Welt moslemisch oder christlich sein wird, in Afrika stattfindet.» Noch entscheidender sei, so Introvigne im Magazin «Katholisches» für Kirche und Kultur, «dass der Islam dabei ist zu verlieren. Deshalb reagiert er mit Bomben.»
Hunderttausende Übertritte…
Introvigne verweist auf eine Aussage des libyschen Islamgelehrten Scheich Ahmad Al-Qataani im Fernsehsender Al-Jazeera 2006: Allein in Afrika träten jeden Tag 16‘000 Moslems zum Christentum über – sechs Millionen im Jahr. Laut Introvigne trifft dies heute noch zu. In Afrika habe das Christentum eine grosse innere Kraft. Der Kontakt von Moslems mit dem Christentum führe Millionen Moslems zur Taufe. Man könne sagen, dass sie «fluchtartig» den Islam verliessen, trotz der damit verbundenen Gefahren an Leib und Leben.
…nicht nur in Afrika
Die Konversionsbewegung vom Islam zum Christentum findet laut dem Religionssoziologen Introvigne aber nicht nur in Afrika statt. Laut der britischen Times könnten etwa 15 Prozent der nach Europa eingewanderten Moslems Christen geworden sein. In Grossbritannien werde ihre Zahl inzwischen auf 200‘000 geschätzt. In Frankreich würden jedes Jahr etwa 15‘000 Moslems Christen.
Bevölkerungswachstum dank westlicher Medizin
Introvigne geht nicht davon aus, dass Al-Qataani die Zahlen absichtlich höher angesetzt habe, um die islamische Welt aufzurütteln. «Das weltweite Wachstum des Islam ergibt sich fast ausschliesslich aus den hohen Geburtenraten in den islamischen Staaten, in denen dank westlicher Medizin die Kindersterblichkeit massiv reduziert werden konnte.» Das Wachstum der Christen resultiere dagegen vor allem aus Erwachsenentaufen. Damit kommt Introvigne dem deutschen Missionstheologen Wolfgang Simson nahe, der schrieb: «In den vergangenen zwei Jahrzehnten kamen mehr Moslems zu Christus, als in allen Jahrhunderten zuvor».
Araber in ihren Fragen abgeholt
Das Magazin verweist auf die Bemühungen von Christen, die Moslems deutlich machen, dass es um das ewige Heil der Seele geht, nicht um westlichen Imperialismus. Genannt werden der österreichische Lazaristenpater Josef Herget und der ägyptische Kopte und Islamwissenschaftler Pater Zakaria Botros, der in Fernsehsendungen aus christlicher Sicht auch problematische Stellen des Korans behandelt (Dschihad, Stellung der Frau, Steinigungen usw.). Botros gehört zu den von Islamisten meistgehassten Männern (laut Wikipedia Kopfgeld von 60 Mio. Dollar von der Kaida), weil er die Araber in ihrer Sprache und mit Kenntnis der islamischen Quellen anspricht. Viele Moslems seien aufgrund seiner Sendungen Christen geworden, weil ihre Gelehrten Botros‘ Argumente nicht hätten entkräften können.
Religion einziges Gegenmittel
Das Magazin zitiert den ägyptischstämmigen Amerikaner Raymond Ibrahim: «Viele westliche Kritiker verstehen nicht, dass man zur Entschärfung des radikalen Islamismus an dessen Stelle etwas Theozentrisches und geistlich Befriedigendes vorschlagen muss, nicht Laizismus, Demokratie, Konsum, Materialismus oder Feminismus. Die 'Wahrheiten' einer Religion können nur durch die Wahrheit einer anderen Religion herausgefordert werden.» Zakaria Botros bekämpfe «das Feuer mit dem Feuer».
Christentum als Friedensreligion erkannt
Dass Jesus keine Gewalt übte und die Friedensstifter segnete, zieht Moslems an, die in unruhigen Zeiten Frieden ersehnen. In den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion sollen zwei Millionen Moslems Christen geworden sein. In Algerien haben sich nach dem Magazin 80‘000 Moslems taufen lassen; auch im Nachbarland Marokko wenden sich viele Berber Christus zu.
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