Das Gripen-Drama

Brauchen wir Kampfjets für den Frieden?

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Die Schweizer Politik vollführt Kapriolen rund um den Kauf eines neuen Kampfflugzeuges. Die zum Teil kabarettreifen Vorgänge im Bundeshaus inspirieren zu vertiefenden Gedanken. 

Der Ständerat hat sich gestern für den Kauf von 22 Gripen-Kampfflugzeugen aus Schweden entschieden, dafür aber die Finanzierung verweigert. Diese neue Etappe in der Politposse um einen neuen Kampfjet für die Schweiz verleitet zu grundsätzlichen Gedanken.

Zuerst: Es ist gut so, dass der Kauf von Kriegsmaterial in Milliardenhöhe nicht so einfach über die politische Bühne geht. Denn viele Politiker auch in den bürgerlichen Parteien spüren, dass eigentlich zuerst grundsätzliche Fragen um den militärischen Sinn dieser Beschaffung gestellt und auch beantwortet werden müssten. Wie muss eine Armee in der heutigen Welt aufgestellt sein, um den echten Herausforderungen zu genügen? Muss sie eher gegen Terror, für Einsätze im Ausland oder zum Einsatz bei Naturkatastrophen gerüstet sein? Oder aber für zukünftige Luftschlachten? Das Parlament schiebt diese Grundsatzfragen vor sich her und scheitert dabei auch bei konkreten Rüstungsgeschäften. 

Neben diesen konkreten Sachfragen gibt es aber auch die menschliche Seite zu berücksichtigen. Die Menschen möchten in einem Land leben, das Frieden und Sicherheit garantieren kann. Den einen geht es mehr um Sicherheit. Diese können Kampfflugzeuge gefühlsmässig erhöhen. Und Gefühle kommen oft vor dem Denken. Andere suchen vor allem den Frieden – auch international. Sie wollen Rückfälle in den Militarismus des kalten Krieges verhindern und lieber eine Armee für Friedenseinsätze aufbauen. Um dort präsent zu sein, wo es brennt, und um das Feuer löschen zu helfen. Was aber haben Kampfjets dort zu suchen?

Aus christlicher Sicht geht es auch um die spirituelle Ebene: Frieden bedeutet zuerst einmal inneren Frieden, der sich dann nach aussen auswirkt. Friede in mir schafft auch den Frieden mit dem Nachbarn und letztlich Frieden in der Gesellschaft. Friede in uns führt zu gerechten Verhältnissen, in unseren Familien, Dörfern und im Land. Zur Konfliktvermeidung und Lösung. Neigen Christen eher dazu, pragmatisch die Sicherheitspolitik ihres Landes zu unterstützen – oder darauf zu setzen, dass Frieden schaffen auch ohne Waffen funktioniert und sie vor allem hier gefragt sind? Auch wenn sie damit riskieren, als Idealisten und Utopisten verschrieen zu werden. Sind sie nicht gerade darin echte Nachfolger ihres Herrn?

Datum: 06.03.2013
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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