Selten war Gebet solch ein Thema in der Öffentlichkeit, wie jetzt. Prominente, Sportler und Funktionäre beten für den Gesundheitszustand von Michael Schumacher. Journalist Peter Hahne erklärt, was Gebet für ihn bedeutet.
Peter Hahne
«Auf jeden Fall ist Beten nicht Körperhaltung, sondern Lebenshaltung.» So der Moderator in der «Bild am Sonntag». «Wer sich allein in der Not auf Gott besinnt, setzt sich dem Verdacht aus, ihn zum Erfüllungsgehilfen und Ablassautomaten zu degradieren.»
Gebet gehört auch in gute Zeiten
Weiter erklärt Peter Hahne: «Beten will gelernt, gelebt und geübt sein. Zum Beten gehört auch das Danken. Und da beginnt das Problem: In guten Tagen glauben viele, Gott nicht nötig zu haben, ja, er stört sogar mit seinen Geboten unsere Gebete.»
Als Vorbild nennt der Moderator den Geistlichen Dietrich Bonhoeffer. Als der im Dritten Reich vor seiner Hinrichtung gefragt wurde, warum er so gelassen sei, habe er geantwortet «Weil ich Gott in gesunden Tagen gefunden und mit ihm gelebt habe, weiss ich, dass er auch jetzt in der Not meine Gebete erhört.»
Beten lernen
Gott lässt niemanden fallen. Auch den nicht, der sich erst in Notzeiten auf ihn besinnt. Doch Gott ist mehr als ein Rettungsanker. Er ist nahe und lässt sich finden. Gott möchte ein echter Freund sein, auch in guten Zeiten.
Gebet ist ein Herzensgespräch mit dem Schöpfer. Es braucht keine besondere Körperhaltung und keine Formeln dazu. Man kann Gott alles sagen, was einen bewegt.
Machen Sie es sich zur Gewohnheit, am Abend ihren Tag Revue passieren zu lassen und Gott danke zu sagen für all das Gute, was Ihnen passiert ist. Sprechen Sie auch mit ihm über das, was Sie bewegt.
Achten Sie darauf, das Gebet nicht zur Verpflichtung oder frommen Übung für Sie wird. Sehen Sie Gott eher als ihren himmlischen Vater, den Sie persönlich kennenlernen dürfen. Gott ist nicht sauer, wenn wir nicht beten.
Gebet ist vielmehr Ihre grosse Chance, eine Beziehung zu dem aufzubauen, der Sie geschaffen hat. Der Ihnen beistehen will. Und der Sie unendlich liebt.
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