Am heutigen Bettag fällt der Startschuss zum Jahr der Dankbarkeit. Das Themenjahr will eine dankbare Grundhaltung fördern. Diese lässt sich einüben und befähigt uns, im Unmöglichen Möglichkeiten zu sehen. Berater Rolf Lindenmann äussert sich im Interview dazu.
Jesus.ch-Print: Rolf Lindenmann, macht Dankbarkeit glücklich?
Rolf Lindenmann: Ja, mich macht sie glücklich. Allerdings nicht im Sinne eines Hochgefühls, also gesteigerten Emotionen, die wie eine Seifenblase im nächsten Moment wieder zerplatzen. Ich behalte die Bodenhaftung. Vielmehr ist es für mich ein Glücksbewusstsein, ein inneres Wissen, dass es richtig ist, dankbar zu sein. Und diese Überzeugung, meine dankbare Grundhaltung gibt mir ein gutes Gefühl.
Welche Auswirkungen hat Dankbarkeit auf Wohlbefinden und Seele? Mir persönlich weitet die Dankbarkeit den Horizont. Wenn ich mir bewusst mache und bin, was ich alles empfangen habe und selbst in der Lage zu tun bin, dann eröffnen sich mir neue Perspektiven. Dann sehe ich offene Türen, Kräfte in mir werden freigesetzt, ich kann kreativ werden und handeln. Das stärkt meine Seele und mein Selbstvertrauen und macht mich wiederum dankbar. Es ist eine Wechselwirkung.
Wem soll ich danken?
In erster Linie Gott. Er steht hinter allem, was Menschen tun und sind, auch da, wo sie nicht in seinem Sinne handeln. Es geschieht in meinem Leben nichts, das er nicht zugelassen hat. Bei ihm ist nichts unmöglich. Durch seine Liebe und Grosszügigkeit kann er auch aus schwierigen Umständen Gutes werden lassen. Aber auch Menschen in meinem Umfeld verdienen Dank: meine Eltern, meine Familie, meine Lehrer, mein Chef. Dankbarkeit hat mit Wertschätzung zu tun. Wer Gott danken lernt, der lernt den Menschen zu danken – auch in kleinen Dingen. Es ist eine Frage der Perspektive.
Weshalb soll ich Gott danken? Was hat er mit meinem Leben zu tun?
Ich verstehe Gott als meinen Schöpfer, als meinen Freund und Begleiter, der mich durch Jesus Christus, seinen Sohn, von allem befreit hat, das mich bindet oder von ihm trennt. Er ist immer für mich da. Was ich habe und bin verdanke ich ihm; auch die Beziehung, die er mit mir sucht, seine Liebe, sein Wohlwollen und seine Vergebung. Er bringt mich immer wieder auf Kurs und trägt mich durch schwierige Zeiten hindurch.
Was ist, wenn es mir schwer fällt, zu danken? Es ist wichtig, klagen zu dürfen, sich selbst und Gott einzugestehen, dass man nicht mehr weiter weiss. Und dann darf ich ihm im Glauben trotzdem danken, aus der Einsicht heraus, dass Gott es gut mit mir meint, dass er mich begleiten und führen wird. Es hängt von meiner Einstellung ab. Bin ich etwa dankbar für die fortschrittliche Zahnmedizin in unserem Land – oder ärgere ich mich über meine dicke Backe und die noch dickere Rechnung?
Dankbarkeit lässt sich trainieren. Ein Vers aus der Bibel in kann dabei helfen: Ich will den Herrn loben und nie vergessen, wie viel Gutes er mir getan hat. (Psalm 103, Vers 2)
Zur Person:
Rolf Lindenmann (75), Dr. phil., Biologe, ist als Coach und Berater tätig. Er lebt in Grüt im Zürcher Oberland.
Auftakt zum Jahr der Dankbarkeit
Am heutigen Bettag beginnt in der Schweiz offiziell das Jahr der Dankbarkeit, das von zahlreichen Werken und Verbänden verantwortet wird. Mit diesem Themenjahr soll in der Schweiz und Deutschland eine neue Kultur der Dankbarkeit gefördert werden.
Das Portal "Ich danke dir!" lädt dazu ein, selbst danke zu sagen.
Livenet ist Partner der Initiative Jahr der Dankbarkeit. Als Beitrag zum Themenjahr hat Livenet die Internetseite Ich-danke-dir.ch als Plattform, auf der Dankbarkeit praktisch gelebt werden kann, erstellt. Auf dieser Plattform können Sie Ihren persönlichen Dank aussprechen - sei es in Form eines Dankgebetes an Gott oder als Dankeschön an Freunde/Familie oder eine Organisation/Institution/Behörde.
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