Fehlender Rückhalt

Distanz zum Glauben ist Hauptgrund für Suizid bei Millennials

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Die Verbundenheit und der Rückhalt, den religiöse Gemeinschaften vermitteln, ist unheimlich wichtig für junge Menschen. Dies hat das Family Policy Institute of Washington herausgefunden. Demnach sei die Distanzierung zu Kirche und Religion einer der Hauptgründe, weshalb junge US-Amerikaner sich das Leben nehmen.

Spätestens seit dem Erfolg der Netflix-Serie «Tote Mädchen lügen nicht», die den Selbstmord einer Teenagerin behandelt (Livenet berichtete), ist das Thema in aller Munde. Doch das eher konservative Family Policy Institute of Washington (FPIW) hat nun geforscht und herausgefunden, aus welchen vier Hauptgründen sich junge Erwachsene das Leben nehmen. Und das Ergebnis ist erstaunlich: Zu den Hauptgründen zählt der Verlust des Glaubens.

Wirtschaftskrise kein Hauptgrund

Seit dem Jahr 2000 sei die Selbstmordrate unter 20- bis 35-Jährigen in den USA um 27 Prozent gestiegen, schrieb Blaine Conzatti, Kolumnist und Forscher des FPIW. Dass die schwierige wirtschaftliche Situation oder unangebrachte psychische Gesundheitsdienste Grund dafür seien, weist Conzatti zurück – «das Leben auf der Erde war noch nie besser». Er hingegen sieht den Grund in kulturellen Veränderungen, darunter der Verlust des religiösen Glaubens. «Junge US-Amerikaner haben sich über die vergangenen Jahrzehnte immer stärker von religiösen Institutionen distanziert und sich stattdessen dafür entschieden, nach ihrer 'persönlich gestalteten Spiritualität' zu leben oder die Religion komplett abzulehnen.»

Rückhalt religiöser Gemeinschaften extrem wichtig

Dabei bezieht sich der Autor auf Statistiken des Pew Research Center, nach denen nur 28 Prozent der US-Millennials, die zwischen 1981 und 1996 geboren sind, wöchentlich einen Gottesdienst besuchen, jüngere Teenager sogar noch weniger. Nur 38 Prozent sieht Religion als wichtigen Teil ihres Lebens an. Das Problem sei, dass die Millennials den Rückhalt nicht erkennen, den solche Gemeinschaften ihrem Leben geben können, erklärt Conzatti. «Indem sie sich von religiösen Gemeinschaften fernhalten, opfern Millennials unglücklicherweise die Verbundenheit und Solidarität, die solche Gemeinschaften bieten. Religion hilft, dem Leben Sinn zu geben, und religiöse Gemeinschaften rüsten Individuen mit den notwendigen Beziehungen und der Unterstützung aus, den tückischen Tiefen dieses Lebens zu widerstehen.»

Eine andere Studie des American Journal of Psychiatry war zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. Demnach fanden Personen «mit keiner religiösen Zugehörigkeit weniger Gründe zu leben, insbesondere weniger moralische Einwände gegen den Selbstmord».

Weitere Hauptgründe

Die weiteren drei Hauptgründe für Selbstmord unter jungen Erwachsenen der USA sind laut des FPIW eine späte Eheschliessung – hierbei wird laut Conzatti finanzielle Sicherheit sowie emotionales und psychologisches Wohlergehen eingebüsst –, stärkere Mobilität im Arbeitsbereich und die Übernahme einer postmodernen Lebenseinstellung, die beinhaltet, dass das Leben keinen Sinn hat und keine absolute Wahrheit existiert.

«Es gibt keine einfache Lösung», fasst Conzatti seinen Artikel zusammen. «Um den Trend zurückzudrehen, müssen die Lügen effektiv konfrontiert werden, die von der Kultur und Gesellschaft geglaubt werden und Hoffnungslosigkeit sowie soziales Durcheinander schüren. Wir müssen daran arbeiten, sicherzustellen, dass wir die materiellen, emotionalen und geistlichen Bedürfnisse der Mitglieder unserer Gemeinschaften stillen.»

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Datum: 02.06.2017
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Christian Post

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