Augenschein in den Gemeinden der sieben Sendschreiben
In der biblischen Offenbarung des Johannes sind unter anderem
sieben Briefe festgehalten. Die Sendschreiben gingen an Christen in
Städten der heutigen Türkei. Diese Orte können heute noch besichtigt werden.
Akropolis von Pergamon
Das
eine der sieben Sendschreiben war an die Gemeinschaft der Christen in Ephesus
gerichtet. Im ersten Jahrhundert war dieser Ort die viergrösste Stadt im
römischen Reich. Eine Kommerz- und Hafenstadt. Im Amphitheater, das bis zu
25'000 Menschen fassen konnte, spielte sich ein Teil der Apostelgeschichte 19
ab.
Unter
anderem wird die Gemeinde für ihre Standhaftigkeit gelobt. «Es ist gut, dass du
die Bösen in eurer Mitte nicht duldest und die als Lügner entlarvst, die sich
als Apostel ausgeben und es doch nicht sind.» Gleichzeitig wird sie gemahnt,
zurück zur ersten Liebe zu kommen.
Heute
steht fünf Auto-Minuten des antiken Ephesus die Kleinstadt Selcuk, in der heute
eine kleine, christliche Gemeinde zu finden ist.
Smyrna
mit wachsender Gemeinde
Die
Ruinen des einst pulsierenden Smyrna sind heute eingebettet in die
Vier-Millionen-Hafenstadt Izmir, welche zu den ältesten Städten der Welt gehört,
die nachweislich durchgehend bewohnt war (und heute noch ist). Im Sendschreiben an Smyrna
wird über die Verfolgung gesprochen. Zudem wird der Gemeinde Mut gemacht, im Glauben standhaft zu bleiben.
Heute
wächst die christliche Gemeinschaft in Smyrna laut einem Beitrag in der
«Baptist Press», die von einer Tour durch die sieben Sendschreiben-Städte
berichtet. Gesprochen wird von 500 Gläubigen in zwölf verschiedenen Kirchen.
Christen bei Pergamon,
Ausgrabungen in Thyatira
Die
Ruinen von Pergamon bieten einen Blick auf die heutige Stadt Bergama. Mittels
einer Seilbahn gelangen Besucher zum antiken Ort, der gegenwärtig ausgegraben
wird. Damals war Pergamon eine Schlüsselstadt im römischen Reich. Im Theater
fanden 10'000 Menschen Platz.
Im
Sendschreiben wurde die Gemeinde zur Umkehr aufgerufen. Heute finden sich in
und um Bergama einige Christen, aber keine Kirchen.
In
Thyatira wohnte die Christin Lydia, die in der Apostelgeschichte vorkommt. Auch
diese Gemeinde wurde ermahnt und ermutigt, am Glauben festzuhalten.
Heute
leben mehr als 100'000 Menschen in Akhisar, wie der Ort inzwischen heisst. Das antike
Thyatira wird gegenwärtig ausgegraben. Über Christen im Ort ist laut «Baptist
Press» nichts bekannt.
Ausgrabungen in Sardis, von
Philadelphia blieb wenig
Ebenfalls
Ausgrabungen geschehen bei den Ruinen von Sardis, die damals zu den
wohlhabendsten römischen Städten gehörte. Im Brief an diese Gemeinde wurde
darauf hingewiesen, dass die meisten Christen geistlich tot waren. Neben den
Ruinen des Artemis-Tempels findet sich eine Kirche, die wenige hundert Jahre
nach diesem Brief erbaut worden war.
Weniger
als zwei Kilometer von den Ruinen entfernt steht die Ortschaft Sart mit 5'000
Einwohnern. Auch hier ist nicht bekannt, dass Christen im Ort leben würden.
Vom
alten Philadelphia ist kaum mehr etwas übrig. Der Ort heisst heute Alasehir
(«Die Stadt Allahs»). Einzig einige Mauern aus früherer Zeit scheinen bewahrt
worden zu sein.
Laodicea
von Wohlstand geschwächt
Seit
rund 15 Jahren wird in Laodicea gegraben. In der Antike war diese Stadt ein
Finanzzentrum und bekannt für Ohren- und Augenmedizin. Die Gemeinde dort war
während der Zeit des Kolosser-Briefes bekannt für ihren starken Glauben an
Christus. Doch rund 30 Jahre später, zur Zeit der Sendschreiben, schien der
Wohlstand die Christen geschwächt zu haben. Sie werden als lauwarm bezeichnet,
weder heiss noch kalt. «Ich wünschte, ihr wärt das eine oder andere», ist in
der Offenbarung festgehalten.
Der
Ort ist heute ausgestorben, doch im nahen Denizli leben heute mehr als eine
halbe Million Menschen, darunter auch ein paar Christen.
Gemeinden der sieben Sendschreiben
Die
Briefe von damals waren zu einer bestimmten Zeit geschrieben worden, bieten
jedoch mehr als historische Facts. Sie zeigen, dass schon im ersten Jahrhundert
die Nachfolger Christi unter sozialem Druck standen, aber auch verschiedene
Gefahren ausgesetzt waren, zum Beispiel wenn es darum ging, falsche Lehren zu tolerieren oder einen heidnischen Lebensstil zu pflegen.
Insgesamt
wächst die Gemeinde in der Türkei. Die Türkei ist neben anderen Nationen auch eines der
grossen Länder der Bibel.
Meghan und Harry sorgten mit einer «Netflix»-Doku für mächtig Wirbel. Die Autorin und «Woman Alive»-Chefredaktorin Tola Doll Fisher machte sich dazu...