Es
ist der Inbegriff des Volksfestes: Das Münchner Oktoberfest. Die Festzelte und
der Rummel ziehen jedes Jahr Millionen Besucher an.
In
diesen Tagen bringen Zeitung, Internet und Fernsehen Bilder von diesem grössten
Volksfest der Welt. In den Berichten geht es oft um Prominente – Schauspieler,
Sportler und Stars –, die sich auf dem Fest sehen lassen und auch gesehen
werden wollen.
Ein
Jesus – wortarm und gedankenversunken?
Zünftig
und ausgelassen feiern. So etwas verbinden sicher die wenigsten mit Jesus. In vielen
Filmen wird Jesus in sich gekehrt, wortarm und gedankenversunken dargestellt,
so als sei er nicht ganz da, sozusagen noch oder schon wieder halb im Himmel.
Doch
diese Darstellung kommt daher, weil viele Filmemacher sich einen normalen Jesus
nicht vorstellen können, sondern in ihm nur den aussergewöhnlichen Lehrer und
Wunderheiler sehen, aber nicht den Zimmermann, der Spass an seiner Arbeit hatte,
oder den Freund, der gerne mit anderen Zeit verbrachte.
Jesus
mit dem Weinbecher in der Hand
Wohl
nicht viele können sich Jesus als jemanden vorstellen, der Witze erzählt,
Lieder singt, der tanzt, lacht und mit dem Weinbecher in der Hand bei einem
Fest mitfeiert.
Mit
seiner Mutter und seinen Freunden war Jesus zu einem Hochzeitsfest im Dorf Kana,
in seiner Heimatregion Galiläa, eingeladen; vielleicht waren es Freunde,
vielleicht auch Verwandte, die ihn einluden.
Das
Brautpaar war sicher gut gestellt, denn sie konnten sich Diener und einen
Tafelaufseher für das meist einwöchige Hochzeitsfest leisten. Dennoch ging auf
dem Fest der Wein aus. Als Jesus davon erfuhr, liess er riesige Amphoren mit
Wasser füllen, aus dem Wein wurde. Interessant
ist, dass bis auf die Diener, den Tafelaufseher, Maria und die Freunde von
Jesus wohl niemand mitbekam, was tatsächlich passiert war.
Manche
meinen, dass das Wunder, also die Verwandlung des Wassers in Wein, nicht so passiert
sein kann, wie es Johannes beschreibt, weil es hier keine existentielle Not gab,
auf die Jesus reagierte, so wie das bei den vielen Kranken der Fall war, die er
heilte. Manche sprechen daher von einem Luxuswunder.
Jesus: «Ich aber bringe
Leben – und dies im Überfluss»
Doch
das scheint mir viel zu eng gedacht. Jesus hilft hier den Einladenden aus einer
schwierigen wie peinlichen Situation. Denn so ganz ohne war die Situation
nicht. Es hätte eine riesige Blamage für die Gastgeber werden können. Etwas,
für was sie sich noch lange geschämt hätten.
Jesus
machte nicht ein wenig Wein, damit es gerade so reicht, sondern an die 700
Liter – eine echt grosse Menge! Es zeigt, dass Jesus nicht wenig gibt, sondern
dass er gern und viel, eben im Übermass, gibt.
Einige
Kapitel weiter zitiert Johannes Jesus, als er über sich als Hirten spricht, der
für jeden Menschen sorgt. Jesus sagt hier folgende Worte: «Der Dieb kommt, um zu stehlen, zu
schlachten und zu vernichten. Ich aber bringe Leben – und dies im Überfluss.» (Die Bibel, Johannes-Evangelium, Kapitel 10,
Vers 10)
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