Vor wenigen Tagen wurde im französischen Nizza eine Gedanktafel für einen Pastoren enthüllt: Donald Caskie, Sohn eines Bauern von der schottischen Insel Islay, half im Zweiten Weltkrieg bei der Rettung von mehr als 2'000 Männern. Caskie hatte ihnen durch das
Abwassersystem aus einem hügeligen Fort geholfen.
Donald Caskie
Im
«Fort de la Revere» bei Nizza wurde kürzlich eine Gedenktafel für das Wirken
des schottischen Pastoren Donald Caskie enthüllt. Zusammen mit seinen
französischen Widerstandskollegen organisierte er die Flucht von
Kriegsgefangenen vor der Nase deutscher Soldaten. 36 von ihnen brachte er
selbst nach Grossbritannien zurück.
«Ein Held des Zweiten Weltkriegs»
Die
Plakette am ehemaligen Militärfort wurde von der Organisation «Le Devoir du
Memoire» installiert, welche die vom Krieg Betroffenen, darunter auch
Widerstandskämpfer, ehrt.
Die Neffen von Donald Caskie: Tom und Gordon Caskie mit der Gedenktafel
Der
Neffe von Donald Caskie, Tom Caskie, nahm zusammen mit rund 100 Personen,
darunter auch lokalen Würdenträgern, an der Enthüllung teil und sagte, er sei voller Stolz. «Das Denkmal ist einfach wunderbar und es war sehr emotional,
Onkel Donald auf diese Weise geehrt zu sehen.» Weiter
betonte Tom Caskie: «Er war ein Held des Zweiten Weltkriegs und wird immer noch
liebevoll für seine Zeit als Pastor und für die Dinge, die er im Widerstand tat, in Erinnerung behalten.»
Zusammen
mit seinem Bruder Gordon Caskie erhielt Tom eine Gedenkmedaille. Nicole Pinon,
Sekretärin von «Le Devoir du Memoire», sagte: «Diese Männer waren Helden im Schatten,
die keinen Lohn suchten und nur darüber nachdachten, ob sie ihre Pflicht getan
hatten oder nicht.»
Die Chronik von Caskies Heldentat:
Donald Caskie wirkte 1940 in Paris, als die Nazis in Paris einfielen. Der damals 38-Jährige weigerte
sich, nach Schottland zurückzukehren. Er floh nach Marseille und leitete eine
Seemannsmission.
Gleichzeitig
liess er sich vom britischen Geheimdienst rekrutieren, um alliierten Soldaten
bei der Flucht über die Berge nach Spanien zu helfen. Die Seemannsmission wurde
zum letzten Glied einer Kette von Sicherheitshäusern, die sich von Dünkirchen
in Nordfrankreich bis Marseille im Süden erstreckte.
Flucht aus Fort
1942
trug er dazu bei, Gefangene aus «Fort de la Revere» zu befreien. Offiziell als
Kaplan tätig, entdeckte er einen Kanal hinter einem grossen Busch in der Nähe
des Forts und informierte seinen Widerstandskontakt.
Der
Eingang zur Kanalisation im Inneren des Forts befand sich im Kesselhaus und
innerhalb von 90 Minuten entkamen durch eine Aktion 36 Gefangene.
Donald
Caskie schrieb damals: «Weitere 22 Männer folgten ihnen, jeder bereit, seine
Chance zu nutzen, doch ein dicker Mann blieb stecken. Die acht vor ihm konnten
entkommen.» Jene hinter ihm nicht.
Zum Tode verurteilt
Donald
Caskie wurde irgendwann entdeckt, inhaftiert und zum Tode verurteilt, aber ein
deutscher Pastor intervenierte, um sein Leben zu retten. Den Rest des Krieges
verbrachte er selbst in einem Lager.
Nach
dem Krieg wirkte er bis 1961 wieder in Paris, ehe er in seine Heimat
zurückkehrte. Dort diente er noch an mehreren Orten als Pastor. 1983 verstarb
er im Alter von 81 Jahren.
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