In Zürich fand die Tagung «Gefällt mir – Kirche in Twitter, Facebook und Co.» statt. Rund hundert Teilnehmer informierten sich über Social Media und ihren Einsatz in der Kirche. Der Anlass verlief animiert, das Thema stiess auf reges Interesse.Ist es denn sinnvoll, als Kirchgemeinde, Kantonalkirche oder Hilfswerk bei Facebook, Twitter & Co. vertreten zu sein? Social Media-Fachfrau Marie-Christine Schindler erklärte die Social Media-Landschaft. Meist brauche es mehrere Impulse auf verschiedenen Plattformen, bis eine Handlung ausgelöst werde. Zudem sollte die Kirche die Verbindungen auf Social Media-Plattformen nicht unterschätzen: Gerade diese ermöglichen, Neues kennenzulernen.
Dialog auf die Probe gestellt
Charles Martig, Geschäftsführer des Katholischen Mediendienstes, und Urs Meier, Geschäftsführer der Reformierten Medien, erläuterten die theologische Sicht. Gemäss Martig können die Kirchen in den Social Media nicht mehr auf die alte instrumentelle Vernunft setzen, in Einweg-Kommunikation predigen und alten Wein einfach in neue Schläuche füllen.
Urs Meier stellte die These auf, dass Social Media den von der Kirche oft behaupteten Dialog auf die Probe stellt. Sich bei Social Media zu engagieren, heisse zwingend, den Dialog auch umzusetzen.
Am Anfang war ein Vulkan
Christian Lüdi, Social Media Manager bei der Fluggesellschaft Swiss, schilderte das Engagement seines Unternehmens. Der isländische Vulkan, der den Flugverkehr über Europa 2010 zeitweise zum Erliegen gebracht hatte, habe dem Swiss-Facebook-Auftritt enormen Schub verliehen: Facebook habe viel schneller informieren können als die Swiss-Homepage.
Flexibilität gefragt
Die Referenten beantworteten zahlreiche Fragen des Publikums. «Man muss doch zuerst wissen, an wen man sich richtet, bevor man mit Social Media beginnen kann», meinte ein Teilnehmer. Urs Meier war damit nur halb einverstanden. Beim Umgang mit Social Media sei das Überraschende, Unerwartete und Experimentelle ganz wesentlich. Ein ausgefeiltes PR-Konzept könne da nicht helfen, vielmehr sei Dialogfähigkeit und Schnelligkeit gefragt.
Während der Tagung lief eine so genannter Twitterwall: Die Tweets mit Kommentaren oder Fragen innerhalb und ausserhalb der Tagung wurden live eingeblendet. Zudem wurden neue Beratungsangebote für Social Media vorgestellt.
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