Ein scheinbar unüberwindbares Hindernis, gesundheitliche Probleme, eine Kündigung überrascht mich. Wir alle kennen solche Krisen und Rückschläge. Was hilft nun? Ein entscheidender Faktor ist die Resilienz des Einzelnen. Ja, Resilienz ist seit einiger Zeit ein Modewort. Ist es mehr als das?
Unter Resilienz verstehen wir unsere Widerstandsfähigkeit: ein «Stehaufmännchen» sein! Ein resilienter Mensch kann konstruktiv mit Rückschlägen umgehen, schwierige Lebenssituationen anpassungsfähig meistern, persönliche Krisen mit Ressourcen bewältigen und sich aus Niederlagen flexibel weiterentwickeln.
Gesunder Glaube
Wer überzeugt ist, dass sein Gott es gut mit ihm meint, ist resilienter. Wer aber zu stark scham- oder schuldorientiert ist und sich an Regeln und Strukturen ausrichtet, die scheinbar Sicherheit geben, bleibt wenig resilient. Oft halten wir uns lieber an die Glaubensinhalte unserer Kirchgemeinde, statt in Gott selbst zu wachsen und in Jesus die Identität zu suchen. Wer aber mit dem Leben versöhnt ist und diesen Weg konsequent im Alltag verfolgt, kann sehr stark in der Resilienz wachsen.
Trainier- und entwickelbar?
Resilienz ist trainier- und entwickelbar. Das ist eine gute Botschaft! Sicherlich sind Neigung, Umwelt und Charakterstärke wichtige Faktoren. Trotzdem ist die Resilienz nicht einfach gegeben. Sie ist in deutlichem Masse steigerbar und ausbaufähig.
Das sind die sieben Resilienzfaktoren:
1. Optimismus/Zuversicht
In belastenden Situationen auch das Positive sehen, das Negative gut verarbeiten.
Das innere Kind in meiner Seele stärken, positive Erlebnisse im Geist reaktivieren.
Neue Überzeugungen in meinem Denken entwickeln: «Ich schaffe das!» – «Ich genüge!»
«Entweder bist du Teil des Problems oder Teil der Lösung!» (Michael Gorbatschow)
Entwickle realistische Ziele und versuche, diese Schritt für Schritt zu erreichen.
«Geht nicht» gibt’s nicht! Es gibt immer Lösungswege: Wer sucht, wird finden!
4. Die Opferrolle verlassen, ein positives Selbstbild aufbauen
Wer im Leben immer wieder Opfer ist, wird es auch bleiben. Verlass die Opferrolle immer wieder.
Probleme proaktiv angehen hilft: Reflektiere immer wieder, weshalb du scheinbar Opfer bist, gehe bewusst aus dieser Rolle hinaus und stelle dir vor, wie das Leben aussieht, wenn du aktiv bist.
Das Leben als das eigene bewusst anpacken, aktuelle Probleme nicht verdrängen, sondern sehen und angehen. Unangenehme Einsichten bewusst annehmen lernen.
Auf die eigenen Bedürfnisse und Gefühle achten. Entsprechend leben und handeln.
6. Netzwerkorientierung, Zusammenarbeit mit Partnern und Freunden
Soziale Kontakte aufbauen: gute Beziehungen zu Familienmitgliedern, Freunden oder anderen wichtigen Menschen nutzen und diese Beziehungen bewusst pflegen.
Zu zwei Freunden bin ich so offen und ehrlich, dass sie auch Unangenehmes bei mir ansprechen.
7. Die Zukunft gestalten, planen, die Perspektive bewahren
Immer wieder die Zukunft planen: das nächste Jahr, die nächsten fünf bis zehn Jahre.
Mit Gott und Anderen prüfen, ob und wie sich Neues anbahnt. Dafür eignen sich Stilletage oder Time-out-Tage besonders gut.
Zusammenfassung
Wem sieben Punkte zu viel sind, der kann sich an folgende drei Punkten halten:
Sich der Realität stellen
Chancen sehen
Sich an der Zukunft aufrichten
Markus Züger ist Unternehmensberater und Coach. Er gründete und leitet C-Leaders, die christliche Fachschule für Führungskompetenz, die eine Jahresschule für christliche Führungskräfte anbietet.
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