Für meine Frau Margrit und mich gehört das Bekennen und Bezeugen des auferstandenen Jesus zum Christsein einfach dazu.
Trotzdem müssen wir diesbezüglich auch Enttäuschungen wegstecken und uns die Kämpfermentalität, die es eben als Christ auch braucht (Die Bibel, 2. Timotheus 2,3), jeden Tag neu durch Gottes Geist schenken lassen. Manchmal verlieren wir fast den Mut, wenn längere Zeit einfach nichts passiert. Aber in unserer täglichen Bibellese stossen wir dann auf Texte, durch die wir wieder motiviert werden (Matthäus 28,18-20; 1. Korinther 13).
Wer in diesen «friedlichen Kampf» der Freundschaftsevangelisation eintritt, wird in vielseitige, interessante Begegnungen, Gespräche und Abenteuer verwickelt. Auch wenn dies oft klein und unscheinbar erscheint, tröstet und muntert es uns immer wieder auf, dass ein Mensch Christ und Jünger Jesu wird. Manchmal genügt ein winziges Mosaiksteinchen, das wir dem Heilsgeschehen beifügen. Jemand anderes macht weiter, wo wir aufgehört haben – und jemand war bereits vor uns an der Arbeit.
Beispiele
T. S. und T. H. lernte ich über unsere jüngste Tochter kennen. Beides sind Väter von Töchtern, die mit ihr zur Schule gingen. T. S. sah ich nur wenige Male. Bei einem gemeinsamen Essen konnten wir freimütig unseren Glauben bezeugen. Darauf eine lange Funkstille. Einige Jahre später, ihre Tochter hatte noch Kontakt mit uns, sagte diese plötzlich während einem Telefongespräch, dass ihr Vater mit mir sprechen möchte. Seither kommt T. S. regelmässig zu uns, und er durfte den Weg zu Jesus finden. Auch bei T. H. gab es Möglichkeiten, doch hat er, so viel wir wissen, den Weg zum Glauben noch nicht gefunden.
Kurz bevor wir nach Biberen zogen, machten wir an der Laubeggstrasse 30 eine Abschiedsparty mit den allernächsten Nachbarn. Viele kamen. Die Stimmung war super, und der Apéro mundete. Zum Schluss erzählte ich meinen Gästen, dass mir das Wichtigste im Leben die Evangelisation sei. Mit einer Nachbarin haben wir immer noch Kontakt. Hier in Biberen lernten wir einen Landschaftsgärtner-Lehrling aus dem Kanton Freiburg kennen. Er arbeitete bei einem Gartenumbau bei uns und hörte von Jesus. Auf unsere Einladung hin kam er zu einem evangelistischen Bibellesen im Restaurant Kreuz.
Er entschied sich für Jesus. Seit einiger Zeit wohnt er bei uns, und wir helfen ihm ganzheitlich weiter. Bei seinem vorletzten Geburtstag luden wir seine Familie ein, so dass wir einander besser kennenlernen konnten. Als er sich taufen liess, erklärte ich diesen Schritt bei ihm zuhause seinen Angehörigen. So fliesst das Evangelium auch zu ihnen.
Wie beginnen?
«Wenn du das Gefühl hast, dass du niemanden kennst, mit dem du einen solchen Weg gehen könntest, dann nimm ein Blatt Papier. In die Mitte des Blattes schreibst du: ,Menschen, die ich kenne‘ … Dann machst du Striche wie Sonnenstrahlen, und an jedem Strichende schreibst du Namen von Menschen auf, die du kennst: Onkel Theo, der Briefträger, Schulfreundin Fränzi, Arbeitskollege Hans, Cousine Linda, Schwager Rolf, Patenkind Nina … Und dann bete für diese Menschen und frage Gott, wie es mit den einzelnen weitergehen soll.
In diesem Stadium ist es wichtig, die drei Schritte der persönlichen Evangelisation zu kennen: 1. ehrliche, freundschaftliche Beziehung aufbauen, Vertrauensbildung; 2. kreative Präsentation des Evangeliums in irgendeiner Form; 3. liebevolle Konfrontation; jeder Mensch ist einzigartig und jeder steht an einem anderen Punkt. Und vergiss nie: mit Jesus im Rücken brauchst du keine Angst zu haben. Viel Mut und Freude!»
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