Diese Woche hatte ich ihn wieder im Posteingang: Den Newsletter von Global Christian Forum. Was bitte? Global Christian Forum? Noch nie gehört? Also, ich stelle vor:
Menschen verschiedener christlicher Gemeinschaften treffen sich am Global Christian Forum.
Stellen Sie sich einen offenen Raum der Begegnung für alle christlichen Gemeinschaften und kirchenübergreifenden Organisationen vor, die sich zum dreieinigen Gott und zu Jesus Christus, vollkommener Mensch und vollkommener Gott, bekennen. Sie wollen in gegenseitigem Respekt die grossen gemeinsamen Herausforderungen angehen.
Stellen sie sich auch eine Gesprächsplattform vor, die über alle historischen Organisationen wie konfessionelle Weltverbände, Weltkirchenrat, Evangelische Allianz, Bischofskonferenzen und Lausanner Bewegung hinausgeht. Und stellen Sie sich vor, dass das nicht nur der etwas verrückte Traum einiger wenig realistischer Phantasten ist.
Es handelt sich um keine grosse und teure Megaorganisation, keine hierarchische Strukturen oder hunderte von kirchlichen Beamten. Es sind engagierte Männer und Frauen, die ohne Scheuklappen und historischen Ballast mit Verantwortlichen anderer christlicher Traditionen über die dringenden gemeinsamen Herausforderungen ins Gespräch kommen wollen. Das ist Global Christian Forum (GCF) – und zwar seit einem ersten Treffen in Pasadena im Jahr 2000.
Weitperspektive und gesprengter Horizont
Jedes Mal, wenn ich den Newsletter erhalte, weckt das bei mir Erinnerungen – Erinnerungen an das Treffen in Europa, das im Sommer 2006 im Syrisch Orthodoxen Kloster in Warburg (D) stattfand. Ich habe damals die täuferisch-mennonitischen Kirchen vertreten. Eine solche Erfahrung vergisst man nicht… Das Global Christian Forum gibt mir eine Weltperspektive der Christenheit, die geographisch über die Schweiz hinausreicht, die konfessionell meinen täuferisch-freikirchlichen Horizont sprengt, und die über so manche historische Hypothek von Kirchenspaltungen und Feindbildern hinausweist.
Für 2013 und die kommenden Jahre benennt der Sekretär (es gibt keinen Generalsekretär und keinen Präsidenten) von GCF, Larry Miller, drei grosse Themen, die sich aus den bisherigen Gesprächen herauskristallisieren:
Die bleibende missionarische Dringlichkeit und die Gefahr des Proselytismus (Menschen werden zu einem bestimmten kulturellen Typus von Christsein bekehrt)
Die Frage, was angesichts der verfolgten und leidenden Christen getan werden kann
Das Ringen um Einheit der Christen angesichts der enormen demographischen und konfessionellen Veränderungen, die seit einigen Jahrzehnten im Gange sind.
Daraus ergibt sich ein dreifaches Engagement, das uns auch in der Schweiz herausfordern muss:
Engagement für engagiertes und sensibles missionales Handeln
Engagement für die verfolgten und leidenden Christen
Engagement für mehr Miteinander als Neben- und Gegeneinander historischer Kirchen und junger Bewegungen.
Dr. Bernhard Ott ist Präsident des Bundes der Evangelischen Täufergemeinden und Dozent am Theologischen Seminar Bienenberg und an der Akademie für Weltmission in Korntal/Stuttgart.
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