In Olten wurde Anfang Juni das dritte Babyfenster eröffnet. Es soll die Aussetzung oder Tötung von Neugeborenen durch verzweifelte und hilflose Mütter vermeiden helfen. Nun schlägt die CVP-Nationalrätin Lucrezia Meier-Schatz als Alternative zu den Babyfenstern die Einführung der «vertraulichen Geburt» vor.
Weil das Babyfenster dem Kind zwar ein Überleben, aber nicht das Wissen über seine Herkunft lässt, verstösst es nach Überzeugung der Pro Familia-Generalsekretärin gegen die Kinderrechtskonvention. Mit einer Interpellation brachte sie deshalb am Dienstag den Vorschlag aufs politische Parkett, per Gesetz die Option der «vertraulichen Geburt» einzuführen. Sie brächte der Mutter die Möglichkeit, im Spital anonym zu gebären und das Kind zur Adoption freizugeben. Ihre Personendaten würden zwar aufgenommen, aber gesperrt bis zur Mündigkeit des Kindes.
Die vertrauliche Geburt hätte laut Meier-Schatz auch den Vorteil, dass Frauen in einer verzweifelten Lage das Kind nicht ohne fachliche Hilfe gebären müssten. Gleichzeitig würden die Rechte des Kindes gewahrt. Mit der Interpellation fordert sie den Bundesrat jetzt auf, zu prüfen, ob er einen gesetzlichen Handlungsbedarf sehe und ob er die vertrauliche Geburt als «taugliches Mittel zur Verhinderung der Aussetzung von Kindern via Babyfenster» erachte.
Ob die Möglichkeit der vertraulichen Geburt allen verzweifelten Müttern entgegenkommen würde, bleibt offen. Die Schweizerische Hilfe für Mutter und Kind (SHMK) will deshalb weitere Babyfenster in den Kantonen Bern, Wallis und Thurgau eröffnen. Sie übernimmt die Kosten für die Errichtung von Babyfenstern von durchschnittlich 30'000 bis 40'000 Franken und trägt auch die Kosten, die entstehen, wenn ein Baby ins Babyfenster gelegt wird.
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