Der perfekte Trainer

Gott kennt sogar den richtigen Zeitpunkt

«Darf ich Captain sein?», fragte Loris am Ende des Trainings seinen Trainer. Es war nicht das erste Mal. Was war nun wichtiger: das Risiko oder die Chance?

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Jugendfussball
Als Trainer einer Juniorenmannschaft höre ich oft solche «Darf ich…»-Fragen. Und ich mag die Melodie dieser Fragen in meinen Ohren. Sie sagt mir, dass meine Jungs nicht stehen bleiben, sondern vorwärts kommen wollen.

Loris ist nicht der typische Captain. Er ist viel zu verträumt, spielt oft den Clown und kann sich nicht konzentrieren. Trotzdem liess ich ihn in unserem letzten Meisterschaftsspiel in der Rolle als Captain auflaufen. Es war kein Vernunftsentscheid. An Loris‘ Führungsqualitäten gäbe es viel zu bemängeln. Doch in meinem Herz wusste ich, was es ihm bedeuten würde, wenn er einmal mit der Captainbinde das Spielfeld betreten dürfte. Sein tiefster Herzenswunsch ging in Erfüllung.

Beim Nachdenken über dieses Erlebnis kam mir der Bibelvers aus Matthäus 7 in den Sinn: «Wenn schon ihr hartherzigen Menschen euren Kindern Gutes gebt, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes schenken, die ihn darum bitten!» (Matthäusevangelium, Kapitel 7, Vers 11) Wenn ich mich schon als Trainer nicht zurückhalten konnte, dem kleinen Loris den Wunsch zu erfüllen, wie sehr würde dann ein Vater alles geben, die Wünsche seines Sohnes oder seiner Tochter zu erfüllen. Jesus weist in seiner Bergpredigt darauf hin, dass der himmlische Coach noch höhere Wege kennt, denen Gutes zu schenken, die ihn darum bitten.

Perfektes Timing

Als Trainer ist das Gefühl für den richtigen Zeitpunkt sehr entscheidend. Wann wechsle ich einen Spieler aus? Wann mache ich einen taktischen Wechsel? Erfolgstrainer wie Ottmar Hitzfeld beherrschen diese Kunst. Sie wissen, in welchem Moment was zu tun ist. Aber selbst der beste Coach der Welt macht manchmal den falschen Zug. Der Einzige, der immer das perfekte Timing hat, ist Gott. Er spielt in einer anderen Liga. Wenn Gott eine Bitte nicht beantwortet, heisst dies nicht, dass er einen Fehler gemacht hat. Vielmehr gilt es zu prüfen, ob es nur um egoistische Belange ging oder die Zeit für dieses Anliegen noch nicht reif ist.

Offensiver bitten

Wenn ich meine kleinen Fussballer erlebe, wie sie mich bitten, den nächsten Penalty zu treten oder im Angriff spielen zu dürfen, ermutigt mich dies, selbst offensiver zu bitten. Ich denke nicht, dass Gott auf Gebete reagieren wird wie dieses: «Lieber Gott, du siehst, ich bin ein durchschnittlich begabter Mensch. Es ist schon in Ordnung, wenn du mich auf der Ersatzbank sitzen lässt.» Er wünscht sich, dass wir vorwärts gehen. Das könnte sich wie folgt anhören: «Herr, du siehst, dass ich mir einen Partner fürs Leben wünsche. Ich bitte dich, dass du mich mit der richtigen Person zusammenführst. Bis dahin sitze ich nicht tatenlos herum, sondern mische mich unter die Leute im Wissen, dass du meinen Wunsch zum richtigen Zeitpunkt erfüllen wirst!» Gott weiss, wann und wie er ein Gebet erhören muss, damit es seinen Kindern zum Besten dient.

Zum Thema:
Mit sich und dem Gegenüber bewusster umgehen
Jesus als Coach

Datum: 28.10.2013
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet

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