Flashmobs in ganz Deutschland gegen Christenverfolgung
Mit Flashmobs – scheinbar spontanen Zusammenkünften – in Deutschland und Österreich haben Bürger auf die Verfolgung von rund 100 Millionen Christen in der ganzen Welt aufmerksam gemacht.
Teilnehmer eines Flashmob-Durchlaufs in Heidelberg knien mit dem Blick nach Unten auf dem Boden um auf die Christenverfolgung aufmerksam zu machen.
In 25 Städten, darunter Berlin, Bonn, Frankfurt am Main, Köln, Stuttgart, Heidelberg, Wien und Salzburg, kamen am Samstag, 11. Januar, um 16 Uhr Menschen unter dem Slogan «Stumm die Stimme erheben» an öffentlichen Plätzen zusammen. Die Teilnehmer knieten sich nieder, legten ihre Hände auf den Rücken und richteten den Blick auf den Boden. Dann gaben Sprecher über ein Megaphon Informationen zur Christenverfolgung weiter. Zum Abschluss beteten die Teilnehmer laut das Vaterunser.
Die Anregung zu dem Flashmob ging von einem Mitglied des Zentralrates Orientalischer Christen in Deutschland, Sara Külen, aus. Die 23-jährige Lehramtsstudentin in Heidelberg ist Mitglied der syrisch-orthodoxen Kirche, die ihr geistliches Zentrum im südosttürkischen Tur Abdin-Gebiet hat. Die dort lebenden Christen wurden von Muslimen stark bedrängt, so dass der Grossteil ausgewandert ist. Külen hatte von einem ähnlichen Flashmob in Zürich erfahren, den das internationale christliche Hilfswerk Open Doors 2013 am dortigen Bahnhof durchführte. Daraufhin beschloss sie zusammen mit zwei Freundinnen, dies auch in Deutschland zu probieren.
Überwältigendes Echo
Über Facebook verbreitete sie das Anliegen «mit überwältigendem Echo», wie sie der Evangelischen Nachrichtenagentur «idea» berichtete. Allein über Facebook hatten am Veranstaltungstag über 1000 Personen zugesagt, sich an einer Aktion zu beteiligen. Die Zahl der Teilnehmer dürfte aber deutlich höher gelegen haben, so die Einschätzung der Organisatorin. Denn viele hätten sich an der Aktion beteiligt, ohne dies auf Facebook mitzuteilen. Bilder und Videos von der Aktion können dort angesehen werden.
Wiederholung möglich
Auch die Veranstalter des Flashmobs in Bonn waren zufrieden. Trotz Regens kamen 80 Teilnehmer. Eine der Organisatorinnen, Simone Unger von der Freien evangelischen Gemeinde Bonn, sagte gegenüber «idea», dass eine Wiederholung angedacht ist: «Die grösste Christenverfolgung aller Zeiten ist viel zu wenig präsent, und es wird zu wenig berichtet. Das wollen wir auch in Zukunft durch solche Aktionen ändern.»
Christen sind die weltweit am stärksten verfolgte Glaubensgemeinschaft. Der Anfang Januar veröffentlichte Weltverfolgungsindex des Hilfswerks Open Doors führt 50 Länder auf, in denen Christen am stärksten unterdrückt und benachteiligt werden. An erster Stelle steht zum zwölften Mal in Folge das kommunistisch regierte Nordkorea. Dort wird bereits der Besitz einer Bibel mit der Todesstrafe oder Arbeitslager für die gesamte Familie geahndet.
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