Am vergangenen Wochenende feierte der Verein Offene Tür in Riehen sein 60-jähriges Jubiläum. Am Festakt, einem Jubiläumskonzert und einem «Tag der offenen Tür» bei drei Arbeitsbereichen interessierten sich mehrere hundert Personen für das Wirken des sozial-diakonischen Vereins.
Dank für viel Segen in den letzten Jahrzehnten: Jubiläumskonzert mit Let's Gospel
Robert Roth, Gründer Stiftung Weizenkorn und Job Factory, schrieb in seinem Grusswort, die Offene Tür stehe für «ein eindrückliches Beispiel von visionärem diakonischen Handeln seit Jahrzehnten». Annemarie Pfeifer, Gemeinderätin in Riehen und Grossrätin BS, sprach von «Sonne für Menschen auf der Schattenseite.»
1941-1953: der Sonnenhof als Heimstätte für strafentlassene Männer in Gelterkinden/BL
Die Arbeit der Offenen Tür begann mehr als 10 Jahre vor der Vereinsgründung in den 40er Jahren mit der Arbeit zur Reintegration von Strafentlassenen. Richard und Rahel Sallmann führten 12 Jahre den Sonnenhof in Gelterkinden/BL. Mehr als 120 Männer lebten während einiger Zeit mit der Gründerfamilie zusammen. Ab 1984 war der Verein schwerpunktmässig im Riehen in der Drogenrehabilitation tätig.
Unter der Leitung von Pfarrer Christoph Meister hatte die Lebens- und Therapiegemeinschaft Fischerhus bis im Jahr 2000 eine grosse Ausstrahlung. Parallel entwickelte sich die Gefängnisarbeit unter der Leitung von Pfarrer Fritz Block weiter und mündete 1991 in die Gründung des gesamtschweizerischen Gefangenenhilfswerks «Prison Fellowship Switzerland». Ab 2000 begann der Aufbau von diakonischen Gemeinschaften durch Thomas und Irene Widmer-Huber.
Heute engagiert sich die Offene Tür zum einen in Riehen mit dem Jugendtreff Go-In und einer Schreinerei, welche Lehrlingen eine zweite oder dritte Chance gibt. Die sechs diakonischen Hausgemeinschaften, in welchen einzelne Menschen mit psychischen Leiden integriert mitleben, wurden zusammen mit den drei Gemeinschaften der Lebensgemeinschaft Moosrain im Jahr 2012 mit dem Gewinn des Christlichen Gesundheitspreises in Kassel ausgezeichnet. Darüber hinaus führt die Offene Tür die Fachstelle Gemeinschaftliches Leben, welche die Multiplikation von zeitgemässen Gemeinschaftsmodellen fördert und dabei schweizweit und mit diversen Bezügen in Deutschland tätig ist.
Thomas und Irene Widmer-Huber über Geschichte, Gegenwart und Perspektiven der Offenen Tür
Die Offene Tür stand und steht für engagiertes sozial-diakonisches Handeln und Schaffung von heilsamem Lebensraum. Sie reagierte im Hören auf Gott auf die Nöte der Zeit, wandelte sich entsprechend, entwickelte pionierhaft Arbeitszweige und Gemeinschaften und inspirierte darüber hinaus durch Beratungen, Referate und Publikationen viele andere zum diakonischen Handeln.
Verbunden mit Dank für den Segen der letzten Jahrzehnte sagte Pfarrer Thomas Widmer-Huber am Festakt, die Offene Tür wolle mit Gottes Hilfe auch in Zukunft in den Bereichen Wohnen, Arbeit und Freizeit heilsame Lebensräume schaffen.
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