Auf attraktive Art die beste Botschaft präsentieren: Dieses Ziel verfolgt Markus Baumgartner mit seinem Dienstags-Mail, einem Newsletter für Christen, die ihr Engagement öffentlichkeitswirksamer gestalten wollen. Einmal im Jahr vergibt er den Award für Öffentlichkeitsarbeit.
Bereits beim Apéro entstanden interessante Gespräche, als sich Medienschaffende, «Profi-Christen» und Interessierte zum alljährlichen Fest am Hirschengraben 50 in Zürich trafen.
Markus Baumgartner
Das erste Referat hielt der Initiant des Dienstagsmails, Markus Baumgartner. Der PR-Fachmann zeigte Wege auf, wie auch mit kleinem Budget positive Öffentlichkeitsarbeit gelingen kann. Er ermutigte, Internet-Communities zu nutzen, mitzudiskutieren, die eigene Meinung über weitere Nutzer zu multiplizieren. «Wahrgenommen wird nur, wer seine Botschaft überraschend präsentiert», zitierte er den Top-Werber Markus Ruf.
Drei Anwärterinnen auf den Award
Für den Award für Öffentlichkeitsarbeit waren drei Frauen nominiert: Die Pfarrerin Sybille Forrer mit ihrem jeweils pointierten Wort zum Sonntag, Pastorin Tabea Inäbit, welche mit ihrer Chrischona-Gemeinde in Seon eine starke Präsenz im Dorf erreicht hat. Und als dritte die Pfarrerin Katharina Hoby, die Zirkusleute und Schausteller seelsorgerlich betreut.
Das Interview mit Giuseppe Gracia, PR-Profi und Mediensprecher des Bistums Chur, zeigte gängige Arbeitsweisen von Journalisten auf. Statt sachlich zu bleiben, sei die Person des Bischofs psychopathologisiert worden. «Bischof Vitus Huonder ist kein katholischer Finsterling», betonte er. «Was er sagt, ist Katechetik.» Die Botschaft, nicht die Person müsse im Zentrum stehen. «Wenn ein Teil der Wahrheit weggelassen wird, entsteht eine andere Botschaft», so Gracia.
«Cooles Teil, diese Bibel»
Diese Erfahrung machte auch die Pfarrerin Sybille Forrer. Sie gehört zum Sprecher-Team von «Wort zum Sonntag». Es gelingt ihr, zu aktuellen Themen Stellung zu beziehen und zum Nachdenken anzuregen. Doch auf dem Titel eines Interviews wurde sie zitiert: «Die treusten Paare, die ich kenne, sind schwule Paare.» Diese Aussage sei aus dem Zusammenhang gerissen worden und somit sehr missverständlich. Doch Forrer vertritt klar ihre Meinung, auch in sozialen Medien. «Ich erlebe viel Interesse am Inhalt der Bibel». Nachdem sie daraus zitiert habe, lautete ein Kommentar: «Cooles Teil, diese Bibel.»
Wachsende Gemeinde
Tabea Inäbit ist Pastorin in der Chrischona-Gemeinde Seetal-Chile in Seon. Zusammen mit ihrem Kollegen Matthias Altwegg und vielen weiteren Aktiven ist es gelungen, durch einen Neubau im Dorf ins Gespräch zu kommen. Auch die Medien zeigten Interesse an der wachsenden Freikirche. «Bei uns hat sich der Fokus geändert», erklären die beiden. «Zuerst sollen sich Besucher zugehörig fühlen.» Dann würden sie offen die Botschaft aufnehmen und sich hoffentlich für ein Leben mit Jesus entscheiden.
Seelsorge im Billethäuschen
Den Award für Öffentlichkeitsarbeit, ein signiertes Megafon und eine Führung durchs Schweizer Fernsehen, gewann schliesslich Katharina Hoby. Die Pfarrerin aus Zürich arbeitet seit zwölf Jahren als Seelsorgerin für Zirkusleute und Schausteller. «Anders als bei der Landeskirche sinkt bei mir die Zahl der Besucher nicht, im Gegenteil. Musik zieht die Leute an, und es versammeln sich im Laufe des Morgens immer mehr Menschen auf dem Chilbigelände, wo wir mit der Ortsgemeinde zusammen Gottesdienst feiern.» Katharina Hoby sucht den persönlichen Kontakt zu Schaustellern und Zirkusleuten. So komme es vor, dass jemand in einem Billethäuschen bei strömendem Regen sein Herz ausschütte. «Ich betreue eine sehr offene Gemeinde, und das gefällt mir», sagt die engagierte Pfarrerin.
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