Brief aus dem Nahen Osten

«Manche werden sich in euren Gott verlieben»

Ein Pastor aus dem Nahen Osten schreibt einen Brief an seine Amts-Kollegen im Westen. Er erklärt, viele Flüchtlinge seien desillusioniert und fragend – dies sei die Gelegenheit, ihnen mit der christlichen Liebe zu begegnen. «Open Doors» Deutschland hat diesen Brief publiziert, hier ein paar Auszüge.

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Liebe Pastoren in Europa,
ich grüsse Euch in Christus,

wir befinden uns in einem bedeutenden Zeitabschnitt. Ich meine dies in Bezug auf die Flüchtlinge, die eure Länder überfluten. Gegenwärtig bietet sich euch eine vielleicht einmalige Möglichkeit. Ihr könnt sie entweder ergreifen oder verpassen und Europa für immer verlieren.

Die [muslimischen] Familien, die in eure Länder kommen, sind gebrochen, verletzt und notleidend. Ein warmherziges Willkommen kann ihre Perspektive und ihren Glauben rasch verändern. Viele fliehen vor dem massiven Druck des Islam und sind hinsichtlich ihres Glaubens sehr verunsichert. Sie sind aufgewachsen mit der Überzeugung, zur besten Nation und Religion zu gehören, die je auf Erden existierte, und in ihr Denken hat sich die Überzeugung eingebrannt, dass alle anderen Menschen verloren sind. Ihnen wurde nicht erlaubt, zu hinterfragen oder zu zweifeln.

Setzt Gebet, Glauben, Evangelisation, praktische Hilfe und viel Liebe ein. Muslime sind Opfer ihrer Religion, des Islam. Sie brauchen jemanden, der ihnen die Augen öffnet und sie befreit. Ihr braucht keine Missionare mehr zu ihnen zu senden. Sie stehen vor euren Türen.

Lasst sie das wahre Gesicht des Christentums sehen (denn sie bringen die Vorstellungen vom Christentum mit, die man ihnen beigebracht hat): ein lebendiges Christsein, das Gott im Geist anbetet, nicht religiöse Götzen; ein Christsein mit Gott hingegebenen Familien, nicht das mit Unmoral vermischte Christentum; ein Christsein der offenbarten Kraft des Heiligen Geistes.

Muslime sind nicht unsere Feinde. Sie sind als Menschen Gottes geliebte Geschöpfe wie wir auch, mit vielen wunderbaren Traditionen des Orients. Sie sind grosszügige Gastgeber, barmherzig zu den Armen, und sie sind emotional eng mit ihren Familien und Gemeinschaften verbunden.

Die Geschichte wird eines Tages bezeugen, dass Gott in seiner Weisheit euch den Hungrigen geschickt hat, damit ihr ihm Essen gebt, den Durstigen, damit ihr ihm zu trinken gebt, den Fremden, um ihn aufzunehmen, und den Nackten, um ihn anzuziehen. Wie werdet ihr reagieren? Einige werden euch ausnutzen - das ist zu erwarten; andere aber werden sich in euren Gott verlieben.

Ein besorgter Pastor im Nahen Osten

Zum Thema:
Chance für Christen im Westen: Das ist keine Naturkatastrophe
Libanesische Stimme: «Die Herausforderung für die Christen in Europa»
Keine Angst vor Islamisierung: Merkel: «Haben wir den Mut, zu sagen, dass wir Christen sind»

Datum: 15.10.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

Glaubensfragen & Lebenshilfe

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