Frieden leben

Landesbischof Meister: Flüchtlinge zu Weihnachten einladen

Christen sollten der Terror- und Flüchtlingskrise friedlich begegnen. Aus diesem Grund hat die Vereinigung Evangelischer Freikirchen Deutschlands eine Orientierungshilfe zur Friedensethik ausgearbeitet. Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister fordert derweil Christen auf, zusammen mit Flüchtlingen Weihnachten zu feiern und Frieden zu leben.

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Ralf Meister, Landesbischof von Hannover
Nachdem sich die deutsche Bundesregierung Ende letzter Woche für einen verstärkten Einsatz im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) ausgesprochen hat, fordert die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF), dem Terror Frieden entgegenzusetzen. Hierfür hat sie eine theologische Orientierungshilfe zur Friedensethik ausgearbeitet. Sowohl für staatliche als auch persönliche Konflikte solle immer eine gewaltfreie Lösung gesucht werden, erklärte der Verband, der rund 250'000 Mitglieder vertritt. Ziel müsse stets die Ausrichtung am Frieden sein! Innerhalb des Zusammenschlusses gebe es unterschiedliche Meinungen zur Friedensethik, heisst es weiter. Doch, so der Präsident der Vereinigung, Ansgar Hörsting, die Erklärung enthalte Kernpunkte, «die vom biblischen Vorbild zeugen, dass Böses mit Gutem überwunden werden kann».

Der Kriegslogik mit Friedenslogik begegnen

Schon seit Längerem verfolgten die Freikirchen das Anliegen, «der Kriegslogik auch öffentlich eine Friedenslogik entgegenzusetzen», sagte der Beauftragte der Vereinigung am Sitz der Bundesregierung, Peter Jörgensen, dem Evangelischen Pressedienst epd. Nun würden nach den Anschlägen von Paris die Forderungen nach einem militärischen Eingreifen immer lauter. In diese Situation hinein wollten die Freikirchen «unser Grundanliegen hervorheben, dem Terror Frieden entgegenzusetzen» und nicht auf Gewalt mit Gewalt zu antworten, sagte Jörgensen. Die drei Seiten lange theologische Orientierungshilfe zur Friedensethik enthält auch einen Abschnitt, wie Frieden verwirklicht werden könne.

Flüchtlinge zu Weihnachten einladen

Währenddessen hatte der hannoversche Landesbischof Ralf Meister eine ganz konkrete Idee, wie Christen der Flüchtlingskrise begegnen können. Er ruft alle Christen in Deutschland dazu auf, zu Weihnachten Flüchtlinge in die heimischen Wohnzimmer einzuladen. So könnten beide Seiten ihre Angst vor Begegnungen überwinden, sagte der evangelische Theologe letzte Woche vor der Landessynode in Hannover. Meister hat in seiner Bischofskanzlei im Sommer selbst eine Einliegerwohnung für zwei junge afghanische Flüchtlinge zur Verfügung gestellt.

Überzeugende Antwort auf politisch geschürte Angst

Diese Einladungen sollten jedoch kein christliches Missionsfest sein, sondern eine Geste des Friedens, betonte der Bischof. In seinem Bericht warnte er davor, in der Flüchtlingsfrage Angst zu schüren. «Gesellschaftliche Angst wird, wenn sie einen gewissen Aggregatzustand gewonnen hat, schnell politisch», sagte er. «Demagogen intensivieren die Angst, indem sie von eigener Bedrohung sprechen, eine Gefährdung der Werteordnung oder ungerechtfertigte Einschränkungen der deutschen Bevölkerung ausmalen.»

Ausserdem dankte der Bischof den vielen Helfern, die sich in Kirchengemeinden, Aufnahmestellen oder in der Bildungsarbeit für Flüchtlinge engagierten: «Ihre Arbeit ist die überzeugendste Antwort auf politisch geschürte Angst.»

Zur Webseite:
Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF)

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Datum: 03.12.2015
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / EPD

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