Entlang staubiger Strassen in Dörfern und Townships in Südafrika stösst die Gute Nachricht auf offene Ohren. Ganze Gemeinden aus den jeweiligen Regionen gingen im Rahmen des «Global Outreach Day» auf die Strassen, die Ernte war bewegend. Livenet-Redaktor Daniel Gerber war bei drei Outreachs in ländlichen Gegenden Südafrikas dabei.
Global Outreach Day in Südafrika
Der Strom-Generator brummt hinter dem kleinen, offenen Zelt, unter dem eine gutgelaunte Band in afrikanischer Lautstärke mitten in Orange Farm, einem Township südlich von Johannesburg, mehrere Stunden lang auftritt. Die Musikgruppe gehört zu einer lokalen Gemeinde namens «River of Hope».
Bild von den Kids beim Outreach in Orange Farm.
Kriminalität ist in diesem Stadtteil verbreitet und die Zukunftsaussicht der Bewohner – wenn auch besser als vor ein paar Jahren – könnte durchaus rosiger sein. «Orange Farm, heute ist der Tag der Veränderung», ruft eine Pastorin in ihrer Ansprache ermutigend. In kurzer Form erklärt sie den Anwesenden das Evangelium.
Das Interesse ist gross, immer wieder kommen neue Besucher auf den bestuhlten Rasen, während Mitglieder der Gemeinde entlang der kleinen Marktstände gehen und den Passanten den christlichen Glauben vorstellen. Regelmässig kehren jene, die auf die Strasse gegangen sind, mit ausgefüllten Talons zurück von Personen, die einen Besuch und eine Bibel wünschen.
Hoffnung im Township
Die Botschaft der Bibel stösst auf guten Boden. Der Gründer der Gemeinde «River of Hope», Prophet Hans (in afrikanischen Gemeinden sind Titel verbreitet), war einst obdachlos. Doch er fand zu Christus, was ihn veränderte, erfüllte und ihm Hoffnung gab. Diese Nachricht verbreitete er weiter. Zudem baute er mit eigenen Händen aus Holz und Wellblech ein beachtliches Gemeindegebäude auf. Bald kam Apostel Peter dazu und die Gemeinde pulsierte.
Pastorin Lulu in der Gemeinde am Reden
Unter den Gemeinden in Orange Farm stösst die Idee des «Global Outreach Day» auf grosses Interesse. Am Vorabend des Einsatzes, am 27. Mai, treffen sich Pastoren aus verschiedenen Gemeinden zur Vorbereitung. Dazu gehört ein Gottesdienst mit längerem Worship und viel Gebet. Wenn man im Geiste Gottes auf die Strasse gehe, werde sich seine Wahrheit aufschliessen, so dass die Menschen zum Vater zurückgeführt werden. «Für Südafrika wurden eine Million Traktate gedruckt», sagt Pastorin Lulu vom nationalen Organisationsteam, mehrere tausend sind für Orange Farm bestimmt. «In diesem Jahr sind wir unterstützt worden und ich bete, dass wir 2017 den Einsatz in einem anderen Land, zum Beispiel Simbabwe, sponsern können.»
500 Hot Dogs
Auch eine Polizeioffizierin wirkt mit, einmal wöchentlich treffen sich
die Pastoren bei ihr im Büro zum Gebet. Beim Planungstreffen berichtet
sie: «Heute haben wir eine Oma erwischt, die illegale Dinge verkaufte.»
Drogen und Aids sind verbreitet.
Global Outreach Day in Südafrika
Entsprechend interessiert ist somit am Folgetag die Bevölkerung am Anlass der Gemeinden. Auch die Polizeioffizierin ist vor Ort, mit einer «Cops for Christ»-Jacke. Sie geht ebenfalls auf Leute zu und betet mit ihnen – nicht alle kennen hier die Polizei als Freund.
In einer anderen Gegend im Ort treten Kinder und Jugendliche mit einer Tanzformation auf dem Rasen einer Tankstelle auf. Die Passanten zeigen sich nicht nur schaulustig sondern interessiert. Als zwei beteiligte Frauen kurz in den Shop gehen, werden sie beim Verlassen von einer anderen Frau angesprochen. Sie war vom Gehörten so beeindruckt, dass sie diesen Christus ebenfalls kennenlernen wollte.
Die Kids wiederholten den Auftritt am Standort der «River of Hope»-Gemeinde, wo Apostel Hans mittlerweile 500 Hot Dogs verteilen liess.
«Gott ging fast an meinem Haus vorbei»
Am Sonntag ist Livenet bei zwei weiteren Einsätzen dabei, in Motla und Majaneng, zwei Dörfer in der Provinz Nordwest. In beiden Orten gingen die Vorbereitungstreffen am Samstag über die Bühne, die Outreaches erfolgen am Sonntag nach einem jeweiligen Input ebenfalls mit der ganzen Gemeinde. In kleinen Gruppen gehen die Besucher durch die Strassen. Die Schriften werden gerne entgegengenommen.
Junger Mann mit Eierkarton.
Ein junger Mann in Motla ist gerade mit grossen Eierkartons unterwegs. Interessiert hört er zu, nimmt eine Schrift und – wie im Süden üblich – will er auf ein Foto.
Wie in Motla sind am Sonntagmittag auch in Majaneng (die Orte liegen etwa dreissig Autominuten auseinander) viele Menschen daheim. Bei vielen Häusern halten die Teams. An einem Gebäude, wo eine Frau draussen sass – war eine Gruppe eigentlich bereits vorbeigegangen. Doch durch den Impuls, den ein Mann in der Gruppe erhielt, stoppen die Verkünder und kehren zurück. Die Frau ist dankbar und will mehr wissen. Sie sagt: «Ich dachte zunächst, Gott geht an meinem Haus vorbei!» Sie war froh, dass die Besucher umkehrten und sie aufsuchten.
Jugendliche winken
Die gute Nachricht weitergeben am Global Outreach Day in Südafrika
Ein, zwei Häuser weiter klingt Musik von einem Anwesen. Bereits war die Gruppe an ihnen vorbeigegangen, da winkte einer der jungen Männer. Nach einem kurzen Zurückwinken, gehen wir auf die drei zu. Von der Bibel und Jesus haben sie noch nichts gehört. Nachdem ihnen das Evangelium erklärt worden ist, entscheiden sich alle drei für ein Leben mit Jesus und sie wünschen sich einen weiteren Besuch. Die lokale Pastorin nimmt die Daten auf und erklärt ihnen, wo die Gemeinde ist.
Die drei hier beschriebenen Einsätze sind beispielhaft für die Arbeit der Gemeinden in ganz Südafrika.
Wichtig sei auch die Nachfolgearbeit, betont Pastorin Lulu jeweils. Dazu helfen unter anderem die Antwortkarten und Besuche; denn: «Man kann nicht die Frucht ernten und dann auf dem Feld zurücklassen.»
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