Eine neue Studie in den USA bestätigt einen Trend, der auch bei uns seit Jahren bekannt ist. Viele US-Amerikaner sind bereit, mit ihren christlichen Freunden über ihren Glauben zu reden; sie sind aber lange nicht so willig, mit ihnen auch eine Kirche oder Gemeinde zu besuchen.
Die Studie wurde vom Institut «LifeWay Research» in Zusammenarbeit mit dem «Billy Graham Center for Evangelism» durchgeführt. Sie zeigt, dass unter 2'000 US-Amerikanern, die keine Kirchgänger sind, nur 35 Prozent bereit sind, unter Umständen einen Gottesdienst zu besuchen. Zusätzlich sind 25 Prozent bereit, eine Selbsthilfegruppe zu besuchen, und 24 Prozent würden an einem Seminar mit einem «spirituellen» Thema teilnehmen.
Auch kirchlich-gesellschaftliche Angebote stehen höher im Kurs als Gottesdienste: Seien es Sicherheitsfragen fürs Quartier (62%), Sportanlässe (46%) oder Konzerte (45%) – hier sind Menschen viel eher bereit, einen Anlass, organisiert von einer Kirche, zu besuchen.
Bereit zu Gesprächen…
Wenig Begeisterung für einen Gottesdienst bedeutet nicht, dass Gespräche über den Glauben oder den Sinn des Lebens abgelehnt werden. Laut der Untersuchung wären 47 Prozent der Befragten bereit, offen über solche Themen mit jedem zu diskutieren, der bereit ist, über seinen Glauben zu reden.
79 Prozent erklärten, dass es sie nicht störe, wenn gläubige Freunde offen über ihre Überzeugungen reden. Nach Meinung des Leiters der LifeWay-Untersuchung, Scott McConnell, sollten diese Ergebnisse die Besorgnis von Christen zerstreuen, dass offenes Reden über den Glauben ihre Freunde beleidigen könnte. «Unkirchliche Freunde stört es nicht, wenn Christen über ihren Glauben reden. Wenn dir der Glaube wichtig ist, interessiert es deine Freunde, darüber zu hören.» 70 Prozent der Befragten glauben nämlich, dass es einen Sinn und einen Plan für jedes Leben gibt.
…aber mit neuen Ansätzen
Er ergänzte allerdings, dass die alte Frage «Wenn du heute nacht sterben würdest, würdest du in den Himmel kommen?» heute nicht mehr unbedingt als Einstieg in ein Gespräch funktioniert. «Wenn es der einzige Vorteil ist, dass du als Christ in den Himmel kommst, interessiert das deine Freunde überhaupt nicht», erklärt McConnell weiter. 43 Prozent der Befragten fragen sich nie, ob sie nach dem Tod in den Himmel kommen. McConnell: «Das kann nicht der einzige Weg sein, über den Glauben zu reden.»
Wie kann man also seine Freunde am besten zu einem Gottesdienst einladen? Am wichtigsten: Es muss persönlich sein. Eine «anonyme» Einladung durch einen Besucher an der Tür hätte nur 21 Prozent Chancen. Ähnlich schlechte Karten haben TV-Spots (24%), Radiowerbung für die Kirche (20%), eine Annonce in der Zeitung (20%) oder eine Facebook-Anzeige (18%). Aber über die Hälfte der Befragten (55%) wäre bereit, in einen Gottesdienst mitzukommen, wenn ein Freund oder ein Familienmitglied sie persönlich einladen würde.
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