Auf der einen Seite gibt es immer mehr christliche Filme, die in Hollywood gedreht werden. «Die Hütte», «Miracles from Heaven» oder «The Case for Christ» haben nationalen und internationalen Erfolg. Auf der anderen Seite werden Christen, die im Hollywood-Business zu ihrem Glauben stehen, oft das Ziel von Spott und Angriffen.
Candace Cameron Bure und Kevin Sorbo
So bekannte die Schauspielerin Candace Cameron Bure gegenüber CBN News: «Ich liebe Jesus. Mein Glaube ist mein ganzes Leben. Ich liebe meine Beziehung zu Gott, sie ist mir und meiner Familie sehr wichtig.» Als sie kürzlich ein T-Shirt mit der Aufschrift «Not Today, Satan» (Heute nicht, Satan) auf Instagram zeigte, wurde sie von einem schwulen Komödianten angegriffen, der behauptete, er habe den Slogan erfunden und Bure's Gebrauch sei «homophobisch».
Anfragen schwinden drastisch
Sie ist nicht die einzige, die wegen ihres Glaubens in Hollywood angegriffen wurde. Schauspieler Kevin Sorbo, Star aus «Hercules» und aus «Gott ist nicht tot» erklärt, dass er wegen seines Christseins für bestimmte Rollen gar nicht mehr angefragt wurde. «Mein Glaube hat mir in Hollywood ganz sicher geschadet», erklärte er 2016 in einem Interview mit CNS News. «Ich habe sieben Jahre lang Hercules gespielt, und das war jahrelang die Show mit den meisten Zuschauerzahlen. Aber als ich mich zu Jesus bekannte und aus meinem Versteck trat, nahmen die Anfragen drastisch ab.
«Hollywood ist ein Missionsfeld»
Karen Covell
Die frühere Filmproduzentin Karen Covell möchte solche Erfahrungen verändern – durch Gebet. «Hollywood ist ein Missionsfeld», ist sie überzeugt. Vor sechs Jahren startete sie das «Hollywood-Gebetsnetz», durch das sie den Glauben in die Unterhaltungsindustrie bringen möchte. «Ich hatte nie die Absicht, einen Dienst anzufangen», bekennt sie gegenüber CBN News. «Ich wollte nur eine Produzentin sein. Aber im Laufe der Jahre fragte ich mich immer mehr, warum ich mit je einem Bein in zwei verschiedenen Welten lebte, von denen keine die andere berührte. Ich gehöre zu einer Gemeinde, und die Gemeinde hasst Hollywood und Hollywood hasst die Gemeinde.»
Covell möchte mithelfen, dass Christen Hollywood durch eine andere Brille sehen. «Ich dachte, wenn ich die Gemeinde dazu bringen kann, dass sie aufhören, Hollywood immer anzuprangern und stattdessen für sie beten, würden sie vielleicht ein Herz für diese Menschen bekommen, die dort arbeiten und sie als Geschöpfe Gottes sehen, die einfach Jesus brauchen.»
Das Gebetsnetzwerk umfasst mittlerweile mehr als 100 «Chapters» in 30 Ländern weltweit. Jeden Monat beten die Teilnehmer für Schauspieler, Produzenten, Regisseure und neue Filme. «Wir beten für alles, was hier passiert; wir beten für Menschen, die in Not sind und leiden – Menschen, die vielleicht offen für Jesus sind. Und wir feiern Menschen, die Jesus schon kennen.»
«Eine der einsamsten Städte überhaupt»
Eine wöchentliche Bibelstunde bringt Christen, die in Hollywood arbeiten, zu gegenseitiger Ermutigung und Stärkung zusammen. «Wir haben Leute aus allen möglichen Bereichen – Schauspieler, Regisseure, Schriftsteller, Maskenbildner und viele, die hinter den Kulissen arbeiten. Jeder, der auf irgendeine Art in der Filmindustrie arbeitet, kann als Christ dabei sein und ermutigt werden, seinen Glauben mutiger zu bekennen.»
Garland Hunt ist Talent-Manager in Hollywood. An einer kürzlichen Konferenz des Gebetsnetzwerks bekannte er, was die Gebete bei ihm persönlich bewirkten. «Wir können das nicht allein tun hier», erklärte er. «Hollywood ist eine der einsamsten Städte überhaupt; wenn man in der Filmindustrie arbeitet, ist das einer der einsamsten Jobs, die es gibt. Darum kann ich gar nicht genug betonen, wie wichtig für uns die Unterstützung des Volkes Gottes ist.»
Schon über 10'000 Gebetspartner
Als sie vor einigen Jahren in Hollywood ankam, konnte Covell kaum einen anderen Christen finden. Heute spricht sie von mindestens 10'000 Christen, die ihren Glauben aktiv in Hollywood weitergeben wollen. «Wir haben Freunde, die in jedem Studio Gebetsmärsche, Bibel- oder Gebetstreffen abhalten. «Es ist erstaunlich, was Gott in die Herzen der Menschen hier legt. Leute beten in Büros, in Produktionsstätten, buchstäblich hinter den Kulissen. Andere sind wie Pfarrer für ein ganzes Studio …»
Das Wichtigste für Karen Covell sind aber die persönlichen Gespräche. Sie gibt zu, dass Hollywood ein hartes Pflaster ist; aber sie hofft, einen Unterschied zu machen – eine Person nach der anderen. «Ich habe persönlich Menschen zum Herrn geführt, und das ist eine grosse Freude. Wir haben hunderte von Bibeln an die verschiedensten Leute verteilt. Ich bete, dass sie ihr Leben verändern. Viele sehe ich nie wieder – ich möchte nur Samen säen. Ich erwarte, dass ich eines Tages sehe, dass das etwas verändert hat.»
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