Betroffenheit und Trauer sind die häufigsten Reaktionen nach dem Terroranschlag in Manchester. Viele Kirchenvertreter und christliche Leiter rufen zum Gebet auf. Der anglikanische Erzbischof Justin Welby sprach der nordenglischen Stadt Mut zu.
St.-George-Kirche in Manchester
Der blutige Terroranschlag passierte kurz nach Ende eines Popkonzerts mit Ariana Grande am Abend des 22. Mai. Der 22-jährige Salman Abedi sprengte sich an einem Ausgang der Arena in die Luft. 23 Menschen starben (darunter der Attentäter) und 59 Menschen wurden verletzt. Der Attentäter ist Brite mit libyschen Wurzeln und wuchs in Manchester auf. 21'000 Menschen besuchten das Konzert, darunter viele Teenager und auch Kinder.
«Heldenhaftes Manchester»
Justin Welby
In seinen öffentlichen Stellungnahmen und Predigten betont Welby immer wieder die Bedeutung des Gebets für die Arbeit der Kirche und einen geistlichen Aufbruch im Land. Auf seiner Facebook-Seite hat der Kirchenleiter 152'000 Follower. Hier schrieb er unter dem Eindruck des Terroranschlags: «Wir beten für die Trauernden und Leidenden und für alle, die von Verlust und Schmerz betroffen sind.»
Heilsarmee-General: «Gott ist unsere Zuflucht und Stärke»
Viele Kirchenvertreter und christliche Leiter aus Grossbritannien und europäischer Ländern riefen im Blick auf das Attentat in Manchester zu Gebet auf. Der Leiter der Internationalen Heilsarmee, General André Cox, brachte seine Trauer zum Ausdruck. Er erklärte, dass viele Mitarbeiter und Freunde der Heilsarmee «jetzt zusammen im Gebet für die Familien der Opfer einstehen und auch für jene beten, die von den traumatischen Erlebnissen körperlich und seelisch verletzt worden sind und nun der Heilung bedürfen».
Heilsarmee-Offizier André Cox
Dies sei nicht der Moment für simple Verlautbarungen und wohlklingende Reden. «Dennoch versichert uns Gott in seinem Wort, der Bibel, dass er selbst in den dunkelsten Stunden bei uns ist. Psalm 46 erinnert uns daran: 'Gott ist unsere Zuflucht und unsere Stärke, unsere Hilfe in Zeiten der Not. Deshalb fürchten wir uns nicht, auch wenn die Erde bebt und die Berge ins Meer stürzen'», so General Cox.
Viele Stimmen in den sozialen Medien
Wer sich nach dem Anschlag in Manchester in den sozialen Medien umschaut, bekommt fast die gesamte Bandbreite menschlicher Gefühle vor Augen geführt: Nicht nur Trauer, Betroffenheit und Traurigkeit, auch Zorn, Häme und handfeste Rachegedanken. In vielen Reaktionen, auch vieler Musiker und Sänger, ist nicht nur immer wieder von Betroffenheit und Anteilnahme die Rede, sondern auch von Gebet.
Ereignisse wie ein solcher Terroranschlag zeigen, wie Menschen nach Gott, nach Beistand und auch nach Vertretern der Kirchen suchen. Eine erste Gedenkveranstaltung in Manchester fand einen Tag nach dem Anschlag auf dem Platz vor dem Dom der Stadt statt, unter grosser Beteilung von Vertretern der Religionen, darunter auch dem anglikanischen Bischof von Manchester, David Walker.
Gedenken und Gebet auf dem Kirchentag
Auch in den drei parallel stattfindenden Eröffnungsgottesdiensten des Evangelischen Kirchentages in Berlin (24. – 28. Mai) ist der Terroranschlag ein Thema. «Wir werden die schrecklichen Ereignisse von Manchester in den Eröffnungsgottesdienst aufnehmen und für die Opfer beten», so die Sprecherin der Kirchentagsleitung. Zu der Veranstaltung werden etwa 140'000 Dauerteilnehmer erwartet. Der Kirchentag steht unter dem Leitwort «Du siehst mich».
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