«Ich betete jahrelang für Heilung, und nichts geschah.» Anlässlich eines Besuchs in der Schweiz sprach der Evangelist Paul Rapley, der auch im «Christ in You»-Film vorkommt, in Bern über Heilungsgebet und übte es ganz praktisch mit den Workshop-Teilnehmern. Dabei sprach er davon, wie er nach drei Jahren erfolglosem Beten für Heilung einen Durchbruch erlebte.
Paul Rapley prägt die wohl bewegendsten Szenen im Film «Christ in You», die in Bern spielen. An den fünf Filmtagen in Bern seien 50 Menschen geheilt worden und es habe ein Dutzend Entscheidungen für Jesus gegeben, berichtete Rapley in seinem Workshop im Livenet-Büro. «Es passierte ein Wunder nach dem anderen», wird im Film beschrieben.
Dies war jedoch nicht immer so. Vor dem Durchbruch erlebte er eine lange Dürreperiode.
Drei Jahre lang keine Heilung erlebt
Paul Rapley
Paul Rapley, heute 36 Jahre alt, erhielt mit 20 die Diagnose Krebs. Die Krebszellen hatten sich im ganzen Körper verteilt. Der Krebs habe ihn zum Nachdenken gebracht und dazu geführt, dass er sich spirituelle Fragen stellte. Mit 28 hatte er eine Midlife-Crisis und realisierte, dass er sein Leben vergeudet hatte. Als er das erkannte, sagte er zu Gott: «Ich weiss nicht, wie lange ich noch leben werde, aber egal wie lange ich habe, ich will 100 Prozent für dich leben und mein Leben nicht mehr vergeuden.» So begann er, radikal für Jesus zu leben.
Der Krebs blieb drei Jahre lang, aber seither ist er 12 Jahre krebsfrei. Auch als er selbst noch Krebs hatte, begann er, für andere Leute um Heilung zu beten. Doch obwohl er betete und betete, geschah nichts – drei Jahre lang. Er betete mehr, las mehr in der Bibel und fastete. Doch all das half nicht.
Dann erkannte er, dass er nichts dazu beitragen kann, dass etwas geschieht und Leute geheilt werden. Und das sei der Schlüssel gewesen: «Ich denke, das ist das, was Gott will, dass wir ganz aufgeben und ihm alles überlassen.»
Der Glaube kann Türen öffnen und verschliessen
Der Glaube spiele eine wichtige Rolle bei der Heilung – nicht, wie gross der Glaube sei, sondern der einfache Glaube, dass Jesus heilen will und dies durch uns. «Heilung ist nur so kompliziert wie unser Glaube daran. Unser Glaube kann Türen verschliessen oder öffnen für das, was in unserem Leben geschieht.»
Paul Rapley: «Ich dachte, ich brauche einfach mehr Glauben, mehr Bibellesen, mehr Fasten, aber das Entscheidende ist, den Glauben simpel zu halten. Ich war so fokussiert darauf, wie gross mein Glaube war.» Wenn er bei einem Einsatz war, habe er oft negative Gedanken gehabt und sich unzulänglich gefühlt. Das habe seinen Glauben zerstört. «Denn bei Heilung geht es nicht um mich, sondern um Jesus Christus. Wenn die Voraussetzung für Vollmacht wäre, religiöse Dinge zu tun, wären die Pharisäer die vollmächtigsten Personen gewesen. Aber Gottes Gnade kann man nicht verdienen, und Heilung geschieht durch Gottes Gnade.»
Glaubenssysteme, die Glauben zerstören
Rapley berichtete von Glaubenssätzen, die seinen Glauben gehindert hätten:
Heilung ist schwierig Für uns ja, aber nicht für Gott! Es geht nicht um deine Ressourcen, sondern um die Ressourcen, die in dem leben, der von den Toten auferstanden ist, Jesus Christus.
Heilung ist selten
Heilung ist nicht selten in der Bibel und nicht in der heutigen Realität
Ich brauche sehr viel Glauben, damit Heilung geschieht Nein: Der Glaube eines Senfkorns reicht, um Wunder zu erleben!
Heilung ist nicht für alle, sondern nur für Gastredner oder besondere Leiter Gott will jeden brauchen, durch Jesus kann jeder Übernatürliches erleben.
Heilung ist ein Ereignis, nicht ein Lebensstil Das ist ein grosses Missverständnis, Ziel sollte sein, dass Heilung ein normaler Bestandteil des Alltag wird.
Heilung und Evangelium gehören zusammen
Workshop-Teilnehmer beten füreinander
Anhand des griechischen Wortes «sozo», das sowohl «heilen/Heilung» wie auch «retten/Erlösung» bedeutet, zeigte Rapley den Zusammenhang von Heilungsgebet und Evangelisation, und dass sie Hand in Hand gehen.
«Wenn du besondere Dinge erleben willst, hab ich dir einen Tipp: Bete für Menschen ausserhalb der Kirche! Denn in der Bibel sind Heilung und Evangelisation eng verbunden. Der Zweck des Heilungsgebets ist es, Menschen mit Jesus in Verbindung zu bringen.»
Und weiter: «Das grösste Hindernis für den Heilungsdienst ist der Glaube, dass es ein Hindernis gibt, das man noch überwinden muss. Wie ein Hund, der seinem Schwanz nachjagt, obwohl er zu ihm gehört, jagen Menschen etwas nach, was sie bereits haben.»
Disqualifiziere dich nicht selbst!
Rapley erklärte, wie er sich früher selbst disqualifiziert hatte, indem er dachte, er sei nicht gut genug. Heilung soll nicht davon abhängig gemacht werden, ob wir qualifiziert sind oder nicht.
Unsere Identität und unser Wert hänge nicht davon ab, wie schön, wie erfolgreich, wie heilig etc. wir sind. «Wir sind bereits wertvoll in Gottes Augen – erkauft durch den Opfertod von Jesus. Gibt es etwas, das wertvoller ist? Wert hängt damit zusammen, wie viel in eine Sache investiert wird – Jesus hat den höchsten Preis für uns bezahlt.
Nach dem Workshop übten die Teilnehmer das Heilungsgebet untereinander und gingen anschliessend auf die Strassen in Bern, um es dort umzusetzen.
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