Am Arbeitsplatz «Licht sein»

«Nicht die Leistung ist wichtig, sondern die Motivation»

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In einem säkularen Umfeld zu arbeiten, ist für viele Christen eine Herausforderung. David Vokoun kennt diese Herausforderung. Er lebt in einem der wohl säkularsten Länder ganz Europas – und arbeitet in Wissenschaft und Forschung.

Wie kann ich auf natürliche Weise über meinen Glauben sprechen und in anderen Interesse wecken? Diese Frage beschäftigt viele Christen im Alltag. Auch David Vokoun kennt dies nur zu gut. Er lebt in der Tschechischen Republik – einem der wohl säkularsten Länder ganz Europas – und arbeitet in Wissenschaft und Forschung. Nur wenige seiner Kollegen glauben an Gott. «Manche Kollegen lesen die Bibel und den Koran, einfach um eine Idee über die grossen Religionen zu bekommen, ohne aber an etwas zu glauben.» Er selbst war während seines Studiums zum christlichen Glauben gekommen, als ihn ein Freund in einer Brüdergemeinde einlud. Jetzt hört er immer wieder überraschende Kommentare, wie Christen an die Schöpfung der Erde glauben können.

Nicht nach Anerkennung heischen

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David Vokoun versucht, in seinem säkularen Arbeitsumfeld ein «Licht zu sein».
Doch wie kann man in so einem Umfeld überhaupt auf den eigenen Glauben aufmerksam machen? «Was den Unterschied ausmacht, ist nicht meine Leistung, sondern eher meine Motivation zur Arbeit. Normalerweise suchen die Leute Anerkennung von anderen und wollen ihren Kollegen zeigen, dass sie besser, schneller, sachkundiger und fähiger sind als andere. Ich versuche, gegenüber diesem Bedürfnis immun zu sein, denn Gott nimmt mich ja an, egal wie meine Leistung ist.»

In seinem Feld spielt zudem auch die Ehrlichkeit eine grosse Rolle. «Ich versuche, ehrlich zu sein, keine Daten zu verändern, um meine eigene Theorie zu verteidigen oder um eine Aufgabe zu beenden, ohne noch zusätzliche Tests machen zu müssen. Ich forsche gerne, möchte aber nicht davon besessen sein, Probleme zu lösen.» Wenn andere Kollegen in ihm diese – in seinem Bereich eher ungewöhnliche – Haltung sehen, werden sie teilweise neugierig und fragen ihn nach dem Grund dafür.

Über den Glauben reden – eine Herausforderung

Konkret über den Glauben gesprochen hat Vokoun einige Male ausserhalb der Arbeit, sei es beim Mittagessen oder nach den Bürozeiten beim Sport. Ein Umfeld frei vom Druck der Arbeit würde ihm hierbei helfen. Doch «für mich ist es einfacher, mit ausländischen Kollegen über den Glauben zu sprechen als mit meinen tschechischen Kollegen. Ich kann besser über meinen Glauben sprechen, wenn ich sehe, dass sie daran interessiert sind…» Denn das Problem der eigenen Kollegen sei, dass sie das christliche Leben für ein Leben ohne Freiheiten halten – und sie wollen sich die Möglichkeit offenhalten, selbst zu entscheiden und zu planen.

Auch seine Gemeinde organisiert immer wieder Podiumsdiskussionen und Veranstaltungen zu aktuellen relevanten Themen – eine gute Möglichkeit, um Kollegen einzuladen, die dem Glauben fernstehen. Doch «Licht sein» ist für David Vokoun nicht unbedingt die frontale Evangelisation. «Es ist wichtig, dass ich vertrauenswürdig bin und nichts tue, was meinem Glauben widersprechen würde. Das ist oft viel schwieriger als einfach mit den Leuten am Arbeitsplatz über den Glauben zu reden.»

Zum Thema:
Trotz turbulenten Alltags: Wie man Glauben leben kann
Unglaubliches Potential: Jeder Christ ist in den vollzeitlichen Dienst berufen
Dominic Prétat: «Wir sind berufen zu arbeiten, Arbeit ist Gottesdienst»

Datum: 10.12.2017
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Evangelical Focus

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