Heilsarmee hilft heraus

Zahl versklavter Briten in einem Jahr verdoppelt

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Die Anzahl der Briten, die die Heilsarmee als moderne Sklaven bezeichnet, hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt. «Die Bibel erinnert uns daran, dass wir uns für die Stimmlosen einsetzen, die Missbrauchten verteidigen und die Unterdrückten befreien sollen», sagt Heilsarmee Mitarbeiterin Kathy Betteridge.

Die Zahl der Briten, die besondere Unterstützung der Heilsarmee für erwachsene Opfer der modernen Sklaverei bezogen haben, hat sich innerhalb eines Jahres fast verdoppelt. Ein neuer Bericht der christlichen Wohltätigkeitsorganisation wurde kürzlich anlässlich des Anti-Sklaverei-Tages veröffentlicht.

Die Studie ergab, dass 86 britische Opfer zwischen Juli 2017 und Juni 2018 von der Heilsarmee unterstützt wurden, gegenüber 44 in der vorangegangen Vergleichsperiode.

Verschiedene Formen moderner Sklaverei

Heilsarmee-Mitarbeiterin Dianne Payne sagt, dass es viele Möglichkeiten gibt, Menschen in die Sklaverei zu manipulieren: «Es kann Arbeitsausbeutung sein, die alles sein kann, von der Landwirtschaft, Arbeit in einer Fabrik, Arbeit auf einer Baustelle, bis hin zu häuslicher Knechtschaft – jemand, der als Bediensteter ins Haus gebracht wurde, aber dann so ziemlich ein Sklave ist.» Hinter dem Zwang zur Arbeit stehen häufig Suchtprobleme.

Kathy Betteridge, Leiterin der Abteilung «Menschenhandel und moderne Sklaverei» bei der Heilsarmee, erklärt: «Die moderne Sklaverei zeigt sich in einer Reihe unterschiedlicher Formen, einschliesslich Zwangsarbeit und sexueller Ausbeutung, wo Frauen entführt, getäuscht und missbraucht werden. Im Vereinigten Königreich werden die meisten Menschen in Branchen wie Landwirtschaft, Baugewerbe, Gastgewerbe und Autowäsche zur Zwangsarbeit gezwungen.»

3'354 unterstützte Opfer

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Kathy Betteridge der Heilsarmee Grossbritannien
Laut Betteridge wurden Menschen aus insgesamt 86 verschiedenen Ländern unterstützt «und jede Geschichte ist anders. Wichtig ist, dass jeder in dieser Situation weiss, dass wir hier sind, um zu helfen.»

Insgesamt 1'856 Menschen wurden an die Heilsarmee überwiesen, so dass die Gesamtzahl der von Kirche und Wohlfahrt unterstützten Opfer – inklusive jenen, die von anderen Organisationen als der Heilsarmee unterstützt wurden – in diesem Jahr 3'354 beträgt.

Der Bericht hält fest, dass die Wohltätigkeitsorganisation einen starken Anstieg der britischen Opfer verzeichnet hat. Oft nutzten Menschenhändler dabei Suchtprobleme, um die Opfer in die Zwangsarbeit zu manövrieren.

Von den 1'856 Menschen, welche von der Heilsarmee betreut wurden, waren 1'064 weiblich, 790 männlich und zwei als Transgender identifiziert.

Bibel ruft zum Einsatz

«Die Bibel erinnert uns daran, dass wir uns für die Stimmlosen einsetzen, die Missbrauchten verteidigen und die Unterdrückten befreien sollen», erklärt Kathy Betteridge.

«Die moderne Sklaverei und der moderne Menschenhandel sind ein Verbrechen, das sich im ganzen Land abspielt, und wir alle müssen eine Rolle bei der Unterstützung und Beendigung der Opfer spielen.»

Zum Thema:
Moderne Sklaverei: Sabrina geriet Menschenhändlern in die Fänge - in der Schweiz
Renée Zünd-Cachelin: Nachfahrin des Heilsarmee-Gründers im SWR-Fernsehen
Heilsarmee Dagmersellen: Im Luzerner Hinterland wächst ein neuer Standort

Datum: 27.10.2018
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Premier / Standard

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