Hälfte der US-Millennials hat Mühe mit Evangelisation
«Millennials» sind junge Menschen, die zwischen
1981 und 1996 geboren sind. In den USA finden es fast die Hälfte der Christen
aus dieser Altersgruppe falsch, ihren Glauben an eine Person anderen Glaubens
weiterzusagen.
Die amerikanische
Barna-Forschungsgruppe hat ihren neuen Report«Reviving Evangelism» (Die Evangelisation wiederbeleben) herausgegeben. Eine
der zentralen Erkenntnisse der Forschungsarbeit ist, dass «Millennials» in
Bezug auf die Evangelisation im Konflikt stehen; fast die Hälfte der Christen
dieser Altersgruppe der 22-37jährigen glaubt, dass es falsch ist, mit einer
Person anderen Glaubens über den eigenen Glauben zu reden in der Hoffnung, dass
der andere eines Tages auch zum Glauben kommt.
Wichtigkeit von Jesus: grosse Übereinstimmung
Zwischen 94 und 97
Prozent der befragten Christen in den USA sind der Meinung, dass es «das Beste,
was jemandem passieren kann, ist, Jesus kennenzulernen». Und Millennials fühlen
sich mehr als andere Altersgruppen befähigt, Antworten zu geben, wenn sie über
ihren Glauben befragt werden. Unter den Angehörigen der Generation X sind es
66, unter den Boomers 59 und den Senioren 56 Prozent.
In interessantem
Gegensatz dazu steht nun die Überzeugung von 47% der Millennials, dass es
falsch ist, zu «Menschen anderen Glaubens» über den eigenen Glauben zu reden.
Noch bei der Generation X waren nur 27% dieser kritischen Ansicht, bei den
Boomers und den Senioren nur rund 20%.
Am Wissen liegt es bei
den Millennials also nicht. Was ist der Grund, dass sie der Evangelisation so
kritisch gegenüberstehen?
Höhere kulturelle Sensitivität
Nach Barna sind jüngere
Christen sich der «kulturellen Temperatur» in Bezug auf religiöse Gespräche
mehr bewusst als ältere Generationen. Die Wahrscheinlichkeit ist auch grösser,
dass die jüngere Generation Freunde oder Familienangehörige hat, die einen
anderen Glauben als den christlichen vertreten.
Nach Ansicht Barnas ist
es heute schwieriger, das Evangelium weiterzusagen, weil unsere Kultur
«allgemein gegen Gespräche ist, wo die Unterschiede der Menschen im Vordergrund
sind». Eine weitere Frage unterstützt das: 40% der Millennials empfinden, «wenn
jemand nicht deiner Meinung ist, heisst das, dass er dich kritisiert bzw.
verurteilt». Bei der Generation X waren nur gut die Hälfte dieser Meinung, bei
den Boomers nochmal halb so wenig (rund 10%). Eine frühere Untersuchung hatte
ergeben, dass drei von fünf Millennials glauben, dass Menschen einen Anstoss
daran nehmen, wenn man seinen Glauben mit ihnen teilen will.
«Resilienten Glauben entwickeln»
Nach Ansicht des
Präsidenten der Barna-Forschungsgruppe zeigt der Report die Wichtigkeit für
Christen, ihren Glauben in bestimmten Überzeugungen abzustützen; unter anderem
gehört dazu die Überzeugung, dass «Menschen zu evangelisieren gut ist und wert,
Zeit, Energie und Mittel hier zu investieren… Wir müssen junge Christen
lehren, dass Evangelisation ein lebenswichtiger Bestandteil der Nachfolge Jesu
Christi ist».
Und er fährt fort:
«Eine tiefe, resiliente christliche Überzeugung zu entwickeln ist schwierig in
einer Welt, wo jeder 'sein Ding tut' und wo man auf keinen Fall die
Entscheidungen eines anderen kritisieren darf. In unserer Kultur kommen halt
Gefühle zuerst.» Und er schliesst: «Mehr denn je müssen wir klarmachen, dass es
bei Evangelisation nicht nur um die Rettung von Verlorenen geht; wir müssen uns
selbst immer wieder daran erinnern, das das alles wichtig ist, dass man der
Bibel vertrauen kann und dass Jesus alles verändert.»
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