«Beschleunigtes Wachstum» evangelischer Kirchen in Argentinien
Von acht auf
zwanzig Prozent in zehn Jahren ;so sieht das Wachstum evangelischer Kirchen in
Argentinien aus. Die Gründe hierfür liegen nicht nur auf Seiten der Suchenden.
Ruben Proietti, Präsident der ACIERA
Seit Jahren
steckt Argentinien in einer tiefen Wirtschaftskrise. Nach aktuellen Zahlen des
Nationalen Statistikamtes liegt der Bevölkerungsanteil der Menschen, die in
Armut leben, bei 35,4 Prozent, was 15,8 Millionen Argentiniern entspricht.
Evangelische Christen in Argentinien
Inmitten der
Krise suchen immer mehr Menschen evangelische Kirchen auf, die in den
vergangenen 18 Jahren kontinuierlich gewachsen sind. Allein in Buenos Aires
soll es 5'000 evangelische Gemeinden geben, sagt die Christliche Allianz
Evangelischer Kirchen der Republik Argentinien ACIERA (Alianza Cristiana de las
Iglesias Evangélicas de la República Argentina), die auch von einem starken
Anstieg der Besucherzahlen spricht.
«Wir haben keine
genauen Zahlen, aber wir wissen, dass wir mit Leichtigkeit von 20 Prozent innerhalb von 10 Jahren reden», so Ruben Proietti, Präsident der ACIERA gegenüber
der AFP. In anderen Worten: Innerhalb von einem Jahrzehnt ist die evangelische
Bevölkerung in Erwachsenen von acht auf zwanzig Prozent gewachsen. «Es ist ein
beschleunigtes Wachstum, beachtlich!»
Sensibilisiert
zur Suche nach Gott
Die evangelischen
Pastoren des Landes sind nicht erstaunt über das Wachstum, das 2001 mit der
schlimmsten Wirtschaftskrise in der Geschichte des Landes begann. «Durch den
Verlust eines geliebten Menschen, durch eine finanzielle Krise, durch eine
Krankheit, die ganz plötzlich bei einem oder einem geliebten Menschen auftritt,
all das sensibilisiert zur Suche nach Gott», erklärt Pastor Alberto Rey die
Situation. «Aber Krisen bewirken auch, dass die Menschen Hilfe suchen. Auch
unsere Gemeinde wächst mit riesigen Schritten.»
Angepasste
Sprache
Auch Marcos
Carbonelli, Doktor der Sozialwissenschaften an der Universität von Buenos
Aires, sucht nach Erklärungen dafür, weshalb gerade die evangelischen Kirchen
wachsen und nicht die katholischen. «Evangelische Kirchen reden eine Sprache,
die sich besser an die Krise anpasst. Viele Menschen werden vom sozialen
Hilfsnetz angesprochen, andere finden Arbeit oder Trost in der Gemeinschaft»,
erklärt Carbonelli.
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