Gelächter,
schick gekleidete Gäste, ein umfangreiches, leckeres Buffet – eigentlich sah
alles aus wie eine ganz normale Hochzeitsfeier. Doch sie war alles andere als normal.
Abraham und Cheng Yu mit den Hochzeitsgästen
Abraham Yeo aus Singapur hatte
schon immer ein Herz für die Mission. Als er bei einem Missionstrip nach Japan
auf die vielen Obdachlosen aufmerksam wurde und hinterher merkte, dass für die
Obdachlosen in seiner Heimat kaum etwas getan wird, gründete er mit Freunden die
Organisation «Homeless Hearts of Singapure» (Obdachlose Herzen aus Singapur), die
sich um die Menschen vor Ort kümmert, die keine Bleibe haben. Hier lernte der 37-Jährige auch die
24-jährige Peng Cheng Yu kennen, die sich als Freiwillige bei der Arbeit engagierte.
Buffet für die
Freunde
Und so war es
auch nicht weiter erstaunlich, dass die beiden auch ihre obdachlosen Freunde
mit in die Hochzeitspläne integrierten. Statt eine überteuerte High-Class-Hochzeit
zu schmeissen, wie es in Singapur Tradition ist, sparten die beiden an Kleidung,
Photograph und Veranstaltungsort und organisierten ein umfangreiches Buffet für
Familie, Bekannte und 25 obdachlose Freunde. «Wir wollten, dass dies Bankett
für unsere Gäste das Fest im Himmel widerspiegelt und ihnen den Überfluss zeigt»,
erklärt Cheng Yu. Wie das Bankett, zu dem Jesus in Lukas, Kapitel 14, Verse 12
bis 14 auffordert.
Erste
Schwierigkeiten …
Abraham und Cheng Yu
Doch schon bei
der Einladungsverteilung stiessen sie auf erste Schwierigkeiten. Trotz wiederholter
Versicherung, dass sie anziehen könnten, was sie wollten, zögerten die
Obdachlosen – sie besassen keine schicke Kleidung. Abraham und Cheng Yu dagegen
hatten das Hochzeitsbudget schon komplett verplant. Sie beteten, baten Gott um
eine Lösung. Und siehe da: Eine Freundin bot sich an, für deren Kleidung zu zahlen,
und ein anderer Freund nahm die Obdachlosen mit zum Einkaufen.
… und Gottes Hilfe
Auch bei den
weiteren Vorbereitungen erlebten sie immer wieder, wie Gott ihnen gerade
finanziell half. Freunde boten sich als Photographen und Helfer an. Auch bei
der eigenen Kleidung, beim Make-up und anderem konnten sie sparen. Und obwohl
sie beim Essen mehr ausgaben, als sie eigentlich zur Verfügung hatten, konnte
durch die Geldgeschenke der Hochzeit alles bezahlt werden. «Die Art, wie wir
unser Geld ausgeben, ist auch ein Zeugnis dafür, wie wir im Bezug auf Gottes
Reich unsere Ressourcen verwalten», erklärte Abraham hinterher. Er hofft, dass
durch die Hochzeit andere motiviert werden, «grosszügig zu sein und darauf zu
vertrauen, dass Gott uns immer im Überfluss versorgen wird, wenn wir das
bisschen aufgeben, das wir haben».
Und so wurde ihre
Hochzeit zu einem wunderschönen Fest. Damit sich die Malaiisch sprechenden Gäste
nicht ausgeschlossen fühlen, wurden christliche Hymnen auf Malaiisch gesungen.
Beim Essen an langen Tischen mischten sich Familie, persönliche Freunde und
Obdachlose untereinander, sprachen fröhlich miteinander und feierten zusammen. «Genauso
wird Gottes Reich aussehen, keine Trennungen und alle kommen in Einheit
zusammen.»
Grosse Pläne
für die Zukunft
Die Hochzeitsreise
führte die beiden nach Japan, wo sie auch Slums und Obdachlose besuchten. In
Zukunft möchten die beiden hier als Missionare arbeiten. Doch zunächst planen
sie, in Singapur eine Hausgemeinde für ihre Freunde von «Homeless Hearts» zu
gründen, denn einige von ihnen sind bereits Christen geworden. Zudem möchten
sie «Abbas Haus» gründen, ein Ort, an dem jeder willkommen ist, «ob reich oder
arm und ein warmes Abendbrot am langen Familientisch essen kann». Laut Abraham
ist das, was sie tun, gar nicht so radikal – es sei viel radikaler, Jesu
Missionsauftrag voll und ganz zu gehorchen. «Wir können alle damit beginnen, in
den kleinen Dingen treu zu sein.»
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