Der Iran ist eins der
gefährlichsten Länder, wenn man Christ ist. Dennoch kommen dort Menschen in
grossen Zahlen zum Glauben. Eine Gruppe von Konvertiten verliess vor kurzem das
Land, um sich taufen zu lassen.
An
einem Donnerstagnachmittag betraten 20 Iraner eine Maschine im Internationalen
Flughafen Teheran und flogen in eine andere Stadt im Ausland. Zu ihrem Schutz
halten wir ihre Namen und ihr Ziel geheim.
Sie
wurden getauft von Amir und Sasan, Pastoren, die wegen ihres Glaubens aus dem
Iran geflohen waren. «Fast alle Täuflinge sind Künstler, Musiker oder
TV-Produzenten. Sie sind sehr gebildete Leute und Professionelle aus
verschiedenen Bereichen der iranischen Gesellschaft», erklärte Pastor Amir
gegenüber dem US-Sender CBN.
Geschichte von
Vergewaltigung
Pastor Sasan
Reza
(27) ist angehender Schauspieler und war einer der ersten, die ins Wasser des
Swimmingpools stiegen. «Ich habe lange auf diesen Tag gewartet», erklärte er.
«Mein Herz schlägt ganz fest vor Aufregung». Reza hatte eine schwierige
Kindheit. Vom Onkel mit 13 vergewaltigt, begann er selbst als Jugendlicher,
zahlreiche Mädchen zu vergewaltigen und zu missbrauchen. «Ich war ein sehr
schlechter Mensch», erzählt er. «Ich versuchte mich zu ändern, aber das hielt
nur ein paar Tage an, dann wurde es schlimmer als vorher.
Ein Freund gab ihm
dann eine Bibel und erzählte ihm von Heilung und Vergebung durch Christus. «Ich
erwartete, für all das Schlimme, das ich getan hatte, in die Hölle zu kommen», sagt Reza. «Stattdessen vergab mir Gott. Ich erwartete Feuer, aber Gott gab mir
lebendiges Wasser und ein neues Leben.» Die Taufe sei jetzt ein wichtiger Teil
seiner Reise zur Heilung, erklärte er. «Ich fühlte die Gegenwart und die
bedingungslose Liebe von Christus, nach der ich immer Durst gehabt hatte. Als
ich im Wasser war, musste ich einfach schreien und Gott danken.»
«Schmerz und Dunkelheit
sind vorbei»
Als
nächstes lassen sich drei junge, erwachsene Geschwister taufen. Nach ihnen
steigt Hamza ins Wasser. Der frühere Alkohol- und Heroinsüchtige gab im
Suchtentzug sein Leben Christus. «Schmerz, Dunkelheit und Einsamkeit in meinem
Leben sind vorbei. Und jetzt fühle ich mich als vollständiger Christ, weil ich
mich taufen lassen konnte», erklärt er voll Freude.
Alle
20 Iraner waren früher Muslime. Viele wurden Christen durch Mohabat TV, einen
der populärsten TV-Kanäle im Iran. «Ich kannte keine anderen Christen. So habe
ich die Hotline bei Mohabat TV angerufen, und sie haben für mich gebetet und
mich zum Glauben geführt. So bin ich auch im Glauben gewachsen.»
Mohabat TV: «Christentum
die schnellstwachsende Religion»
Dr.
Mike Ansari ist gebürtiger Iraner und Direktor der Sendungen von Mohabat TV. «Diese
20 Menschen sind durchs Fernsehen zum Glauben gekommen, im Glauben gewachsen
und jetzt kommen sie her und sagen 'Ich will getauft werden, sendet mich
aus, ich will mehr' Das ist ein Augenblick, den man nicht beschreiben
kann», sagt Ansari. Nach seinen Worten wächst das Christentum im Iran schneller
als in jedem anderen Land der Welt. Mehr Frauen als Männer kommen zum Glauben.
Christus befreit
muslimische Frauen
In
der iranischen Untergrundkirche leiten Frauen in Schlüsselpositionen. Eine
davon ist die 40jährige Azar. «Ich war sehr starke Muslima, habe seit meiner
Jugend alle Gesetze bis auf den Punkt befolgt. Ich betete täglich zu Mohammed,
trug den vollen Hijab und wollte nie, dass ein Mann mein Gesicht sieht oder
durch mich zur Sünde verführt wird», erklärt Azar. Trotzdem liessen 30 Jahre
Hingabe an den Islam Azar ruhelos.
Wie viele andere Frauen in der iranischen
Gesellschaft fühlte sie sich weniger wert: «Ich habe mich immer gefragt, warum
Mohammed uns eine Religion gab, in der die Frauen nicht frei und glücklich sein
dürfen.» Vor 11 Jahren sah sie einen Film über das Leben Jesu und wurde
verändert. «Ich erkannte, dass ich einer Lüge gefolgt war, und manchmal dachte
ich, dass diese 30 Jahren als Muslima vergeudete Jahre waren. Aber Jesus hat
gesagt, dass er sie mir ersetzen wird», sagt Azar heute.
Untergrundkirche mit TV
Azar
leitet heute ein Netzwerk von geheimen Untergrund-Hauskirchen im Iran. «Wir
haben keine Kirche und halten unsere Gruppen klein, nicht mehr als fünf oder
sechs Leute. Wir ändern die Zeiten und Orte unserer Treffen ständig, damit wir
nicht gefangen werden» Auf Mohabat TV lernt sie von Sasan, wie man sein
Christsein in Hauskirchen lebt. Sasans Show im TV ist beliebt. «Das ist eine
der grössten Ressourcen, die wir der Kirche im Iran bieten können», erklärt Sasan
gegenüber CBN News. «Sie haben keinen Zugang zu Weiterbildung, theologischen
Schulen, Kirchen oder christlichen Institutionen. Darum mobilisieren und
schulen wir die Hauskirchen-Bewegung im Iran durch unsere Programme.»
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